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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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Verborgenen wirken. So wurden die Dämonen Wesen der Nacht, denn sie fürchteten die Sonne, die Aeons Auge ist. Und die Dämonen leiteten die Dunkelmenschen an, Waffen zu schmieden und Heere aufzustellen, um die Menschen zu vernichten. Die Kriege, die nun begannen, dauerten viele Jahrzehnte, in denen die Menschen alle Angriffe zurückschlugen, wenn auch unter großen Opfern. Da zürnte Thaur-Angoth sehr und schickte endlich doch seine Dämonen in den Kampf. Nun drohten die Menschen zu unterliegen, und Firion war voll Trauer ob des Leides, das seinen Kindern zugefügt wurde. Er sprach zu Aeon und bat um Erlaubnis, zugunsten seiner Schützlinge in den Kampf einzugreifen, doch Aeon entschied sich, eigene Boten in die Welt zu schicken, um Angoths Dämonen zu vernichten. Diese Boten waren die Drachen, und sie vernichteten die Dämonen des Nordkontinents überall, wo sie sie fanden.«
    »Die Drachen?«, rief Danira. »Aber die Drachen sind Feinde der Menschen. Ich habe lange in Car-Elnath gelebt – und ein Drache hat meinen Vater getötet.«
    »Du hast in Car-Elnath gelebt? Ich beneide dich um diese Erfahrung.« Valkar sah Danira überrascht an, dann trat ein bekümmerter Ausdruck in sein Gesicht. »Es tut mir leid, dein Verlust muss schwer gewesen sein. Doch lass mich die Geschichte weitererzählen, dann wirst du mich besser verstehen.
    Die Drachen vernichteten also die Dämonen, und nur in Car-Angoth, der Hauptstadt des Bösen, konnten sie Widerstand leisten. Die Belagerung dauerte viele Jahre – und Angoth war in dieser Zeit nicht untätig. Er erschuf seine dritten Kinder, die anders waren als alle seine bisherigen Geschöpfe. Körperlos waren sie, schwarze Seelen, und es war ihre besondere Gabe, die Körper von Firions Kindern zu nutzen. Denn diese Wesen sind die Alten, die noch heute unter uns leben und ihre dunklen Ziele verfolgen. Der Dunkle Herrscher schickte diese Wesen nach Car-Angoth, denn dort stand das Tor, das Angoths irdisches Reich mit seiner göttlichen Welt verband. Als Car-Angoth endlich fiel, entgingen einige dieser Wesen der Vernichtung, und so kam die Saat des Bösen unter die Menschen.
    Mit der Stadt wurde auch das Weltentor zerstört, und die überlebenden Dämonen wurden zurück in Angoths Schattenreich verbannt. Dann rief Aeon Firion und Thaur-Angoth zu sich und gebot ihnen, von dieser Zeit an keine weiteren Kreaturen mehr in diese Welt zu senden. Firion gelobte, diesem Gebot Folge zu leisten, nur Thaur-Angoth wollte sich nicht beugen. Da war Aeon erbost, und er legte Thaur-Angoth eine Kette an, die ihn seitdem in seiner göttlichen Welt gefangen hält. Es wurde Firion und Thaur-Angoth jedoch gestattet, die Geschehnisse unserer Welt weiter zu verfolgen – allerdings nur bei Nacht, wenn sich Aeons Auge von der Welt abwendet. Daher steigen jeden Abend die beiden Himmelswanderer über den Horizont, die man auch das Auge des Wächters und das Auge des Bösen nennt.
    Die Menschen des Südens hatten von diesen letzten Kämpfen nichts erfahren, und auch die Drachen setzten nie einen Fuß auf den Südkontinent. So war es für Angoths Diener später nicht schwer, die Menschen zu belügen und ihnen zu erzählen, dass die schrecklichen Drachen Geschöpfe des Bösen seien. Thaur-Angoths dritte Kinder bewirkten aber noch mehr, denn sie lehrten die Menschen Neid, Hass und Gewalttätigkeit, sodass es heute kaum noch Menschen gibt, die von Thaur-Angoths Willen unberührt sind. Doch es genügt Angoth nicht, die Menschen zu verderben – sein letztes Ziel ist die Vernichtung von Firions Geschöpfen durch seine eigenen Kreaturen.
    Und seine dritten Kinder arbeiten seit undenklichen Zeiten an diesem Plan – sie sind die Alten, die nicht sterben. Sie nutzen die Körper von Menschen wie Hüllen, und wenn diese altern und zu sterben drohen, suchen sie sich einfach einen neuen. Ihr Ziel ist es, das Tor wieder zu öffnen, durch das damals Thaur-Angoths Kreaturen in diese Welt gekommen waren. Denn viele der Dämonen sind nicht vernichtet worden – sie leben immer noch in ihrem Schattenreich und warten darauf, wieder in den Kampf geschickt zu werden. Es waren die Alten, die die Türme errichteten, mit deren Hilfe die Drachen in die wüsten Landstriche des Nordkontinents verdrängt wurden. Offenbar hatte Thaur-Angoth ihnen geheimes Wissen mitgegeben, wie sie die Drachen verbannen konnten.
    Und die Weisen streiten sich noch heute darüber, warum Aeon es zuließ, dass seine Geschöpfe durch Angoths Diener vertrieben

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