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Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Titel: Brustkrebs - Was mir geholfen hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Brandt-Schwarze
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Sie sich frühzeitig eine Perücke (siehe das Kapitel »Hair!«, →  S. 119 ). Die Augenbrauenkönnen Sie sich vor der Chemo eventuell mit Permanent-Make-up nachzeichnen lassen (siehe →  S. 130 ).
    Zähne: Aus verschiedenen Gründen (siehe →  S. 73 ) sind Zähne und Kieferknochen in der Brustkrebstherapie gefährdet. Gehen Sie unbedingt vor dem ersten Chemo-Zyklus noch einmal zum Zahnarzt!
    Nägel: Manche Chemotherapien greifen die Nägel an. Einen gewissen Schutz bieten erfahrungsgemäß lichtgehärtete Gelnägel. Lassen Sie sich eventuell vor der ersten Behandlung in einem professionellen Nagelstudio beraten.
    Zu welchem Zeitpunkt innerhalb des Therapieplans eine Chemotherapie durchgeführt werden sollte, entscheiden die Ärzte individuell für die Patientin.
Wann wird eine Chemotherapie durchgeführt?
Vor der Operation – neoadjuvant : Manchmal wird schon vor der Operation (präoperativ) eine Chemotherapie durchgeführt, um beispielsweise einen größeren Tumor, bei dem nicht brusterhaltend operiert werden kann, zum Schrumpfen zu bringen. Man spricht dann auch von einer primären Chemotherapie.
Vorteil: Eventuelle winzige Tumorabsiedlungen (Mikrometastasen) werden bekämpft; außerdem kann besser beurteilt werden, ob der Tumor auf die Chemomedikamente anspricht, das heißt, ob er kleiner wird und ob nach der Operation eine weitere Chemotherapie sinnvoll ist (siehe auch →  S. 17 ).
Nachteil: Viele Tumoren bilden sich nicht im Ganzen zurück, sondern zerfallen in mehrere kleine Inseln, die sich innerhalb der ursprünglichen Grenzen des Tumors verteilen. Als Folge kann dann doch nicht brusterhaltend operiert werden.
Nach der Operation – adjuvant : Nach einer brusterhaltenden Operation wird man Ihnen meist eine Strahlentherapie empfehlen und – je nach Größe und Art des Tumors – auch eine vorsorgliche (adjuvante) Chemotherapie, um auch die winzigste Krebszelle, die vielleicht noch im Körper ist, wirksam zu bekämpfen.
Bei Metastasen – palliativ : Auch wenn der Krebs »gestreut« hat, wenn es also Tochtergeschwulste (Metastasen) in anderen Organen gibt, kann eine Chemotherapie sinnvoll sein.
Nicht ohne mein Blutbild!
    Die regelmäßige Kontrolle des Blutbildes vor und nach einer Chemotherapie sowie in den Zeiten dazwischen ist unverzichtbar, denn das Blut wird durch die Medikamente in Mitleidenschaft gezogen. Vor allem drei wichtige Bestandteile des Blutes können weit unter ihren Normalwert sinken:
    1. Leukozyten
    Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) spielen eine große Rolle bei der Abwehr von Infekten. Bei sehr niedriger Leukozytenzahl (das heißt unter 1000/µl) steigt die Gefahr einer Ansteckung. Es ist »normal«,dass die Leukozytenzahl in einer gewissen Zeit nach der Chemotherapie stark absinkt und sich dann wieder erholt. In der kritischen Zeit sollten Sie allen Ansteckungsgefahren so weit wie möglich aus dem Weg gehen.
    2. Thrombozyten
    Die Blutplättchen (Thrombozyten) sind für die Blutgerinnung wichtig. Wenn man zu wenig davon hat, steigt die Blutungsgefahr, und Wunden verheilen schlechter.
    Achten Sie darauf, sich möglichst nicht zu verletzen. Sie müssen aber auch nicht in Panik geraten, wenn es dennoch passiert. Ich habe mich nach meiner zweiten Chemo derart am Daumen verletzt (und zwar auf der rechten, der operierten Seite), dass der Nagel gezogen werden und ich Antibiotika nehmen musste. Der weiß verbundene Daumen gab meinen Mitmenschen Anlass zu manchem Scherz, ansonsten hatte es keine Folgen.
    Die weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen erneuern sich innerhalb weniger Tage. Deshalb behalten sie die Chemomedikamente nicht so lange »im Gedächtnis«. Anders ist das beim Hämoglobin.
    wichtig
    Bei Kopfweh oder sonstigen Schmerzen sollten Sie keine Medikamente einnehmen, die Acetylsalicylsäure (ASS) enthalten, wie zum Beispiel Aspirin, weil diese Arzneimittel das Blut noch weiter verdünnen. Greifen Sie lieber zu einem anderen Wirkstoff wie beispielsweise Paracetamol.
    INFO
    Der Hämoglobin-Wert
    Der normale Hb-Wert einer Frau liegt zwischen 12 und 16 g/dl (= Gramm pro Deziliter). Sinkt er unter 12, spricht man von Blutarmut (Anämie) .
    3. Hämoglobin
    Damit bezeichnet man den roten Blutfarbstoff, der den Sauerstoff zu den Zellen transportiert. Wenn man einen niedrigen Hämoglobin-Wert (siehe Infokasten) hat, ist man blass, fühlt sich schwach und ist kurzatmig.
    Die roten Blutkörperchen erneuern sich innerhalb von ca. vier Monaten, speichern also die Zellgifte

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