Brustkrebs - Was mir geholfen hat
mildern – und sie hebt die Stimmung.
TIPP
Schwitzen beim Sport
Wenn bei Ihnen durch die Chemotherapie auch die Wimpern und Augenbrauen ausfallen, tragen Sie beim Sport eine Mütze, ein Tuch oder ein Stirnband, damit Ihnen kein Schweiß in die Augen laufen kann. Gut ist auch ein Schweißband am Handgelenk zum Abwischen.
Ich habe in dieser Zeit 1- bis 2-mal pro Woche ein »sanftes« Krafttraining gemacht. Das klappte allerdings erst auf den zweiten Anlauf – beim ersten hatte ich mich überschätzt und übertrieben. Als ich dann aber das richtige Maß gefunden hatte, tat es mir – körperlich und seelisch – sehr gut. Meine Freundin Constanze, eine begeisterte Tennisspielerin, ist während Chemo und Bestrahlung – in Maßen – Ihrem Sport nachgegangen (siehe auch → S. 155 ).
Antihormontherapie
Nach Operation, Chemotherapie und Bestrahlung fühlte ich mich um Jahre gealtert: blass, erschöpft und ohne Energie. Da ich einen hormonabhängigen Tumor hatte, begann ich kurz darauf mit einer Antihormontherapie. Und ehe ich mich versah, fand ich mich zu allem Überfluss mitten in den Wechseljahren mitsamt ihren Beschwerden wieder, die sich vor meiner Erkrankung nur in gelegentlichen Wellen angekündigt hatten. Glücklicherweise – meinem Körper sei Dank – ließen die Beschwerden nach einigen Monaten nach: »6. Mai 2007: Gerade aber, gerade bin ich glücklich. Ich sitze in meinem Eckchen im Garten, die letzten Sonnenstrahlen lugen übers Dach. Wenn ich mich umschaue, sehe ich viel Grün, Blüten und Knospen. Es weht ein sanfter Wind, und vor mir tanzen die Mücken. Carpe diem – Hormone hin oder her! Ich habe nur dieses eine Leben.«
Hormonabhängig oder nicht?
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Brustkrebs: den hormonabhängigen und den nicht-hormonabhängigen. Zu welcher Gruppe Sie gehören, geht aus der histologischen (von griech. histos = Gewebe und logos = Lehre) Untersuchung Ihres Tumorgewebes hervor. Das Ergebnis beeinflusst sowohl die Zusammensetzung Ihrer Chemotherapie als auch die spezielle Nachsorge.
INFO
Was sind Rezeptoren?
Rezeptoren (lat. recipere = empfangen) sind »Anlegestellen« auf den Oberflächen der Zellen, an denen bestimmte Stoffe andocken. In unserem Zusammenhang ist wichtig, dass es unterschiedliche Rezeptoren gibt:
Der Tumor weist Hormonrezeptoren auf, das heißt, er ist hormonrezeptor-positiv.
Der Tumor weist keine Hormonrezeptoren auf, ist also hormonrezeptor-negativ.
Tumorzellen, die auf das weibliche Geschlechtshormon Östrogen reagieren, werden durch dieses zum Wachstum angeregt.Das ist bei 70–80 Prozent aller Brusttumoren ( Mammakarzinome ) der Fall, allerdings nicht bei jeder Frau gleich stark. Wenn Ihr Tumor sich bei der feingeweblichen Untersuchung als hormonabhängig – Hormonrezeptor-positiv (siehe Infokasten links) – gezeigt hat, wird man Ihnen in der Nachsorge häufig eine Antihormontherapie empfehlen. Heute gibt es aber auch die vorbeugende ( adjuvante ) Antihormontherapie, die gleich nach der Diagnose eines hormonabhängigen Tumors eingesetzt wird.
Die Östrogenkiller – Antiöstrogene und Aromatasehemmer
In der modernen Medizin werden verschiedene Möglichkeiten genutzt – manchmal auch in Kombination –, um die hormonabhängig wachsenden Brustkrebszellen auszuschalten. Zum Einsatz kommen Medikamentengruppen mit teils komplizierten Namen: Antiöstrogene, Aromatasehemmer und GnRH-Analoga.
INFO
Menopause und Antihormontherapie
Die Mediziner bezeichnen die Wechseljahre häufig als Menopause (griech. menes = Monatsblutung, pausis = das Aufhören) und setzen als deren Beginn die letzte Regelblutung an. Frauen, die noch nicht in den Wechseljahren sind, nennt die Fachsprache prämenopausal (lat. prä = vor) und danach postmenopausal (lat. post = nach).
Das Tamoxifen »tut so«, als sei es ein Östrogen und blockiert die Rezeptoren auf der Zelloberfläche.
Welche Art von Antihormontherapie Ihnen die Ärzte vorschlagen, hängt wesentlich von der Menopause (siehe Infokasten) ab, das heißt, ob Sie eine prämenopausale oder postmenopausale Patientin sind. Wenn das nicht klar ist, muss Ihr Hormonstatus vorab anhand einer Blutprobe geklärt werden. Auf diesem Gebiet wirdäußerst intensiv geforscht, und es wurden neue, möglicherweise noch wirksamere Medikamente entwickelt, die in zahlreichen Studien geprüft werden. Halten Sie sich so weit wie möglich auf dem Laufenden oder suchen Sie sich jemanden, der es ist.
Antiöstrogene
Seit 30 Jahren ein
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