Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bruderschaft der Unsterblichen

Bruderschaft der Unsterblichen

Titel: Bruderschaft der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
Vom Netzwerk:
Eli?“ Ein funkelndes Zwinkern der blauen Augen. Sie ließ sich lässig auf der Couch nieder.
    „Ich sitze hier an einer Arbeit“, sagte ich, „über die unregelmäßigen Formen des Verbs …“
    „Wie interessant! Möchtest du gerne rauchen?“
    Ich verstand. Sie hatten alles eingefädelt. Eine Ve r schwörung mit dem Ziel, mich glücklich zu machen, ob ich nun wollte oder nicht. Ich fühlte mich bevormundet, benutzt, angeschmiert. Sollte ich sie hinauskomplime n tieren? Nein, du Schmendrick, sei kein Esel. Sie gehört dir für zwei Stunden. Zur Hölle mit der Moral! Das Ziel rechtfertigt die Mittel. Hier ist deine Chance, eine zweite kriegst du nicht. Ich stolperte auf die Couch zu. Eli sto l perte, jawohl! Sie hielt zwei dicke Joints, die kunstvoll zusammengerollt waren. Cool zündete sie einen an, nahm einen tiefen Zug und reichte ihn mir. Mein Handgelenk zitterte, fast hätte ich mit dem brennenden Ende des Joints ihren Arm berührt, während ich ihn unbeholfen von ihr nahm. Strammer Stoff; ich hustete; sie klopfte mir auf den Rücken. Schlemihl. Schlep. Sie inhalierte, und ihre Augen blitzten mich mit einem „Oh, Wow!“ an. Der Pott bewirkte bei mir allerdings nichts; ich war zu angespannt, und das Adrenalin in mir brannte die ganze Wirkung weg, bevor sie sich entfalten konnte. Der G e stank meines Schweißes wurde mir bewußt. Schnell war der Joint heruntergebrannt. Margo, die bereits stoned aussah, bot den zweiten an. Ich schüttelte den Kopf. „Später“, sagte ich.
    Sie erhob sich und lief im Zimmer herum. „Es ist furchtbar heiß hier drin, meinst du nicht?“ Welch ein Kl i schee! Ein gewitztes Mädchen wie Margo hätte sich leicht etwas Besseres ausdenken können. Sie streckte sich, gähnte. Sie trug enge weiße Hosen und ein knappes Oberteil, der blasse, gelbbraune Nabel lag frei. Offe n sichtlich trug sie keinen BH und keinen Slip: die kleinen Hügel ihrer Brustwarzen waren zu erkennen, und die lange Hose, die sich hauteng um ihren kleinen Po span n te, enthüllte in verräterischer Weise das Fehlen von U n terwäsche. Oh, Eli, du voyeuristischer Teufel, du höfl i cher und geschickter Begutachter weiblichen Fleisches. „So heiß hier drin“, sagte sie stoned-verträumt. Weg mit dem Oberteil. Schenkt mir ein entschuldigendes Lächeln, als wolle sie sagen: wir sind doch alte Freunde und bra u chen uns um blöde Tabus keine Gedanken zu machen, warum sollten Brüste tabuisierter sein als Ellenbogen? Ihre Brüste waren mittelgroß, voll, hochstehend, wu n derbar fest, zweifellos die großartigsten Brüste, die ich je gesehen hatte. Ich suchte nach Wegen, sie zu betrachten, ohne dabei aufzufallen. Im Kino ist so etwas einfacher: Dort gibt es keine Ich-Du-Beziehung zu dem, was auf der Leinwand vor sich geht. Sie begann ihr Horoskop z u sammenzustellen, wahrscheinlich um mich zu beruhigen. Viel Geschwafel über die Konjunktion der Planeten im soundsovielten Haus. Ich konnte nur nachplappern, statt eine richtige Antwort zu geben. Sanft wechselte sie aufs Handlesen über: Das war ihr neuester Fimmel, die G e heimnisse der Handlinien. „Die Zigeunerinnen betrügen ihr Publikum nur“, sagte sie überzeugt. „Aber das bede u tet nicht, daß die Grundidee der Substanz entbehrt. Weißt du, dein ganzes zukünftiges Leben ist in deinen DNS-Molekülen programmiert, und die bestimmen das Auss e hen deiner Handfläche. Komm, laß mich mal sehen.“ Indem sie meine Hand nahm, zog sie mich neben sich auf die Couch hinunter. Ich kam mir vor wie ein Idiot, pra k tisch als männliche Jungfrau, so wie ich mich aufführte, wenn nicht sogar darin, was die praktische Erfahrung anging, als einer, dem man das Offensichtliche noch e r klären muß. Margo beugte sich tief über meine Handfl ä che; es kitzelte. „Das hier, siehst du, das ist die Lebensl i nie – oh, die ist aber lang, sie ist sogar sehr lang!“ Ve r stohlen und heimlich warf ich einige Blicke auf ihre Br ü ste, während sie noch immer ihre Handlesenummer a b zog. „Und das“, sagte sie, „ist der Venusberg. Siehst du die Linie, die hier zustößt? Sie sagt mir, daß du ein Mann von gewaltiger Leidenschaft bist, aber du unterdrückst sie, du verdrängst überhaupt eine ganze Menge. Ist das nicht so?“ Also gut. Ich mache bei deinem Spielchen mit, Margo. Mein Arm umfaßt flugs ihre Schultern, während die Hand nach ihren Brüsten tastet. „Oh, ja, Eli, ja, ja!“ Jetzt konnte der Amateur mal zeigen, was in ihm steckte. Die Körper im Clinch; ein

Weitere Kostenlose Bücher