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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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dass eines Tages der Ring des Gründers wieder auftauchen würde, um den entscheidenden Kampf anzukündigen. Aber was wäre, wenn der Ring vernichtet wurde oder verschollen ist? Deshalb bin ich hierhergekommen – ich will den Kampf gegen die Alten weiterführen, denn wenn wir jetzt nicht kämpfen, wird es vielleicht zu spät sein.«
    »Wisst ihr denn, wie viele der Alten es gibt?«, fragte Danira.
    »Das ist eine schwierige Frage«, erwiderte Valkar. »Manche meinen, dass es fünf der Alten geben müsse, so wie es die fünf Elemente gibt und die fünf Auserwählten, die für Firion kämpfen werden. Aber es heißt auch, dass Thaur-Angoth eine große Zahl der Schwarzen Seelen erschuf. Viele dieser Kreaturen wurden schon von den Drachen vernichtet, als sie versuchten, den Belagerungsring um Car-Angoth zu durchbrechen. Und diese Seelen kehrten doch zu Thaur-Angoth zurück, da zu dieser Zeit das Tor in seine Welt noch geöffnet war. War es also vorherbestimmt, dass von der ursprünglichen Zahl ausgerechnet fünf überlebten? Ich weiß es nicht. Aber ich bin mir sicher, dass die Alten auch Verbündete haben – Menschen, die ihnen dienen, gefügig gemacht durch Drohungen, Versprechungen oder Zauberei. Die Alten selbst können miteinander reden, auch wenn sie weit voneinander entfernt sind, und ihren Dienern geben sie magische Steine, um auch mit ihnen in Kontakt treten zu können. Und das Schwierigste an unserem Kampf ist, dass wir nicht wissen, wie wir unsere Gegner vernichten können.«
    »Grimstan hat mir gesagt, dass der Kampf aussichtslos ist«, sagte Danira. »Trotzdem bin ich hier, weil ich glaube, dass ich für diesen Kampf berufen bin – so wie auch Timon berufen ist. Er bringt drei Amulette mit sich, die von den Runenschmieden geschaffen wurden, und ich trage ein Schwert bei mir, das Firions Macht in sich birgt.«
    »Wollt ihr mir die Artefakte zeigen?« Valkars Erregung war offenkundig.
    »Geduld, Valkar«, unterbrach Sad Eldon. »Du hast unseren jungen Freunden eine Geschichte versprochen, und sie ist noch nicht zu Ende erzählt. Wenn du erlaubst, werde ich dies auf mich nehmen. Die Vernichtung der Runenschmiede mag vielleicht hundertachtzig Jahre zurückliegen. Nach ein paar Jahrzehnten kam eine neue Konjunktion, denn es geschieht etwa alle siebzig Jahre, dass Eril-Firion und Eril-Angoth sich berühren. Und in dieser Konjunktion geschah etwas Merkwürdiges. Als die Alten sich in den Ruinen von Car-Angoth gesammelt hatten und ihren Zauber begannen, wurden in zwei der vier Türme die geheimen magischen Instrumente zerstört, die die Kraft der Dimensionssteine bündeln. Dabei wurden auch die Kristalle vernichtet, deren Strahlung die Drachen fernhielt. Und dies war der Tag, an dem die Drachen das Reich der Menschen überfielen und die Küstenstädte zerstörten. Bis nach Car-Angoth drangen sie schließlich vor, in die geheimen Höhlen des Schwarzen Berges.
    Wir wissen nicht, ob die Alten selbst entfliehen konnten, denn weit war der Weg, den die Drachen aus ihrem Reich im Norden bis in die Stadt des Bösen zurückzulegen hatten. Zumindest waren die Schäden in den Türmen ein schwerer Rückschlag für die Diener des Dunklen Gottes. Der südliche Turm auf der Nebelinsel hatte keine äußerlichen Schäden, und es ist unklar, was in seinem Inneren geschehen ist. Aber die Spitze des nördlichen Turms war geborsten, der Kristall zerstört und der Dimensionsstein verschwunden. Die Dimensionssteine gelten zwar als unzerstörbar, doch sie lassen sich nur schwer an einen Ort dieser Welt binden. Durch die Explosion kann er fast überallhin geschleudert worden sein, und wir wissen nicht, ob die Alten ihn bereits wiedergefunden haben. Während der letzten Konjunktion vor siebzig Jahren blieben sie zumindest untätig. Nun allerdings scheint es wieder soweit zu sein – die Alten regen sich und versuchen, den Turm im Drachenland erneut zu aktivieren. Wir müssen nun beraten, wie wir sie daran hindern können. Und dabei werden eure Besitztümer, das Schwert und die Amulette, sicher eine große Hilfe sein.«
    »Aber eine Sache verstehe ich noch nicht«, wandte Timon ein. »Wenn die Drachen die Freunde der Menschen sind, warum haben sie dann damals die Städte der Menschen angegriffen?«
    »Die Drachen sind nicht die Freunde der Menschen – zumindest nicht der Menschen, die von Thaur-Angoth gezeichnet sind«, sagte Valkar. »Es ist schwer für mich, die Taten der Drachen zu begreifen, und vielleicht ist es sogar für sie selbst

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