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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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wurden. Es war wohl sein Wille, dass der Streit zwischen den Menschen und Angoths Kreaturen weitergehen sollte. Aber ich will jetzt nicht abschweifen.«
    Valkar lächelte die beiden Kinder an und nahm einen Schluck aus seinem Becher. Auch Danira trank ein wenig Wasser, doch sie war zu verwirrt, um das Lächeln zu erwidern. Dann fuhr Valkar fort:
    »Die Alten bauten die Türme nicht selbst, denn die Drachen hätten dies nicht zugelassen. Nein, sie ließen diese Arbeit von Menschen verrichten, deren Schutz den Drachen von Aeon befohlen war. Es ist nicht überliefert, mit welchen Lügen die Menschen zu diesem Werk bewogen wurden. Als die Drachen vertrieben waren, konnten die Alten endlich in den Trümmern Car-Angoths nach den Resten des Tores suchen – und nach den fünf Dimensionssteinen, die die fünf Elemente der Schattenwelt repräsentieren. Sie fanden die Steine und brachten sie auf den Südkontinent, in die Stadt Car-Lanadhon, wo sie ein neues Tor öffnen wollten.
    Das erste Tor jedoch hatte Thaur-Angoth selbst mit seinem göttlichen Willen errichtet. Die Kraft der Alten war zu gering, und sie konnten die Macht der Steine nicht kontrollieren. Es kam zu einer Katastrophe, deren Wirkung sich nach und nach über den ganzen Kontinent ausbreitete. Zum Glück dauerte dies Jahre, und so blieb den Menschen Zeit, das verwüstete Land zu verlassen, um auf dem Nordkontinent zu leben. Einige Menschen erkannten allerdings das Böse, das in ihnen selbst wirkte, und sie beschlossen, Thaur-Angoth den Kampf anzusagen. Dazu machten sie sich eine Kraft verfügbar, die von Firion und Thaur-Angoth unabhängig ist – die Kraft der Elemente, die auf Aeon selbst zurückgeht, der diese Welt geschaffen hat. In den Trümmern des Südkontinents, wo die Dimensionssteine das Gefüge der irdischen Elemente zerrissen hatten, fanden sie Aeons Elemente in ihrer reinen Form und kondensierten ihre Macht in Zauberrunen. Und diese Menschen wurden als die Runenschmiede bekannt.
    Die Alten brauchten viele Jahre, um sich wieder zu sammeln, denn bei der Katastrophe waren auch ihre Körper zerstört worden, sodass ihre heimatlosen Seelen durch die Welt getrieben wurden, bis sie sich wieder in unbeseelten Körpern niederlassen konnten. Sobald sie wieder vereint waren, galt all ihr Streben erneut dem einen Ziel – der Öffnung des Tores. Sie verstanden nun, dass das Tor nur dort errichtet werden konnte, wo es auch zuvor gestanden hatte – in Car-Angoth. Doch die Macht der Alten war nicht groß genug, um die fünf Dimensionssteine an einem Ort zu kontrollieren. Daher brachten sie vier der Steine in die vier Türme, die sie schon vor langer Zeit errichtet hatten, denn diese Türme standen an Orten der Macht und waren um Car-Angoth angeordnet. Nur der fünfte Stein, der mächtigste von allen, befindet sich während des Rituals direkt in der Stadt des Bösen. Ihre volle Macht entfalten die Steine allerdings nur in der Stunde der Konjunktion, wenn Firions Kraft gebunden ist durch seinen Kampf gegen Thaur-Angoth. Es war die dritte Konjunktion nach der großen Katastrophe – über zweihundert Jahre waren vergangen – als die Alten ihren nächsten Versuch wagten. Und wieder scheiterten sie! Im entscheidenden Augenblick wurden sie von den Runenschmieden angegriffen und in einem verlustreichen Kampf besiegt.
    Trotzdem begann ein dunkles Zeitalter, denn die Alten hatten Zwietracht unter die Menschen gesät, und es kam zu einem langen Krieg. Die überlebenden Runenschmiede blieben im Verborgenen, und kaum jemand hörte auf die Lehren, die sie dem Volk bringen wollten. Als die Alten sich wieder gesammelt hatten, sannen sie auf Rache. Sie fanden schließlich das Versteck der Runenschmiede und vernichteten sie gnadenlos. Irgendwann in dieser Zeit wurde dann unser Bund begründet, nicht viel ist allerdings darüber bekannt, wie und durch wen dies geschah. Wir wissen nur, dass der Gründer mit dem großen Zauberer Gerugrim in Verbindung stand. Manche meinen gar, dass Gerugrim selbst der Gründer war, aber das halte ich für unwahrscheinlich. Es gilt als gesichert, dass der Gründer Kontakte zu den Runenschmieden hatte, denn ein Teil ihrer Schriften ist in unserem Bund erhalten geblieben. Doch viel Wissen ging auch verloren, und bis heute haben wir es nicht geschafft, alle ihre Geheimnisse zu entschlüsseln – und das, obwohl die Mitglieder des Bundes mehr über ihren Büchern hängen, als mir lieb ist. Immerhin besagt eine uralte Notiz in den Schriften unseres Bundes,

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