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Bruchlandung

Bruchlandung

Titel: Bruchlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Ihnen bekannt als Mitglieder der Black Crows?«
    Weißenstein öffnete die Augen und ließ den Kopf in das Genick sinken.
    »Nein, ich habe noch nie von diesen beiden Namen gehört«, ließ er nach einer weiteren Bedenkzeit vernehmen. »Und Members waren sie keinesfalls, höchstens Prospects. Vermutlich sogar nur Hangarounds, aber am wahrscheinlichsten waren sie einfach Supporters.«
    Womit wir die unteren Chargen durchdekliniert hätten, fluchte Lenz innerlich und hatte dabei stark den Eindruck, dass Weißenstein ihm und seinem Kollegen zu gern die Bedeutung dieser Begriffe näher gebracht hätte.
    »Der Kollege Lehmann hat uns schon erklärt, was es mit diesen Begrifflichkeiten auf sich hat«, bemerkte Hain schnell, weil er offensichtlich die Befürchtungen seines Chefs teilte.
    »Hm«, machte Lehmanns Boss abwesend. »Ich hatte gerade im Hintergrund darüber nachgedacht, ob wir vielleicht den Fall besser an uns ziehen sollten.«
    Sein Kopf schnellte blitzartig nach vorn, wobei sich die drei anderen Polizisten kurz erschreckten, dann fixierte er die beiden Kollegen der Mordkommission ein paar Augenblicke lang.
    »Habe mich aber dagegen entschieden, meine Herren. Das Ganze klingt für mich nach einem aus dem Ruder gelaufenen Diebstahlversuch, da sollen sich lieber die Kollegen aus dem Osten die Zähne dran ausbeißen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Morde nichts mit dem Rockermilieu und schon gar nichts mit der OK zu tun haben.«
    Er stand auf und schob seinen Stuhl zurück in die Ecke, wo er ihn hergeholt hatte.
    »Und deshalb gehe ich jetzt in meinen wohlverdienten Feierabend.«
    Ein kurzes Nicken musste als Abschiedsgeste reichen.
    »Und Sie, Kollege Lehmann, vergessen bitte nicht, dass Sie morgen und übermorgen für das Seminar in Frankfurt gebucht sind. Seien Sie ausgeschlafen und machen Sie unserer Abteilung keine Schande.«
    Damit verließ er den Raum, in dem noch ein paar Sekunden Schweigen herrschte.
    »Das Seminar heißt nicht zufällig Der Vorgesetzte im Wandel der Zeit – Besser führen mit neuen Managementmethoden? , wollte Lenz wissen.
    Lehmann kramte seine Einladung aus der Schreibtischschublade und warf sie verächtlich vor sich.
    »Doch, warum?«
    »Hab ich gerade hinter mich gebracht.«
    »Und, wie war es?«
    »Frag besser nicht.«

8
    »Du glaubst es nicht, Paul«, berichtete Maria ihrem Mann, der gerade im Bad mit dem Händewaschen beschäftigt war, »aber ich habe heute die ersten Erdbeeren im Supermarkt gesehen. Im Februar!«
    »Das ist doch in jedem Jahr das gleiche, Maria«, gab Lenz mit einem Anflug von Erheiterung zurück. »Und du bist jedes Jahr aufs Neue pikiert, wenn du diese harten, geschmacklosen spanischen Dinger, die mit guten, wohlschmeckenden Erdbeeren so gar nichts zu tun haben, in irgendeinem Regal liegen siehst.«
    Seine Frau wartete, bis er ins Esszimmer getreten war, und warf ihm einen zweifelnden Blick entgegen.
    »Wirklich? Ist das ernsthaft jedes Jahr das gleiche? Ich kann mich auch nach längerem Überlegen wirklich nicht daran erinnern, jemals mit dir über solche Erdbeeren gesprochen zu haben.«
    Lenz nahm ihr das Salatbesteck aus den Händen, ließ es in die Schüssel fallen und nahm sie liebevoll in die Arme.
    »Ich bin total froh, dass es dich gibt, meine Liebe, auch wenn du ein Gedächtnis hast so löchrig wie ein Schweizer Käse. Und du solltest dir auch keine Gedanken darüber machen, weil das noch nie anders gewesen ist. Du merkst dir eben die Dinge nicht so explizit wie andere Menschen.«
    Er verstärkte den Druck mit den Armen.
    »Dafür hast du Qualitäten auf vielen anderen Gebieten, von denen ich zum Beispiel nur träumen kann.«
    »Ach ja? Was denn zum Beispiel?«
    Seine Hand fuhr an ihrem Rücken entlang und schob sich genüsslich über ihre Pobacken.
    »Na ja …«
    »Lass, ich weiß, was du sagen willst«, entgegnete sie mit gespielter Empörung, wobei sie sich wie eine Schlange aus seiner Umklammerung befreite. »Nicht viel in der Birne, aber immerhin gut zu f …«
    »Nein!«, bremste der Polizist ihre Fantasie. »Schluck es einfach runter und beweis mir diesen Teil deiner Behauptung in natura. Und den anderen Unsinn rede ich dir im Verlauf des Abendessens eh aus.«
    »Dann meinst du also«, schnurrte sie, während sich ihr Unterleib an seinen heranschob, »dass ich mir keine Sorgen wegen einer bevorstehenden Demenz machen muss, weil ich halt schon immer solch eine Dummbirne gewesen bin?«
    »Genau. Und jetzt lass uns lieber erst mal

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