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Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Titel: Brustkrebs - Was mir geholfen hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Brandt-Schwarze
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einem Wochenende im Häuschen von Freunden in Holland, dem etwas kürzer als normal ausfallenden Besuch der Frankfurter Buchmesse oder auch »nur« einem Minigolfspiel mit meiner Tochter und einem anschließenden Gläschen Weißwein.
    TIPP
    »Bergfest«
    Feiern Sie nach der Hälfte der Behandlungen ein kleines »Bergfest«. Von nun an haben Sie schon mehr Chemos geschafft, als noch vor Ihnen liegen.
Das Lymphödem – ein dickes Problem
    Unter Umständen bekommen Sie – insbesondere, wenn mehrere Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt wurden und eine Bestrahlung folgte – Probleme mit einem Lymphödem: Der operierte Arm wird dicker und fühlt sich schwer an, Sie spüren ein unangenehmes Spannen und Ziehen an der Innenseite des Oberarms. Manchmal ist die Flanke, das heißt der Bereich zwischen Brust und Schulterblatt, ebenfalls betroffen, oder die Brust selbst ist geschwollen. Ein Lymphödem kann auch erst eine ganze Weile nach der Behandlung auftreten.
    wichtig
    Bitte nehmen Sie ein Lymphödem nicht auf die leichte Schulter. Wenn es nicht behandelt wird, kann es zu sehr starken Schwellungen führen, die ebenso schmerzhaft wie schrecklich anzusehen sind.
    Klären Sie mit Ihrem Arzt vorher genau ab, ob eine manuelle Lymphdrainage für Sie geeignet ist. Es gibt eine Reihe von Gegenanzeigen (zum Beispiel Thrombosen, akute Entzündungen, niedriger Blutdruck).
    Die Chirurgen versuchen heute, Nerven und Lymphbahnen so schonend wie möglich zu behandeln, doch sind Schädigungen nicht hundertprozentig zu vermeiden. Vor allem in Verbindung mit einer anschließenden Strahlentherapie kommt es deshalb nicht selten zu einem Stau der Lymphe. Gewebeflüssigkeit und Eiweiße werden nicht mehr vollständig abtransportiert, sodass sie im Gewebe – zwischen den Zellen – »liegen bleiben«. Das Gewebe schwillt an und es entsteht ein Lymphödem. Wenn dieses nicht behandelt wird, bildet sich mit der Zeit neues Gewebe, das schließlich verhärtet.
    Für Patientinnen mit ausgeprägten Lymphödemen gibt es besondere Reha-Einrichtungen, die sich auf die manuelle Lymphdrainage spezialisiert haben. Dort wird diese Massage über mehrere Wochen mehrmals täglich durchgeführt, um den Lymphabfluss wieder in Gang zu bringen.
    INFO
    Was ist ein Lymphödem?
    Anzeichen für ein Lymphödem können sein:
Ich habe in der betroffenen Körperpartie (Arm, Flanke, Brust) ein Schwere-, Druck- oder Spannungsgefühl.
Manchmal spüre ich dort ein Kribbeln oder Stiche.
Die Körperpartie auf der operierten Seite ist geschwollen und dicker als auf der anderen Seite.
Der betroffene Arm ermüdet schneller.
    Wenn Sie diese ersten Anzeichen bemerken, sollten Sie so bald wie möglich mit Ihrem Arzt sprechen.
    Die Behandlung eines bestehenden Lymph ödems setzt sich aus vier Elementen zusammen, die dazu betragen, den Stau der Gewebeflüssigkeit aufzulösen:
Manuelle Lymphdrainage
Kompressionsbandage oder Kompressionsstrumpf
Hautpflege
Bewegung
Manuelle Lymphdrainage
    Die manuelle Lymphdrainage bringt die Lymphe wieder in Fluss und lässt den betroffenen Körperbereich (Arm, Flanke, Brust) abschwellen. Bei dieser speziellen Behandlung wird die Lymphe durch sanftes Verschieben der Haut und bestimmte Handgriffe zu den Lymphknoten bzw. zu den »Ersatzlymphknoten« in der Achsel und der Leiste transportiert, durch die sie abfließen kann. Das tut nicht weh (und die Massage darf auch nicht weh tun!). Ich selbst hatte am Abend meiner allerersten Lymphdrainage leichte Schmerzen in der Flanke – sie wirkte also –, danach nie wieder. Ich empfinde die Massage als entspannend und erleichternd.
    Um eine manuelle Lymphdrainage ausüben zu können, müssen Physiotherapeutinnen oder Masseure eine Zusatzausbildung abgeschlossen haben. Dabei werden verschiedene Techniken vermittelt (ich habe bei vier Physiotherapeuten vier verschiedene Arten der Lymphdrainage erlebt). Es kommt bei dieser Behandlung sehr auf Erfahrung und Einfühlungsvermögen an.
    Wenn Ihnen die Lymphdrainage nicht hilft oder gar nicht gut tut, wechseln Sie die Physiotherapeutin oder den Masseur.
    Vorbeugende Lymphdrainagen sind bei den Krankenkassen nicht vorgesehen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über diese Möglichkeit und lassen Sie sich nicht durch eventuelle Hinweise auf knappe Arztbudgets davon abbringen.
    Pro Quartal dürfen die Ärzte ihren Kassenpatienten – ganz gleich, ob sie Schnupfen oder Krebs haben – insgesamt nur so viele Rezepte verschreiben, dass die Kosten dafür eine bestimmte Summe

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