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Brüllbeton - Kriminalroman

Brüllbeton - Kriminalroman

Titel: Brüllbeton - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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das Zeug, zum Teil auch noch gepanscht, aus den östlichen und fernöstlichen Ländern nach Europa schmuggeln. Kommt ihr beide nicht aus der Gegend von Lübeck? Travemünde ist als einer der wichtigsten Umschlaghäfen bekannt.«
    Â»Und«, ergänzte Hopfinger, »die dabei auch den Verlust von Menschenleben billigend in Kauf nehmen. Davon kann ich ein Lied singen.«
    Die beiden anderen schauten ihn irritiert an. Was hatte der nette Radler von nebenan mit Mord und Totschlag zu tun?
    Hopfinger biss sich auf die Lippen. Nun war es ihm leider doch herausgerutscht. Das kannte er zur Genüge aus seinem beruflichen Alltag und konnte selbst im Urlaub nicht völlig abschalten. Er hatte vermeiden wollen, sich als Kriminalbeamter erkennen zu geben. Also antwortete er ausweichend: »Das stand jedenfalls neulich bei uns in der Zeitung. Im Übrigen wäre das jetzt eine neue Diskussion.«
    Mit einem kurzen Blick auf die Uhr setzte er sein Ablenkungsmanöver fort: »Wenn wir die Etappe nach Esporles heute noch schaffen wollen, sollten wir uns langsam auf den Weg machen.« Er blinzelte den Trainer verschmitzt an. »Am besten, du verabreichst uns jetzt ein bisschen ›neue Luft‹, damit’s schneller geht«.
    Er wusste, dass das unter einschlägigen Profis als Ausdruck für die Nachfolgeprodukte von EPO bekannt war. Aber der Trainer fand die Anspielung in keiner Weise witzig. »Du scheinst dich ja doch besser auszukennen, als ich dachte. Aber ›Mittelchen‹ kriegst du von mir keine, das kannst du dir denken, wo du jetzt meine Meinung dazu kennst. Ihr beide, du und Julia, habt drei Möglichkeiten: Entweder, ihr reißt euch zusammen und macht weiter, oder ihr fahrt die Strecke zurück. Da geht es fast nur bergab, das ist das Richtige für gemütliche Wochenendradler.«
    Â»Und was wäre die dritte Alternative?«, fragte Julia.
    Â»Der Transportbus fährt ohnehin direkt zum Hotel zurück, um den verletzten Toni abzuliefern. Der kann euch und die Räder mitnehmen. Das wäre dann die ultimative Mallorca-Touristenlösung.«
    Hopfinger wollte sich vor Julia nicht blamieren, also antwortete er: »Unsinn. Das mit der ›Luft‹ sollte nur ein Scherz sein. Natürlich stehe ich weiterhin meinen Mann, und wenn ich allein quer über die Insel fahren müsste.«
    Julia schien nicht ganz von seinen radlerischen Fähigkeiten überzeugt zu sein, also bot sie ihm an: »Weißt du was, am besten wir beide fahren gemeinsam. Wir bilden ein Team. Dann kann jeder den anderen unterstützen, wenn es mal schwierig wird.«
    Das ließ sich Hopfinger nicht zweimal sagen. Mit solch einer charmanten Mitfahrerin wäre er tatsächlich quer über die Insel gefahren.
    Â»Dann mal los!«

4. Kapitel – Pflastersteine
    Kriminalhauptkommissar Kroll stieg in den Regionalzug, der ihn von Lübeck nach Hamburg bringen sollte. Sich und seinem Mini-Cooper wollte er die anstrengende Reise in das kleine Winzerdorf Leinsweiler westlich von Landau/Pfalz ersparen, also hatte er sich die preisgünstigste Bahnverbindung herausgesucht. Und die hieß: fünfmal umsteigen. Hamburg, Köln, Frankfurt, Mannheim, Neustadt an der Weinstraße. Und dann noch das Taxi, das ihn in sein Hotel bringen musste, welches auf einer kleinen Anhöhe zwischen Leinsweiler und dem Nachbarort Eschbach in malerischer Lage mitten in den Weinbergen lag. Fast zehn Stunden sollte die Reise dauern. Kroll hasste es, den ganzen Tag auf Achse zu sein, aber andererseits freute er sich darauf, mal wieder in seiner Lieblingsgegend zu sein, seine Lieblingsplätze aufzusuchen und sich mit guten Pfalzweinen verwöhnen zu lassen.
    Er hatte sich ein paar Tage freigenommen, nicht nur, um den Pfalzwein zu genießen und um seinen alten Studienfreund Bernhard Arnsberg zu besuchen, der bei der Kriminalinspektion Landau arbeitete. Kroll wollte die Zeit auch nutzen, um mit Mirja das Geheimnis um die dortige Lagerhalle zu lüften, die allem Anschein nach eine zentrale Rolle im aktuellen Dopingfall zu spielen schien.
    Am späten Abend kam er im Hotel an. Zimmer Nummer 12. Die Küche hatte längst geschlossen, aber der Portier Alfred organisierte ihm noch ein wenig trockenes Brot, das er mit einem Schluck Scheurebe Kabinett hinunterspülte. Alfred musste hier neu sein. Kroll kannte ihn nicht. Ein serviler Mann, dem es nach Krolls Geschmack jedoch an Distanz zu den

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