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Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition)

Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition)

Titel: Bruce: Die Springsteen-Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ames Carlin
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Zandt, den ersten Produzenten und Arrangeur von Southside Johnny and the Asbury Jukes. Steve ist auch unter den Pseudonymen Little Steven und Miami Steve bekannt.
    3   Dem amerikanischen TV-Publikum sind die Miami Horns vor allem durch ihr Mitwirken bei The Max Weinberg 7 ein Begriff, der 1993 gegründeten Hausband der NBC-Sendung Late Night with Conan O’Brien. Von Mitte 2009 bis Anfang 2010, als O’Brien die Tonight Show moderierte, folgte die Umbenennung der Gruppe in Max Weinberg and the Tonight Show Band. Als O’Brien danach zum Kabelfernsehen wechselte, stieg Weinberg aus der Band aus.

Kapitel 22
GENUG DER FEINDSELIGKEITEN
    Am 18. Oktober 1989 nahm Bruce sein Adressbuch zur Hand und rief nacheinander seine Freunde an. Auch wenn es ihm ungemein schwer-fiel – er wollte endlich tun, was er schon seit vielen Jahren vorhatte: die E Street Band auflösen. »Ich glaube, wir waren in einen gewissen Trott verfallen«, sagt er. »Unsere Beziehung war belastet durch Koabhängigkeiten oder was auch immer. Wahrscheinlich war das der Grund für die gereizte Stimmung. Ich brauchte jedenfalls eine Pause, wollte mal etwas anderes machen, vielleicht auch mit anderen Musikern arbeiten. Das hatte ich schon lange nicht mehr getan. Also rief ich die Jungs an und erklärte es ihnen, so gut ich konnte. Ich betrachtete es nicht als das endgültige Aus für die Band. In den Telefonaten habe ich meine Po sition klargemacht: ›Ich werde jetzt etwas anderes machen, und ihr werdet eine Zeit lang nicht dabei sein.‹ Das ist mir wirklich nicht leicht gefallen, und für sie war es ziemlich schwer zu verdauen.« Das ungute Gefühl, das Max Weinberg und einige andere bereits beim Abschlusskonzert der zweijährigen Born in the U.S.A.- Tour beschlichen hatte, bestätigte sich nun. »Ich wusste einfach nicht mehr, was ich mit der Band anfangen sollte«, erklärt Bruce. »Es schien mir, als hätten wir alles erreicht, und jetzt konnte es nur noch bergab gehen.«
    Einige taten sich schwer, anderen fel es leichter, Bruce’ Entscheidung zu akzeptieren. »Er sagte nicht, dass er die Band auflösen will«, meint Tallent. »Er sagte nur: ›In nächster Zeit werde ich mal was anderes machen, und du kannst inzwischen tun, was dir gefällt.‹ Es war eigentlich ein feiner Zug von ihm, anzurufen und uns mitzuteilen, dass wir frei waren, uns anderen Dingen zu widmen, die wir spannend fanden. Es war ein sehr angenehmes und freundliches Gespräch.« Auch Lofgren, der seine Karriere an der Seite des unberechenbaren Neil Young begonnen hatte, sah das Ganze entspannt. »Ich konnte das gut verstehen. Er hatte sein Leben lang mit denselben sieben Typen gespielt«, sagt er. »Ganz gleich, wie gut die sind, irgendwann will man einfach mal mit anderen Musikern spielen und etwas Neues ausprobieren.«
    Weinberg hatte es kommen sehen. »Man hätte schon völlig blind sein müssen, um nicht zu merken, dass ein großer Einschnitt bevorstand«, sagt er. Nichtsdestotrotz traf ihn die Mitteilung hart. Erst wenige Wochen zuvor hatte Bruce in seiner typisch beiläufgen Art noch gesagt, dass er einige neue Songs geschrieben habe und die Band bald wieder zusammentrommeln werde, um im Januar 1990 mit den Aufnahmen zu beginnen. Doch dann war Weinberg ein Rolling Stone in die Hände gefallen, in dem stand, dass Bruce bereits im Studio gewesen war und mit einigen hochkarätigen Musikern aus L.A. den ElvisKlassiker »Viva Las Vegas« für ein Tribute-Album eingespielt hatte. Am Telefon erklärte Bruce Weinberg, er dürfe die Sache nicht persönlich nehmen. »Das ist eine rein künstlerische Entscheidung«, sagte er. Als er merkte, wie erschüttert Weinberg war, versuchte er, ihn zu beruhigen. »Ich weiß, das tut weh. Aber eines Tages wirst du verstehen, dass es richtig war.«
    Clarence Clemons war gerade in Japan, als er den Anruf erhielt. Er tourte dort mit Ringo Starr, in dessen erster All Star Band er gemeinsam mit Lofgren spielte. Bruce klang am Telefon so locker, dass Clemons zunächst vermutete, er wollte die E Street Band wieder zusammentrommeln. »Ich hob ab, und er sagte: ›Hey, Big Man!‹, worauf ich antwortete: ›Hey, Boss!‹ Und dann sagte er: ›Es ist vorbei.‹ Ich stammelte nur: ›Äh, okay,‹ denn ich dachte, er meinte, die Ringo-Tour sei ja nun bald zu Ende und ich käme wieder nach Hause und könne dann mit ihm ins Studio gehen oder zu einer neuen Tour aufbrechen.« Daher entgegnete Clemons, dass er bald wieder im Lande sei und Bruce dann zur

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