Brunftzeit

radelte Tom nach Hause. Oh ja, Männer können ganz schön blöd sein!
Tom und Teresa – eine letzte Bemerkung
    Drei Jahre später hörte Tom noch einmal von Teresa, und zwar über gemeinsame Freunde.
    Teresa hatte gerade einen berühmten Rugby-Spieler geheiratet.
    Armer Tom.
Mr. Big existiert nicht
    Von Toms Beispiel inspiriert, möchte ich mich an all jene Frauen wenden, die in unserer realen Welt auf einen Mann wie Mr. Big aus Sex and the City warten. Hört auf damit! Ihr vergeudet eure Zeit. Diesen Mann gibt es nicht. Er existiert vielleicht auf Bildschirmen und in Zeitschriften, aber diese Bilder sind nichts als Fantasie. Der Mann ist nicht echt. Die Vorstellung von einem hundertprozentigen Alphamännchen, das alles unter Kontrolle hat, ist ein Trugschluss.
    Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen.
    Nein, es tut mir überhaupt nicht leid. Hinter meiner Kritik an Frauen, die nach dem perfekten Mann Ausschau halten, steckt eine wichtige Erkenntnis: Immer wieder beschweren sich Frauen, dass sie unter dem Druck stehen, jemand zu sein, der sie nicht sind, und ich kann es ihnen in unserer Zeit nicht einmal verübeln. Überall werden wir mit Superwoman konfrontiert – einer hingebungsvollen Mutter, wunderbaren Ehefrau und erfolgreichen Karrieristin, vereint in einer schlanken, schönen und vollendet gestylten Frauenfigur.
    Aber diese Frau existiert nicht, ebenso wenig wie Mr. Big. Ich kann einfach nicht glauben, dass die Wahrnehmung dieser Superfrauen der Wirklichkeit entspricht. Irgendwo in der Kette wird jemand oder etwas vernachlässigt. Entweder ist es der Ehemann, oder die Kinder, oder – noch viel wahrscheinlicher – die Frau selbst, weil sie nicht mehr die Zeit und die Kraft hat, sich mit den Menschen, die sie liebt, und von denen sie geliebt wird, zu freuen oder die Frau zu sein, die sie selbst gern wäre, anstatt nach der zu streben, die man von ihr erwartet. Wie auch immer – so mustergültig ist wirklich niemand, und ich kann mir gut vorstellen, dass die Bilder dieser Superfrauen den Frauen des 21. Jahrhunderts das Leben schwer machen.
    Wichtig ist aber auch der Hinweis, dass wir Männer diesem Druck unrealistischer Erwartungen ebenfalls ausgesetzt sind,vor allem als Single. Wie Frauen werden auch Männer mit Bildern männlicher Perfektion bombardiert, die für einen Normalo nicht erreichbar sind. Ob es ein Model mit Sixpack auf einer Reklametafel oder die große Liebe von Carrie Bradshaw ist – so sind wir nicht, und so werden wir auch nie sein.
    Zusammenfassend können wir feststellen, dass weder die perfekte Frau noch der perfekte Mann existiert. Wenn Sie also Single sind und nach einem solchen Exemplar Ausschau halten, lassen Sie es lieber sein. Und wenn Sie mit einem Mann ausgehen, der auf den ersten Blick perfekt scheint, überlegen Sie noch mal! Er ist es nämlich nicht. Er mag ein liebevoller, guter und aufrichtiger Mann sein, aber er ist nicht perfekt. Das ist niemand. Das soll nicht heißen, dass es keine wunderbaren und ganz besonderen Menschen gibt. Die gibt es durchaus, und irgendwann werden Sie einen finden. Aber Perfektion im Stile von Mr. Big oder Superwoman ist eine Illusion. Sie existiert nicht.
    Erlauben Sie mir noch eine Bemerkung, ehe Sie mich jetzt zum Pessimisten machen, weil ich das Gerede über Perfektion zum Mythos abstempele: Auch wenn es keine perfekten Menschen gibt, so gibt es mit Sicherheit Menschen, die für einen anderen Menschen perfekt sind. Es gibt Paare, deren Qualitäten und Fehler sich gegeneinander aufwiegen und die sich gerade dadurch ergänzen, bei denen der eine den anderen zu einem stärkeren, ja sogar besseren Menschen werden lässt, Paare, die gemeinsam etwas ganz Besonderes sind. Wer also nach dem perfekten Partner sucht, sollte noch einmal überlegen und stattdessen nach dem für ihn perfekten Partner suchen.
Geld macht nicht glücklich …
    Aber das hält gewisse Leute nicht davon ab, dem Hype um diese nicht existenten Übermenschen Glauben zu schenken. Häufig sind diese imaginären Typen auch noch stinkreich, dabei ist Geld nicht selten Grund einer großen Unzufriedenheit, wenn nämlich die finanziellen Ansprüche einer Person nicht zum Bankkonto ihres Partners passen.
    Der folgende Erfahrungsbericht beschreibt, wie die Geldbesessenheit seiner Exfreundin einen meiner Freunde sehr unglücklich machte. »Als wir uns kennenlernten, war ich Berufsanfänger und hatte nicht viel Geld. Ich arbeite für eine Zeitschrift in einem jener fröhlich-kreativen