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Bruchlandung

Bruchlandung

Titel: Bruchlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Freund«, bremste der Leiter der Mordkommission seinen Kollegen. »Mir fällt nämlich schon seit ein paar Monaten die deutliche Wölbung über deiner Gürtellinie auf.«
    Hain winkte gelassen ab.
    »Das sind nur die zwei, drei Kilo, die ich über den Winter immer zulege. Sobald der Frühling kommt, erledigt sich das von ganz allein.«
    »Das hab ich auch mal gesagt«, erwiderte Lenz genüsslich und machte sich auf den Weg zum Parkhaus.
    »Die Rothfelsstraße ist gar nicht weit von hier«, fiel Hain auf, nachdem das Navigationsgerät in Betrieb war. »Einmal über den Berg, und schon sind wir da; es ist eine Querstraße der Bunsenstraße.«
    »Dann mal los.«

    Alfredo Vasquez hatte in einem unscheinbaren, jedoch die gesamte Länge der Rothfelsstraße zwischen Fiedler- und Quellhofstraße einnehmenden Mietshaus gelebt, in einer kleinen Wohnung im vierten Stock, in die er, schenkte man den Worten von Dr. Berger Glauben, vermutlich nie wieder zurückkehren würde. Die unversehrt wirkende Eingangstür war mit schwarz-rotem Flatterband abgesperrt, und zwischen Rahmen und Türblatt war deutlich das längliche Polizeisiegel mit den darauf verzeichneten Hinweisen zu erkennen.
    »Lass uns mal rein, wenn du es hinkriegst«, forderte Lenz seinen Kollegen auf, der das Schloss schon einer ersten Begutachtung unterzogen hatte.
    »Eineinhalb Minuten, höchstens.«
    Nach genau 75 Sekunden des sogenannten Lockpicking durch den Polizisten bewegte sich die Tür nach innen, wobei das Dienstsiegel mit einem leisen Ratschen auseinandergerissen wurde.
    »Nicht schlecht.«
    »Tja, gelernt ist gelernt. Und dank deiner Unwilligkeit, dir neue Fähigkeiten anzueignen, bleibe ich ja auch ständig in Übung.«
    »Du bist heute wirklich auf Krawall gebürstet«, brummte Lenz, zog sich Füßlinge und Gummihandschuhe über, beugte sich unter dem Flatterband hindurch, und betrat hinter seinem ebenfalls gegen Spurenvernichtung bereit gemachten Kollegen die Wohnung, in der es nach Essen, kaltem Rauch und Alkohol roch.
    »Scheint eine Einmannkneipe betrieben zu haben, der gute Adolfo«, bemerkte er mit belegter Stimme, während die beiden nacheinander einen Blick in die Küche, das kleine Wohnzimmer und das noch kleinere Schlafzimmer warfen, wo jede noch so unbedeutend wirkende Schranktür offen stand und der Inhalt aller Schubladen auf dem Boden verteilt worden war.
    »Was für eine Borkenbude.«
    »Und ein bisschen Messie scheint er obendrein gewesen zu sein«, fiel dem Hauptkommissar im Anblick der überall herumstehenden Kisten und Kartons mit Nippes darin auf.
    »Oder einer, der sich auf dem Flohmarkt ein paar Mücken dazu verdient.«
    »Mit diesem Krempel? Wer sollte denn für so was auch noch Geld bezahlen?«
    Hain beugte sich nach unten und warf einen Blick in eine der vielen prall gefüllten Plastiktüten, die überall auf dem Flur herumstanden.
    »Wenigstens hungern hätte er nicht müssen, bei den Unmengen an Pfandflaschen, die hier rumgammeln.«
    Sein Chef ging langsam zurück ins Wohnzimmer, wo die Spurenlage eindeutig darauf hinwies, dass dort die Misshandlungen stattgefunden haben mussten.
    »Er hat zuerst auf dem Sofa gesessen«, fasste er seine Eindrücke zusammen. »Danach ging es über Tische und Bänke.«
    »Meinst du«, wollte sein Kollege, der neben ihn getreten war, wissen, »er hat versucht, abzuhauen?«
    »Keine Ahnung. Was mich viel mehr interessieren würde, ist die Antwort auf die Frage, ob die Arschlöcher das, weswegen sie gekommen sind und weswegen Vasquez jetzt im Koma liegt, überhaupt gefunden haben.«
    »Wie meinst du das? So wie ich ihn gestern verstanden habe, sind sie fündig geworden.«
    »Woran machst du das fest?«
    »Na, denk doch mal nach, Paul. Theo Stark hatte hier bei seinem alten Kumpel Vasquez ein Schriftstück deponiert mit, nach meiner Lesart zumindest, für die Black Crows kompromittierendem Inhalt. Die kommen und nehmen ihn sich vor, woraufhin er ihnen das Versteck der Papiere preisgibt. Und weil Theo Stark das ihn vermutlich schützende Material verloren hat, sollen wir uns, nach Auffassung von Vasquez, nun um ihn kümmern.«
    Er breitete die Arme aus, als warte er auf Applaus.
    »Klingt doch ganz vernünftig und ziemlich schlüssig, wenn du mich fragst.«
    »Ja, klar, zunächst habe ich das auch gedacht. Aber nachdem ich mich hier so umgeschaut habe, kommen mir schon arge Zweifel.«
    Der Hauptkommissar betrachtete noch einmal das von unten nach oben gekrempelte Zimmer.
    »Warum sollten die, wenn

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