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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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ich will auf alles gefasst sein.« Grimstan schüttelte nachdenklich seinen Kopf. »Deshalb sage ich noch einmal: Wir brauchen jedes Schwert, das willig ist, uns zu folgen.«
    »In Car-Tiatha werden wir nicht mehr viele Soldaten antreffen«, sagte Duram. »Es sind bereits mehr als vier Wochen vergangen, seit Gweregons Armeen in den Westen aufgebrochen sind. Vielleicht hat bereits eine Schlacht stattgefunden, und viele von ihnen sind tot.«
    »Trotzdem müssen wir versuchen, diese Männer zu finden, und sie dazu bringen, für unsere Sache einzutreten«, erwiderte Grimstan.
    »Wie können wir hoffen, dass dieser Plan Erfolg hat?«, fragte Duram. »Auch wenn noch keine Schlacht stattgefunden hat – die Reise nach Car-Osidia wird uns zwei Wochen kosten, und in dieser Zeit kann viel geschehen. Und was sollen wir tun, wenn wir dort sind? Fürst Palaris führt die Truppen des Königs, und er wird nicht auf uns hören.«
    »Nein, nicht auf uns.« Grimstan nickte bedächtig. »Aber er müsste sich beugen, wenn wir einen Befehl des Königs mitbrächten.«
    »Wie sollten wir den König dazu bringen, seinen Krieg zu beenden?«, fragte Sad Eldon, und sein Blick blieb an Grimstan hängen. »Oder hast du vor, sein Siegel zu fälschen?«
    »Ich verstehe mich nicht auf die Fälscherei. Nein, wir müssen versuchen, mit dem König zu reden.«
    »Du wirst nicht zu ihm gelangen«, erwiderte der Priester. »Ich war in der Stadt, vor wenigen Tagen, und dort habe ich mit Sad Serion gesprochen. Selbst er wird nur noch in den Palast eingelassen, wenn der König ihn zu sich beordert. Die Kapelle der Burg ist der einzige Ort, den er noch ungehindert betreten kann, wenn er dort für die Königin die Messe hält. Als Fremder könntest du noch nicht einmal die Wachen am ersten Tor passieren.«
    »Trotzdem muss ich es versuchen«, sagte Grimstan. »Ich habe zu lange gezögert, die Bewahrer zum Kampf aufzurufen. Vielleicht kann ich diesen Fehler wiedergutmachen.«
    »Vielleicht gibt es wirklich eine Möglichkeit«, bestätigte Ylee, und die Blicke der Männer wandten sich ihr zu. »Die Königin ist voller Sorge über den Krieg im Westen. Sie geht oft in die Kapelle, um zu beten. Dort könntest du sie treffen, Sad Eldon, und auch du, Grimstan, falls Sad Serion für dich bürgt.«
    »Das wird er sicher tun«, sagte Sad Eldon. »Er weiß nichts vom Bund der Bewahrer, doch er kennt mich und vertraut mir.«
    »Gut, dann will ich die Königin bitten, euch in der Kapelle zu treffen. Sie wird sich etwas einfallen lassen müssen, um ihre Wachen loszuwerden. Vielleicht hat sie auch eine Idee, wie ihr den König umstimmen könnt.«
    »Ihr kennt die Königin?«, fragte Eldilion. »Ich habe Euch nie am Hof des Königs gesehen.«
    »Ja, ich kenne sie, und ich habe ihr Vertrauen. Als ich ein kleines Mädchen war, holte sie mich an den Hof ihres Vaters in Lornmund. Dort blieb ich auch, als Jeslyn nach Car-Tiatha ging, um Königin zu werden, denn inzwischen hatte ich einen der Offiziere des Fürsten geheiratet. Als mein Mann vor ein paar Wochen starb, lud Jeslyn mich ein, sie zu besuchen, denn sie fühlte, dass wir uns gegenseitig Trost in unserem Kummer würden spenden können.«
    »Gut, dann soll dies unser Plan sein«, sagte Grimstan. »Ich weiß zwar nicht, was die Königin für uns tun soll, aber ich denke, dass es uns nicht schadet, mit ihr zu reden. Wann wirst du nach Car-Tiatha zurückkehren, Ylee?«
    »Gleich morgen früh. Die Königin weiß nicht, in welcher Mission ich unterwegs bin, und sie würde sich sorgen, wenn ich nicht bald in die Stadt zurückkehre.«
    »Dann wirst du also noch morgen Abend mit der Königin sprechen können, oder spätestens am Tag darauf. An diesem Tag wollen wir uns noch einmal treffen, irgendwo in Car-Tiatha, wo wir in Ruhe reden können.«
    »Kennt ihr das alte Gasthaus am Torplatz, direkt vor der Burg?«
    »Ja, ich kenne es«, sagte Sad Eldon. »Dort wollen wir uns treffen, übermorgen zur Mittagszeit.«
    »Ja, wir werden dort sein«, bestätigte Grimstan. »Aber wir werden nicht lange bleiben – im Westen liegt unsere Aufgabe, und ich habe schon viel zu lange gezögert. Und danach werde ich weitergehen, nach Car-Angoth, denn das ist die Aufgabe, für die die Bewahrer sich seit langer Zeit vorbereiten.«
    »Wir werden dich begleiten.« Sad Eldon legte eine Hand auf Grimstans Arm. »Doch es dürfen nicht alle Bewahrer an dieser Reise teilnehmen. Falls wir scheitern, muss unser Vermächtnis weiterleben.«
    »Ylee sollte

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