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Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Titel: Brustkrebs - Was mir geholfen hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Brandt-Schwarze
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Minuten). Als Grundlage dienen Arbeitsblätter mit Fragen zu verschiedenen Themen, die zu Hause ausgefüllt werden, viele Denkanstöße geben und ein bisschen Ordnung in das seelische Wirrwarr bringen. Für mich war es sehr erleichternd zu erfahren, dass viele meiner Ängste und Fragen nicht individuell waren, sondern dass sie fast alle Brustkrebspatientinnen mehr oder weniger stark betreffen. Ein Beispiel dafür ist das Problem, die Narbe anzusehen, zu berühren, zu pflegen und zu akzeptieren.
    Diese Fragebögen sind für mich heute ein wichtiges Dokument meines Lebens – auch wenn mir bei der Lektüre ab und zu die Tränen kommen.
    Selbst wenn Sie gegenüber einer Psychotherapie eher abgeneigt sind und sich nicht »psychisch krank« fühlen – es tut nach anfänglicher Überwindung überraschend gut, mit jemandem zu reden, der die Probleme vieler anderer Patientinnen kennt. (Nebenbei vertreibt es die Zeit, zum Beispiel während der Chemo.)
    Eine professionelle psychologische Beratung vermitteln Ihnen auch der Psychosoziale Dienst in der Klinik, die Krebsberatungsstellen oder Ihre Krankenkasse. Dort bekommen Sie die Adressen geeigneter Ansprechpartner oder den Kontakt zu Selbsthilfegruppen.
Wie kann ich meine Selbstheilungskräfte stärken?
    Volkshochschulen, Krankenkassen und Rehasport-Gruppen bieten ein breites Spektrum von Kursen zu Entspannungstechniken an. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Tai-Chi oder Qi Gong – Sie haben die Wahl. Und Sie können – auch zu Hause und allein – selbst aktiv zu Ihrer Genesung beitragen. Die folgenden Dinge haben mir besonders geholfen.
Sich bewegen und entspannen
    Körperliche Bewegung hat nicht nur einen positiven Einfluss auf das Körpergefühl, sondern auch auf die Seele. Bei einem Spaziergang und erst recht bei etwas sportlicheren Aktivitäten, tritt das Grübeln in den Hintergrund, und selbst »etwas zu tun«, vermittelt einem das Gefühl, aktiv zu seiner Genesung beizutragen. Die Stimmung hellt sich auf und das Selbstbewusstsein wächst. Um meine »sportlichen« Erfahrungen während der Zeit der Behandlung und um das, was Sie als Brustkrebspatientin beachten sollten, geht es im Kapitel »Nachsorge ist Vorsorge« in dem Abschnitt »Bewegung tut gut« (siehe →  S. 155 ).
Das eigene Vorstellungsvermögen nutzen
    Welche Gedanken und inneren Bilder tun mir gut und bringen mich weiter? Welche machen, dass es mir schlechter geht? Kann ich mich für die einen entscheiden und die anderen verblassen lassen? Seine Gedanken und die Gefühle, die sie hervorrufen, ein Stück weit steuern zu können, ist für die meisten von uns eine eher ungewohnte Vorstellung. Geht das überhaupt? Ja, aber es erfordert einige Übung. Verlieren Sie bitte nicht den Mut, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Es lohnt sich!
    Eine alte Weisheit sagt: »Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupt fliegen, kannst du nicht ändern. Aber dass sie Nester in deinem Haar bauen, das kannst du verhindern.«
    Im Jahr 1981 erschien das Buch »Wieder gesund werden«, in dem der amerikanische Onkologe O. Carl Simonton seinen gemeinsam mit der Psychologin Stephanie Matthews-Simonton entwickelten Weg vorstellt, krebskranken Menschen zu helfen. Die »Simonton-Methode« beruht darauf, dass sich die Patienten auf heilende Vorstellungen konzentrieren, und zwar durch Visualisieren (in etwa: Sichtbarmachen), Imaginieren (sich ein Bild – lat. imago – machen) und durch Autosuggestion (sich selbst beeinflussen). Das war grundsätzlich nichts Neues, denn seit Urzeiten kennen und nutzen die Menschen aller Völker die Vorstellungskraft, um den Genesungsprozess zu unterstützen.
    Fragen Sie sich: »Was kann ich tun, damit es mir besser geht? Was soll ich tun, um gesund zu werden?« und lauschen Sie auf die Antwort, die »aus Ihrem Bauch« kommt.Seit dem Erscheinen von Simontons erstem Buch wenden unzählige Brustkrebspatientinnen die Simonton-Methode an, und es gibt viele Berichte darüber, wie stark sich ihre Lebensqualität verbessert hat. Indem sie sich lebendig und intensiv vorstellen, gesund zu sein, entwickeln sie gesunde Gedanken, und diese wiederum haben einen positiven Einfluss auf ihre körperliche Genesung. Dabei sind die Gedanken und Bilder so unterschiedlich wie die Frauen. Sie stellen sich zum Beispiel die Strahlentherapie als Sonne vor, die die Krebszellen zum Wegschmelzen bringt. Oder die Krebszellen als kleine bösartige Wesen, die von einem Heer guter Chemo-Ritter aufgerieben

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