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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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Drachenritter in den Weg der finsteren Kreatur.
    »Wir brauchen dich hier«, rief Loridan zu Timon, »wenn wir den Kreis der Elemente schließen wollen.«
    Der Junge folgte der Aufforderung, und dicht beieinander stellten die fünf Gefährten sich in einem Kreis auf, die Gesichter nach außen gewandt. Mit beiden Händen hielt Danira ihre Rune vor sich.
    »Thrya aldan d’dun!«, flüsterte sie. »Thrya tir nid’din.«
    Sie spürte die Kraft der Runen erwachen, und ein Leuchten erfasste die fünf Auserwählten, das sich zu einer hellen Röhre aus Licht um sie herum ausweitete. Der Dämon ließ von den Drachenrittern ab und wandte sich dem grellen Schein zu, der seine fürchterlichen Gesichtszüge und die vielen spitzen Zähne hervortreten ließ. Er erhob sich wieder in die Lüfte und rannte gegen die Zone des Lichts an, doch es war, als würde eine unsichtbare Macht ihn treffen und zurückschleudern. Mit einem lauten Aufschrei stieg er wieder in die Höhe, und plötzlich waren zwei weitere Dämonen an seiner Seite. Für einen Moment kreisten sie zu dritt über den fünf Reinen, dann wandten sie sich plötzlich ab und flogen an den Rand der alten Burgmauer, wo die Dunkelmenschen vergeblich gegen die Reihen der Verteidiger anrannten. Bald hoben sich verzweifelte Schreie über den Kampfeslärm hinweg, denn dort, wo die Dämonen auftauchten, verließ die Menschen aller Mut.
    Unweit der Auserwählten hielten sich einige Ritter auf ihren Echsen bereit, um einen Ausfall zu wagen oder Angreifer zu attackieren, die den Wall der Verteidiger durchbrachen. Ein Craith geriet in Panik, als einer der Dämonen dicht über ihnen kreiste und seinen furchtbaren Schrei ausstieß. Plötzlich rannte er los, direkt auf Danira und ihre Gefährten zu. Das Mädchen sah das rasende Tier immer näher kommen, wollte sich schon zur Flucht wenden. Da schlug der Craith einen engen Bogen, offenbar erschreckt vom Leuchten der Runen. Der Reiter verlor den Halt und schlug mit metallischem Krachen auf den Boden auf. Auch die anderen Ritter mühten sich noch ab, um ihre Reittiere unter Kontrolle zu halten.
    Der Dämon, der das Chaos verursacht hatte, war allerdings bereits weitergeflogen. Kreischend stieß er auf eine Reihe von Fußsoldaten nieder, die im Gefecht mit den vorrückenden Dunkelmenschen waren. Sofort brach die Verteidigung zusammen, als viele Soldaten die Flucht ergriffen. Nur wenige Ritter verblieben, die sich dem furchtbaren Gegner stellten. Der Dämon wehrte sich verbissen, und mit einem gewaltigen Hieb seiner Pranke brachte er einen der schwer gerüsteten Soldaten zu Fall. Das Krachen der Rüstung war bis zu den Auserwählten zu hören, und Danira hoffte, dass das Metall der Belastung standgehalten hatte. Sofort standen weitere Ritter bereit, um ihren Kameraden zu schützen – eine Mauer aus Harnischen und Schilden. Der Dämon jedoch hob sich erneut in die Luft, um an einer anderen Stelle Jagd auf wehrlosere Gegner zu machen.
    »Welchen Sinn hat unser Schutzkreis, wenn wir die Dämonen nicht durch ihn vernichten können?« Timon trat aus dem Kreis seiner Gefährten heraus, und sofort verblasste das Leuchten.
    »Du hast recht.« Loridan versteckte seine Rune in einer Tasche an seinem Gürtel und zog sein Schwert hervor. »Dennoch sollten wir uns nicht trennen, denn vielleicht mag die Kraft der fünf Runen noch von Nutzen sein.«
    »Wenn ihr mich sucht, folgt meinem Licht.« Während er sprach, hatte Timon Tan-Thalions Kristall hervorgezogen, und er flüsterte ein paar Worte. Sofort begann der Kristall, in einem gleißendem Licht zu erstrahlen. Entschlossen wandte Timon sich dem Ort zu, wo der Angriff am heftigsten tobte.
    »Nein, bleib bei uns!« Loridan ging ein paar Schritte hinter dem Jungen her, wandte sich dann aber um und sah zögernd zu Selina. Danira erkannte, dass Loridan seine Gefährtin nicht in dem Kampfgetümmel zurücklassen wollte, und sie zog ihr Schwert, um an Timons Seite zu eilen. Erleichtert sah sie, dass Herubald und einige der Drachenritter sie begleiteten.
    Die Dunkelmenschen hatten die Linie der Verteidiger durchbrochen, und immer mehr der Angreifer ergossen sich durch eine breite Lücke in der Mauer. Sie stießen allerdings verzagte Rufe aus, als Timons Licht sie erfasste. Schon ergriffen die ersten die Flucht und kehrten ihre Rücken den Schwertern der Menschen zu.
    Doch der junge Zauberer sah nicht, wie ein dunkler Schatten sich ihm näherte und in rasendem Flug auf ihn hinunterstürzte. Als er in einer

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