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Brücke der brennenden Blumen

Brücke der brennenden Blumen

Titel: Brücke der brennenden Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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genug von ihnen,
    und alles ist sowieso Wahnsinn.
    Wenn es noch Götter gibt – wie können sie so
etwas dulden?
    ( … )
    Vergiß den Blick des Vogels, Fork.
    Vergiß den Thost.
    Vergiß
    ( … )
    Ihr Götter
    Ihr Götter
    Ihr Götter !!!
    ( … )
    Ich bin ausgestiegen, aber zu spät.
    Sie haben alles von mir bekommen, was sie
bekommen
    wollten.
    Der Thost wird Blut werden.
    ( … )
    Sie werden mich umbringen, natürlich.
    Damit ich nichts verraten kann.
    Tellures wird’s tun, und er wird lachen dabei.
    Oder der Thost tut’s . Der Thost höchstselbst.
    Um mich zu strafen für meine Schwäche.
    Aber einen letzten Schlag kann ich noch gegen sie
führen.
    Ich werde es selbst tun,
    und sie werden nie erfahren,
    wieviel ich wußte und weitergab an
    Â 
    In der allerletzten Zeile fehlte ein Name, den Forker noch
hinschreiben wollte, aber dann hatte er wohl innegehalten. Dieses Innehalten
war möglicherweise seine letzte Regung gewesen vor dem Selbstmord.
Gleichbedeutend mit der Erkenntnis, daß er sich niemandem anvertrauen konnte,
die Last seines Gewissens mit niemandem teilen konnte, ohne dessen Leben
ebenfalls zu gefährden.
    Â»Der Name, der hier fehlt, das wäre Eurer gewesen, Durssa?« fragte
Eljazokad.
    Â»Eher unwahrscheinlich. Fork hat mir nie viel anvertraut. Zwischen
uns herrschte Ruhe, und ich dachte immer, das wäre in Ordnung so, aber
wahrscheinlich ist es doch nicht in Ordnung, wenn man so nebeneinander herlebt,
daß man nicht merkt, wenn der andere sich umbringen will. Nein, ich denke, der
fehlende Name muß Tjarka lauten. Tjarka hätte er sich
vielleicht anvertraut. Mit ihr zog er oft zusammen durch den Thost.«
    Â»Wo können wir diese Tjarka finden?«
    Â»Tjaaaa, das wird nicht einfach sein. Sie ist im Thost, und wenn sie
nicht gefunden werden will, wird man sie nicht finden.«
    Â»Was ist sie für eine Person?«
    Â»Eine rabaukige Göre, das ist sie.«
    Â»Ein Kind?«
    Â»Na ja. So sechzehn, siebzehn wird sie schon sein. Immer Hosen an.
Kurze Haare. Keine, nach der ein Junge sich jemals umdrehen würde. Immer frech
und miesepetrig. Läßt sich nichts sagen, im Guten nicht und nicht im Bösen.«
    Â»Aber mit Forker hat sie sich gut verstanden.«
    Â»Ich glaube, er hat ihr beigebracht, im Thost klarzukommen. Seitdem
mußte sie sich nicht mehr im Dorf mit den Jungs prügeln und konnte sich im Wald
als Führerin ein bißchen dazuverdienen.« Durssa bekam einen lautstarken
Schluckauf. »Wenn da wirklich Leute dahinterstecken … hinter Forks Selbstmord …
dann ist Tjarka vielleicht schon hinter ihnen her.«
    Â»Möglicherweise ist auch ihr Leben in
Gefahr, denn vielleicht weiß sie etwas über Forkers letzten Auftrag, auch ohne
daß er ihr davon erzählt hat.« Der Lichtmagier sah Bestar an. Der konzentrierte
sich mehr auf das systematische Umfüllen von möglichst viel Wacholderschnaps in
seinen Mund. »Also, was wissen wir bisher? Munsen hat für vier Männer
gearbeitet. Einen Anführer namens ›S‹, einen Rothaarigen, einen
Schmetterlingsmann namens Scord – was allerdings ein ziemlich untypischer Name
für einen Schmetterlingsmann ist – und einen lachenden Wahnsinnigen namens
Tellures. ›S‹ ist möglicherweise ein Magier, weil er Munsen einen Vogelblick versprochen hat, vielleicht ist er aber auch nur
ein Drogenhändler, Scharlatan oder dreister Lügner. Scord scheint noch recht
normal zu wirken, aber der Rothaarige und Tellures rufen deutliches Unbehagen
hervor. Kommt irgendeiner dieser vier seltsamen Kerle Euch geläufig vor,
Durssa?«
    Â»Nein. Keiner.«
    Â»Wie hieß nochmal der Blauhaarige?« fragte Bestar dazwischen. »Die
waren doch auch zu viert.«
    Â»Der nannte sich Udin Ganija. Der hatte keinen Rothaarigen und
keinen Schmetterlingsmann dabei, und außerdem sind die ja nicht mehr am Leben.
Aber vielleicht ist er der Bruder von ›S‹, denn der Bruder von ›S‹ soll ja auch
mit drei Mann zusammenarbeiten.«
    Â»Die, die von Heyden überfallen wollen, sind auch zu dritt.«
    Â»An die habe ich auch kurz gedacht. Aber Arevaun paßt nicht ganz ins
Bild. Oder könnte man ihn rothaarig nennen?«
    Â»Na ja. Braun, hätte ich gesagt. Aber mit einem leichten rötlichen
Schimmer gegen das Licht.«
    Â»So jemanden nennt man aber

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