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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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durch das Schwert umgekommen. Wir müssen die Schuldigen an diesem Krieg vernichten – die Diener des Dunklen Gottes, die unsere Welt bedrohen. Und das ist auch der Grund unseres Kommens. Wir brauchen eine Armee, die so bald wie möglich nach Car-Angoth aufbrechen kann.«
    »Das ist keine erfreuliche Nachricht«, sagte Calidor, während er Eldilion einen langen Gang entlangführte. »Drei Wochen liegt die Schlacht nun zurück, die unsere Stadt heimgesucht hat, und seitdem haben wir nicht viel Ruhe gefunden. Es hat lange gedauert, die Toten dieses Kampfes zu bestatten. Und wir mussten die Gelegenheit nutzen, um die Ernte von unseren Feldern einzubringen. Wir konnten kaum damit beginnen, die vielen beschädigten Häuser wieder instand zu setzen.«
    »Ich weiß, dass es eine schwere Aufgabe ist. Aber wir brauchen jeden Mann, der willig ist, uns zu folgen. Und es wird eine Fahrt werden, von der vielleicht nur wenige zurückkehren. Sollten wir jedoch scheitern, dann braucht Ihr Euch keine Sorgen mehr um zerstörte Häuser zu machen – Eure Stadt wird dann nur noch den Kreaturen des Bösen eine Heimat sein.«
    »Es sind düstere Prophezeiungen, die Ihr aussprecht, auch wenn sie mich nicht überraschen. Carilon hatte mir bereits angekündigt, dass diese letzte Schlacht uns bevorstehen würde, und Ihr findet mich nicht unvorbereitet. Ein marschbereites Heer liegt hier in der Stadt – Männer aus meiner Hausmacht und vierhundert Soldaten aus Car-Uthor und der Westmark. Beranion selbst führt sie an. Dazu kommen kleinere Verbände aus Car-Siradhon und Car-Telfar, zusammen noch einmal dreihundert Männer. Eigentlich sollte Car-Dhiorath unser Ziel sein – wir fürchten, dass unsere Verbündeten im Süden unsere Hilfe brauchen. Wir wollen während unserer Mahlzeit darüber beraten, wie wir weiter vorgehen werden.«
    »Ich denke, während der Mahlzeit sollten wir unsere Zungen zügeln«, sagte Eldilion. »Der Schmerz für Königin Jeslyn wäre zu groß, wenn sie alles erführe, was der Wahn ihres Gatten angerichtet hat.«
    »Wenn sie nichts davon weiß, weshalb ist sie dann mit Euch hierhergekommen?«
    »Auch ohne von den vielen Toten zu wissen, war es nicht schwer für Jeslyn, Gweregons Wahnsinn zu erkennen. Sie wollte ihren Sohn in Sicherheit bringen, doch sie musste ihn in Car-Tiatha zurücklassen. Nun hofft sie, hier etwas ändern zu können – aber es scheint, dass wir zu spät gekommen sind.«
    »Ja, Ihr seid zu spät gekommen. Dennoch mag die Anwesenheit der Königin noch ein Segen für uns sein. Wir haben viele Männer aus Gweregons Armee gefangen nehmen können, doch sie sind voller Angst und erwarten von uns nichts als einen grausamen Tod. Vielleicht kann die Königin helfen, diese Männer umzustimmen.«
    »Ja, vielleicht kann sie das.«
    »Hier ist Euer Quartier.« Calidor öffnete eine Tür, vor der sie eingetroffen waren. »Frisches Wasser und saubere Gewänder liegen für Euch bereit. Wenn Ihr erlaubt, dann will ich heute Euer Knappe sein und Euch beim Ablegen der Rüstung helfen. Ich würde gerne noch ein paar Worte mit Euch wechseln, bevor wir uns zur Abendmahlzeit sammeln.«
    »Natürlich, das ist auch mein Wunsch. Und vor allem würde ich gerne erfahren, wie es Gweregons Truppen gelungen ist, in Eure Stadt einzudringen. Unter Gweregons Soldaten geht das Gerücht um, dass es einen Verräter gab.«
    Sie betraten das Gemach, und Calidor begann damit, die Schnallen von Eldilions Ringpanzer zu öffnen.
    »Das ist richtig, und alles spricht dafür, dass Tan-Ragnor der Verräter ist. Unser Stadttor öffnete sich plötzlich wie durch Zauberkraft – und Tan-Ragnor ist seit der Schlacht verschwunden. Wir fürchten, dass er sich in der Stadt verbirgt und weiteres Unheil plant.«
    »Das sind schlechte Neuigkeiten«, sagte Eldilion. »Wer weiß, welche Möglichkeiten der Zauberer hat, um unsere Pläne auszukundschaften?«
    »Keiner von uns kann dies sagen. Doch zumindest wurde die Schlacht durch Schwerter gewonnen und nicht durch Zauberkraft – aber wir haben einen hohen Preis bezahlt. Fast dreihundert meiner Männer starben in den Kämpfen, und viele weitere sind so schwer verwundet, dass sie immer noch der Pflege bedürfen. Und die Verluste unter Gweregons Truppen waren noch viel höher.«
    »So viele Männer, die uns fehlen werden, wenn die entscheidende Schlacht bevorsteht. Und doch müssen wir weiterkämpfen, denn sonst ist alles verloren.«
    »Wenn wir wenigstens Nachricht aus Car-Dhiorath hätten«, sagte

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