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Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Titel: Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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mir irgend etwas sagen wollt, so tut es unbesorgt - ich werde Euch anhören, und niemand wird Euch hindern oder Euch ins Wort fallen. Solange Ihr hier in diesem Kloster seid, gilt meine Sorge Eurem Seelenfrieden, Eurem Glück, und wenn Ihr wieder aufbrecht, werde ich für Euer Wohlergehen beten.«
    »Ich glaube Euch«, sagte Iveta, »und danke Euch dafür. Aber ich habe meinen Entschluß gefaßt, Ehrwürdiger Vater. Ich sehe meinen Weg deutlich vor mir, und ich werde nicht mehr von ihm abweichen.«
    Der Abt sah sie lange und ernst an. Ruhig begegnete sie seinem Blick, und um ihren Mund spielte ein leichtes, entschlossenes Lächeln. Da sich vielleicht keine andere Gelegenheit mehr ergeben würde, wollte Radulfus noch einmal bestätigt haben, was er gehört hatte. »Ich weiß, daß diese Heirat sehr im Sinne Eures Onkels und Eurer Tante ist und daß der Bräutigam Euch in Stellung und Vermögen ebenbürtig ist.
    Aber ist diese Heirat auch in Eurem Sinne, meine Tochter? Ist es Euer freier Wille, Lord Domville zu heiraten?«
    Ihre großen, irisblauen Augen wurden noch größer. Mit unschuldiger Verwunderung sah sie ihn an und sagte: »Ja, natürlich, Ehrwürdiger Vater. Natürlich ist das mein freier Wille.
    Ich tue, was ich als richtig und gut erkannt habe und tun sollte, und ich tue es aus ganzem Herzen.«

4. Kapitel
    Als Domville nach dem Essen für eine Stunde schlafen ging, um seine Verdauung zu entlasten und seine Wut abzukühlen, nutzte Simon Aguilon die Gelegenheit und schlich sich davon.
    Er eilte durch den Garten, vorbei an den Scheunen und Obstgärten, schlüpfte durch die Tür in der Gartenmauer und verschwand im Wald, der zwischen der Klostersiedlung und dem Fluß lag. Irgendwo weit flußabwärts, so hatten die, die es gesehen hatten, gesagt, sei Joscelin ihren Blicken entschwunden, und ganz in der Nähe der Stelle, wo man ihn zuletzt gesehen hatte, mußte er an Land gegangen sein. Gewiß hatte er sich für das rechte Ufer entschieden, das der Burg gegenüberlag. Warum hätte er sich in die Höhle des Löwen begeben sollen, selbst wenn dort ebenfalls Büsche und Bäume Deckung boten? Nein, unterhalb der Gaye, auf dem rechten Ufer des Flusses, gab es weit bessere Verstecke.
    Natürlich wurde nach ihm gesucht, aber methodisch und ohne Eile. Zunächst hatte man Wachen an allen Straßen postiert, die von der Stadt wegführten, und andere Bewaffnete patrouillierten zu Pferde zwischen diesen Punkten. Diesen Ring würde er kaum durchbrechen können, und so konnten sie es sich leisten, das Land innerhalb dieses Ringes langsam und gründlich abzusuchen. Er hatte weder Pferd noch Waffen und auch keine Möglichkeit, sich eins von beiden zu verschaffen.
    Als man Domville die Nachricht von der Flucht überbracht hatte, war ihm der Gedanke gekommen, Joscelin könne sich heimlich, bei Nacht, seinen Grauschimmel holen, um leichter fliehen zu können, und so hatte er das Pferd aus dem großen Stall, in den Simon es gebracht hatte, holen lassen und angeordnet, es solle getrennt von den anderen Tieren in einem verschließbaren Stall untergebracht werden. Joscelins Ergreifung schien nur noch eine Frage der Zeit.
    Simon bahnte sich einen Weg tief in das Gestrüpp, das den Severn weiter flußabwärts säumte, bis er glaubte, in der Nähe der Stelle zu sein, an der Joscelin ans Ufer gekrochen war. Hier war das Unterholz sehr dicht, und er stieß auf zwei kleine Bäche, die in den Fluß mündeten. Da Joscelin ohnehin schon durchnäßt gewesen war, hatte er, für den Fall, daß man ihn mit Hunden suchte, wahrscheinlich eines dieser Bachbetten benutzt, um in den Wald vorzudringen. Simon folgte dem zweiten Bach aufwärts, tief in den Wald hinein. Als er stehenblieb, um zu lauschen, hörte er nichts als den Gesang der Vögel. Mit gespitzten Ohren stand er da und begann, ein Tanzlied zu pfeifen, das Domvilles Kaplan, der musikalisch begabt und in der Volksmusik ebenso bewandert war wie in der Liturgie, ihnen beigebracht hatte.
    Leise vor sich hinpfeifend, hatte Simon etwa eine Viertelmeile zurückgelegt, als im dichten Gestrüpp zu seiner Rechten etwas raschelte. Eine Hand hatte die Zweige beiseite gebogen, und ein Augenpaar spähte vorsichtig hinaus.
    »Joss?« flüsterte er. Auch wenn die Verfolger noch nicht in dieser Gegend waren, konnte es sein, daß ein Bauer, der hier Holz suchte, sie hörte und Alarm schlug. Doch nichts regte sich im Wald.
    »Simon?« Er war mißtrauisch. »Bist du ihr Lockvogel? Ich habe dieses verdammte

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