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Brüder - Mantel, H: Brüder - A Place of Greater Safety

Brüder - Mantel, H: Brüder - A Place of Greater Safety

Titel: Brüder - Mantel, H: Brüder - A Place of Greater Safety Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Mantel
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Tut, was man ihm sagt.«
    »›… wage ich zu hoffen, dass Du Deinen Einfluss beim Justizminister geltend machen wirst, um mir zu einem Posten zu verhelfen … Wie Du weißt, bin ich mit einer großen Familie gesegnet und nicht sehr bemittelt‹ … Da.« Er ließ den Brief vor Danton aufklatschen. »Ich mache meinen Einfluss zugunsten meines ergebensten und gehorsamsten Dieners Antoine Fouquier-Tinville geltend. Er wird in der Familie als ein sehr brauchbarer Anwalt gehandelt. Stell ihn ein, wenn du dir etwas davon versprichst.«
    Danton nahm den Brief. Er lachte. »Die Unterwürfigkeit, Camille! Ich meine – Frühjahr vor drei Jahren: Hätte er dich da auch nur auf der Straße gegrüßt?«
    »Um nichts in der Welt. Hätte jede noch so entfernte Verwandtschaft mit mir abgeleugnet, bevor die Bastille gefallen ist.«
    »Trotzdem«, sagte Danton, während er den Brief las, »dein Vetter könnte uns bei dem Sondertribunal nützlich sein, das wir für die Verlierer einrichten. Lass mir das ruhig da, ich finde schon etwas für ihn.«
    »Und was sind das für Briefe?« Lucile deutete auf den anderen Stoß.
    »Die hier waren anbiedernd.« Camille schwenkte die Hand. »Diese da sind obszön.« Ihr Blick blieb an seiner Hand hängen; sie sah fast durchsichtig aus. »Früher habe ich solche Post immer an Mirabeau weitergegeben. Er hatte eine eigene Akte dafür angelegt.«
    »Darf ich mal reinschauen?«, fragte Fabre.
    »Später«, sagte Danton. »Bekommt Robespierre so etwas auch?«
    »Ein paar schon. Maurice Duplay siebt sie aus. Das Haus ist natürlich ein gefundenes Fressen für eine schmutzige Fantasie. Diese ganzen Töchter und dazu noch zwei Knäblein. Maurice regt sich furchtbar auf. Offenbar fällt immer wieder mein Name. Er beschwert sich bei mir darüber. Als ob ich irgendetwas dagegen tun könnte.«
    »Robespierre sollte endlich heiraten«, meinte Fabre.
    »Das nützt auch nicht immer.« Danton wandte sich an seine Frau und fragte mit flötender Stimme: »Was hast du heute vor, mein Liebling?« Gabrielle antwortete nicht. »Dein Lebenshunger ist ungebrochen, hmm?«
    »Ich vermisse meine Wohnung«, sagte Gabrielle. Sie starrte auf das Tischtuch. Sie mochte es nicht, wenn ihre Privatangelegenheiten vor anderen ausgebreitet wurden.
    »Gib doch mal ein bisschen Geld aus«, schlug ihr Mann vor. »Lenk dich ab. Bestell dir ein paar hübsche Kleider oder was ihr Frauen sonst so macht.«
    »Ich bin im vierten Monat, ich brauche keine hübschen Kleider.«
    »Jetzt quäl sie doch nicht, Georges-Jacques«, sagte Lucile leise.
    Gabrielle warf den Kopf zurück und funkelte sie an. »Und dich als Beschützerin brauche ich auch nicht, du kleine Schlampe.« Sie stand vom Tisch auf. »Entschuldigt mich bitte.« Alle sahen sie ihr nach.
    »Nimm’s nicht ernst, Lolotte«, sagte Danton. »Sie ist nicht sie selbst.«
    »Gabrielle hat die gleiche Einstellung wie diese Briefeschreiber«, sagte Fabre. »Sie sieht alles im schlimmstmöglichen Licht.«
    Danton schob Fabre den Stapel Briefe zu. »Damit deine brennende Neugier befriedigt wird. Aber geh raus damit.«
    Fabre machte eine ausladende Verbeugung vor Lucile und eilte beschwingten Schrittes hinaus.
    »Er wird keinen Spaß daran haben«, sagte Danton. »Nicht einmal Fabre macht so ein Zeug Spaß.«
    »Max bekommt Heiratsanträge«, sagte Camille unerwartet. »Zwei, drei pro Woche sogar. Er bewahrt sie in seinem Zimmer auf, mit Bindfaden zusammengebunden. Er nimmt alles zu den Akten, was er bekommt.«
    »Das denkst du dir aus«, sagte Danton.
    »Nein, ich schwör’s. Er hat sie unter seiner Matratze.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Danton streng.
    Sie brachen in Gelächter aus. »Aber erzählt es nicht herum«, sagte Camille, »denn Max wird wissen, wo es herkommt.«
    Gabrielle erschien wieder. Sie blieb in der Tür stehen, mürrisch und angespannt. »Wenn ihr fertig seid, würde ich gern meinen Mann sprechen. Einen Augenblick nur. Falls ihr ihn entbehren könnt.«
    Danton stand auf. »Du kannst heute Justizminister sein«, sagte er zu Camille, »und ich kümmere mich um ›die Auslandssachen‹, wie Gabrielle dazu sagt. Ja, mein Schatz, was gibt es?«
    »Auch hübsch«, sagte Lucile, als sie allein waren, »jetzt bin ich also eine Schlampe.«
    »Sie meint es nicht so. Sie ist unglücklich, sie ist verwirrt.«
    »Und wir machen die Sache nicht gerade besser.«
    »Tja, was schlägst du vor?«
    Ihre Hände berührten sich leicht. Sie hatten nicht vor, ihr Spiel aufzugeben.
    Die

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