Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
Vom Netzwerk:
darüber gewundert, dass du uns so lange nicht besucht hast. Ich hatte schon gedacht, du hättest dich von den Bewahrern losgesagt.«
    »Sei ohne Sorge, ich gehöre noch zu ihnen. Ich hatte Zweifel in der Zwischenzeit, doch nun bin ich hier, weil ich noch einmal zum Kampf gegen das Böse antreten will.«
    »Es ist gut, dass du dich wieder zu uns gesellst«, sagte die Frau, »denn es scheint, dass das Böse tatsächlich wieder nach dieser Welt greift. Ich wundere mich allerdings über den Begleiter, den du mit dir bringst. Die Drachenritter haben lange Zeit dem Willen des Dunklen Herrn gedient, auch wenn sie es vielleicht nicht wussten.«
    »Trotzdem sind sie mächtige Verbündete. Wir werden sie brauchen, denn der entscheidende Kampf steht nun bevor. Die Alten haben den Drachenbann erneuert, und die Stunde der Bewahrer ist gekommen.«
    »Die Stunde der Bewahrer?«, fragte Ylee. »Lange haben wir uns gefragt, wie wir erfahren würden, wann diese Zeit gekommen ist. Nun ist es offensichtlich – die Alten regen sich wieder, und die Drachen sind verschwunden. Aber das Zeichen, auf das wir alle gewartet haben, hat sich nicht offenbart.«
    »Doch, Ylee – der Ring des Gründers ist nicht länger verborgen«, sagte Grimstan. »Er ist auf dem Weg in den Süden, um unsere Brüder und Schwestern dort zu uns zu rufen.«
    »Der Granitring ist aufgetaucht? Wo hast du davon erfahren? Hast du ihn selbst gesehen?«
    »Ja, ich habe ihn gesehen – denn ich habe ihn gehütet in all der Zeit.«
    »Du hast ihn gehütet?« Erregung und Zweifel schwangen gleichermaßen in ihrer Stimme mit. »Du hättest dich früher entscheiden sollen, dich uns zu offenbaren.«
    »Ja, ich habe lange gezögert«, sagte Grimstan. »Vielleicht zu lange. Die Mächte des Bösen haben sich gesammelt, und das Ende ist nahe. Nun müssen wir handeln, wenn wir nicht kampflos untergehen wollen.«
    »Du überraschst mich immer mehr«, sagte Ylee. »Bis vor Kurzem wolltest du den Kampf gegen das Böse aufgeben, und nun erfahren wir, dass du der Träger des Ringes warst. Ist der Ring das einzige Vermächtnis des Gründers, oder hast du noch andere Geheimnisse mit dir getragen in all der Zeit?«
    »Nicht viele. Doch es sind wichtige Dinge geschehen in den letzten Wochen, die ihr erfahren sollt. Wir sollten nun hinunter zu den anderen gehen, dann werde ich euch die ganze Geschichte erzählen.«
    Wenig später hatte sich die Gruppe der Bewahrer im Haus des Priesters versammelt, und auch Eldilion war bei ihnen. Sad Eldon bot seinen Gästen Getränke und Speisen an, und während sie aßen, berichtete Grimstan von den Geschehnissen der letzten Wochen. Als er geendet hatte, ergriff Sad Eldon als Erster das Wort.
    »Es sind traurige und düstere Nachrichten, die du uns bringst. Bevor wir jetzt weiterreden, muss ich jedoch auf die Regeln unseres Bundes hinweisen. Es ist einer unter uns, der nicht zu uns gehört. Verzeiht mir, Eldilion, wenn ich dieses Worte spreche.« Der Priester blickte kurz zu dem Drachenritter. »Aber es ist nicht richtig, dass wir ihn hier in diesen Kreis aufnehmen, ohne dass alle von uns dem zustimmen. Die Dinge, die bisher gesagt wurden, mögen auch für seine Ohren bestimmt gewesen sein, denn er war ein Teil der Geschehnisse, von denen Grimstan berichtet hat. Doch nun werden wir über Dinge reden, die nicht für Außenstehende bestimmt sind.«
    »Habt ihr meinem Bericht nicht zugehört?«, fragte Grimstan. »Eldilion hat dem mächtigsten der Drachen gegenübergestanden, und er hat dessen Vertrauen gewonnen. Und mehr noch – Eisenklaue hat Eldilion als seinen Bruder bezeichnet. Welchen anderen Bürgen könntet ihr euch wünschen? Dieser Mann hat etwas gewagt, das noch keinem der Bewahrer gelungen ist. Ihr solltet Eldilion als unseren Freund begrüßen, denn er hat unser Vertrauen verdient. Die Drachenritter haben bereits ihre erste Schlacht geschlagen, und ihnen verdanken wir es, dass wir die letzte der fünf Runen vollenden konnten, die uns noch fehlte. Sie werden auch weiter an unserer Seite kämpfen.«
    Sad Eldon antwortete nicht sofort auf Grimstans Rede, und er blickte für eine Weile in die Augen seiner Gefährten. Ylee nickte ihm bedeutungsvoll zu, und wenig später wiederholte Duram diese Geste, allerdings langsamer als die Frau und mit gerunzelter Stirn.
    »Also gut«, sagte Sad Eldon schließlich, und er atmete einmal tief durch. »Grimstans Worte sind wahr, und auch ich will mich ihnen nicht verschließen. Ich begrüße Euch also in unserem

Weitere Kostenlose Bücher