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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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Eingangshalle. In die Mitte des Raums war jedoch mit schwarzem Stein ein Pentagramm eingelassen. In dem Pentagramm standen ein Krankenhausbett und ein grüner Ledersessel mit einem Sauerstoffgerät daneben.
    » Also, das ist ja wirklich komisch«, meinte Morris. » Er war Jude, oder?«
    » Jude?«
    Morris zeigte auf das Pentagramm. » Ein Davidsstern. Der ist doch etwas Jüdisches. Ein Kumpel von mir trägt einen an einer Kette um den Hals.«
    » Das ist kein Davidsstern«, erklärte Nightingale. » Falls überhaupt, ist es das Gegenteil.« Er öffnete die Glastür, die auf eine mit Steinplatten ausgelegte Terrasse hinausführte. Ein kalter Wind wehte vom Garten her und zerzauste ihm das Haar.
    » Was meinen Sie damit?«
    » Vergessen Sie es«, antwortete Nightingale. Er trat auf die Terrasse hinaus und blickte über den gepflegten Rasen. Stirnrunzelnd schaute er auf die Steinplatten, nahm dann seine Zigaretten heraus und steckte sich eine an. Als er zum letzten Mal in diesem Haus gewesen war, hatte er ein Pentagramm auf die Steinplatten gezeichnet, aber jetzt war davon keine Spur mehr zu sehen. Es war, als wäre er niemals da gewesen.
    Morris gesellte sich zu ihm auf die Terrasse. Nightingale zeigte auf die Überwachungskamera, die an der hinteren Hauswand angebracht war. » Ob die wohl mit einem Aufzeichnungsgerät verbunden ist?«
    » Zwangsläufig«, antwortete Morris. » Alle Kameras werden mit einer zentralen Stelle verbunden sein. Mit einem Aufzeichnungssystem.«
    » Denken Sie, dass Sie das finden können?«
    Morris grinste. » Nichts leichter als das.« Er kehrte ins Haus zurück, und Nightingale folgte ihm.
    Sechs identisch aussehende schwarze Türen gingen von der Eingangshalle ab. Eine führte in eine Küche, eine weitere in einen Lagerraum und eine dritte zu einer kleinen Bibliothek, deren Wände mit Büchern vollgestellt waren. In der Mitte des Zimmers stand ein kreisrunder Eichenholztisch, auf dem Bücher gestapelt waren.
    » Eddie, suchen Sie doch bitte mal den Raum, in dem die Aufnahmen der Überwachungskameras aufgezeichnet werden.«
    » Gesagt, getan«, antwortete Morris. Er kehrte in die Eingangshalle zurück, während Nightingale in den Büchern kramte.
    Das Tagebuch, das er suchte, war in rotes Leder von der Farbe geronnenen Bluts gebunden. Es lag nicht auf dem Tisch, aber nachdem er die Bücherregale zehn Minuten lang durchgegangen war, fand er es zwischen einem Buch über Exorzismus und einem anderen über mythologische Geschöpfe. Er zog es heraus und blätterte die vergilbten Seiten durch, die von Hand in lateinischer Spiegelschrift verfasst waren und gekritzelte Illustrationen aufwiesen.
    » Jack!«
    Nightingale klemmte sich das Buch unter den Arm. » Was ist?«
    » Ich habe den Raum gefunden«, rief Morris. » Oben!«

55
    Morris hatte die Sicherheitszentrale im obersten Geschoss gefunden, am Ende eines Flurs, von dem ein halbes Dutzend Zimmer abgingen. Sie war nicht schwer zu finden gewesen, da das Wort SICHERHEIT in Großbuchstaben an der Tür stand. An der einen Wand hing eine Reihe von Monitoren, und auf einem Tisch davor standen eine Tastatur, drei Telefone und ein MacBook-Laptop. Unmittelbar vor dem Tisch stand ein schwarzer Drehsessel aus Leder, und hinter diesem befand sich ein Etagenbett aus Edelstahl. Rechts führte eine weitere Tür in ein Badezimmer.
    » Sie hatten recht– das Überwachungssystem ist ausgeschaltet worden«, sagte Morris. » Eine richtige High-tech-Anlage– die muss Tausende gekostet haben.«
    » Ja, Mitchell war nicht knapp bei Kasse«, erwiderte Nightingale. Er setzte sich auf den Drehsessel und legte das Tagebuch auf den Tisch. » Können Sie mir zeigen, wie sie funktioniert?«
    » Was wollen Sie denn sehen?«, fragte Morris, beugte sich über ihn und schaltete den Laptop ein.
    » Das, was am siebenundzwanzigsten November aufgezeichnet wurde.«
    » Sollte nicht schwierig sein«, meinte Morris. Er betätigte einen Schalter, und die Bildschirme erwachten flackernd zum Leben. Aufnahmen der Außenbereiche und des Hausinneren füllten die Monitore aus.
    » Das ist der Livestream.«
    Der mittlere Bildschirm war größer als die anderen und stellte den Hauptcomputermonitor dar. Indem Morris den Cursor über eine Auswahlmaske führte, konnte er den Input der Kameras auf jedem der Monitore aufrufen, und zwar gleichzeitig bis zu sechzehn Aufnahmen auf jedem Bildschirm. Rasch füllte er alle vier Überwachungsmonitore, was bedeutete, dass er die Aufnahmen von

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