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Bruder Cadfaels Buße

Bruder Cadfaels Buße

Titel: Bruder Cadfaels Buße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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es an jenem Abend einen Kampf oder etwas anderes Beunruhigendes gegeben?«
    »Bruder«, sagte der Mann gemessen, »warum willst du das wissen? Ich bleibe im Haus, wenn Bewaffnete um den Weg sind und lasse jeden in Frieden, der mich in Frieden läßt. Ja, es gab eine Art Unruhe - nicht hier, ein Stück weiter, außer Sichtweite. Man hat nur Geräusche und Rufe gehört, es sind wohl einige durch die Bäume gebrochen, aber es war rasch vorüber. Dann kam ein einzelner Mann, der hinter dem Trupp hergaloppierte und etwas rief, und später kehrte ein anderer in großer Eile auf demselben Weg zurück. Bruder, wenn du mehr über all das weißt als ich, der ich es mit angehört habe, warum fragst du mich dann danach?«
    »Und bist du am nächsten Tag bei Tageslicht an den Ort des Überfalls gegangen, um ihn dir anzusehen?« fragte Cadfael. »Was für Hinweise hast du dort gefunden? Wie viele Männer waren es, würdest du sagen? Und wohin sind sie anschließend gezogen?«
    »Wohl mindestens ein Dutzend«, antwortete der Mann.
    »Sie hatten sich äußerst geduldig verborgen gehalten und gewartet. Die meisten südlich des Wegs, einige aber auch im Norden. Ihre Pferde haben das Gras unter den Bäumen zertrampelt. Nachdem sie ihr Werk getan hatten, was auch immer es war, sind sie alle miteinander rasch südwärts geritten. Dort drüben führt ein Weg nach Süden.
    Links und rechts von ihm sind Büsche geknickt und Äste abgerissen.«
    »Genau nach Süden?« fragte Cadfael.
    »Und in großer Eile. Es ist offensichtlich, daß sie den Weg kannten, denn sie sind trotz der Dunkelheit rasch vorangekommen. Nachdem du jetzt weißt, was ich gehört und gesehen habe - und ich habe es dir nur um deines Gewandes willen gesagt - laß mich wissen, was du mit solchen nächtlichen Überraschungen zu schaffen hast.«
    »Nach meinem Wissen«, befriedigte Cadfael die Neugier des Mannes, die der seinen ähnelte, »haben die Männer, die nach dem Überfall auf die Nachhut der Kaiserin in so großer Eile davongeritten sind, einen mir gut bekannten jungen Mann in die Gefangenschaft verschleppt, dessen ganzes Unrecht darin besteht, daß er Philip FitzRoberts Haß auf sich gezogen hat. Ich will nun seinen Aufenthaltsort auskundschaften und ihm die Freiheit verschaffen.«
    »So, so, Gloucesters Sohn also? Hier in der Gegend hört jeder auf sein Wort, und er hat überall Schlupflöcher.
    Aber, Bruder«, teilte ihm der Kätner mit allen Anzeichen von Entsetzen mit, »wenn du m die Burg La Musarderie willst, um dich FitzRobert entgegenzustellen, kannst du ebensogut den Teufel beim Bart packen.«
    »Hält sich Philip dort auf?« gab Cadfael zurück.
    »So sagt man. Es heißt, daß er dort bereits eine oder zwei Geiseln festhält, und sofern es seit dem Überfall hier eine mehr ist, sind deine Aussichten, sie zu befreien, ebenso groß wie die, lebend in den Himmel zu kommen.
    Überleg es dir zweimal und öfter, bevor du das Wagestück unternimmst.«
    »Leb du in Sicherheit vor allen Bewaffneten hier weiter und sprich von Zeit zu Zeit ein Gebet für alle, die als Gefangene in Knechtschaft schmachten. Dann tust du, was dir frommt.«
    Das Tageslicht wurde deutlich schwächer. Am besten war es, rasch nach Deerhurst weiterzuziehen. Immerhin hatte Cadfael einen Hinweis bekommen, der ihm nutzen konnte. Eine oder zwei Geiseln befanden sich also bereits dort, wo sich Philip aufhielt. Sicherlich würde er auch die Beute seiner Bitterkeit und seines Hasses dorthin bringen, um sie für den Zeitpunkt der Rache aufzubewahren.
    Gerade wollte Cadfael sein Pferd wieder auf den Weg lenken, als ihm noch etwas einfiel, was er unbedingt wissen mußte. Er nahm den Pergamentbogen aus der Kutte und strich ihn auf seinem Oberschenkel glatt, um dem Mann die Zeichnungen zu zeigen, die er von dem bewußten Salamandersiegel angefertigt hatte.
    »Hast du je dies Zeichen auf einem Wimpel, einer Schabracke oder einem Siegel gesehen? Ich versuche festzustellen, wem es gehört.«
    Der Mann sah sich die Zeichnung aufmerksam an, schüttelte dann aber den Kopf. »Ich weiß nichts von diesen Wappen und Zeichen der hohen Herren, mit Ausnahme der wenigen hier in der Gegend. Nein, ich habe es nie gesehen. Aber sofern du nach Deerhurst reitest, es gibt dort einen Klosterbruder, der sich mit derlei Dingen beschäftigt. Es ist sein ganzer Stolz, das Wappen eines jeden Grafen und Barons im Lande zu kennen. Bestimmt weiß er, wem das da zu eigen ist.«
    Als Cadfael die Dämmerung des Waldes verließ,

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