Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
Vom Netzwerk:
was willst du dafür?«
    » Warum glaubst du denn, dass ich etwas will?«
    Wainwright lachte. » Vielleicht bin ich ja doch ein Hellseher. Aber ich denke mir, wenn du es nicht verkaufen kannst, hast du dir bestimmt einen Deal überlegt. Ein Tauschgeschäft. Ein Quidproquo.«
    » Du hast recht«, sagte Nightingale. » Aber ich will nur ein paar Informationen. Einen Rat.«
    » Ich sehe dich im Savoy«, erklärte Wainwright. » Bis Mittag sollte ich da sein. Dann können wir miteinander reden.«
    Nightingale legte auf und ging in Jennys Büro. » Wainwright ist morgen in London, und ich bringe ihm die Bücher.«
    » Jack, morgen ist Heiligabend.«
    » Ich glaube nicht, dass Satanisten sehr auf Weihnachten stehen.«
    Sie schüttelte aufgebracht den Kopf. » Du weißt, was ich meine. Wir fahren morgen zu meinen Eltern. Schon vergessen? Ich fahr am Vormittag mit dir nach Norfolk.«
    Nightingale stöhnte. » Tut mir leid«, sagte er. » Das war mir vollkommen entfallen.«
    » Ja, ich sehe schon, wie weit oben ich auf deiner Prioritätenliste stehe.«
    » Das ist es nicht«, sagte Nightingale. » Es ist nur…«
    » Dass du wichtigere Dinge im Kopf hast«, erwiderte sie. » Schon kapiert.«
    » Er ist morgen im Savoy. Ich gebe die Bücher ab, und dann fahre ich selber nach Norfolk hoch. Am Nachmittag bin ich da. Es ist keine große Sache.« Noch immer stand der enttäuschte Ausdruck in ihrem Gesicht. » Jenny, ich habe deinem Dad schon eine Flasche achtzehn Jahre alten Laphroaig gekauft und für deine Mum Zitronengrasduschgel.«
    » Duschgel?«
    » Geschenke für Frauen sind nicht gerade meine Stärke«, meinte Nightingale. » Aber die Verkäuferin sagte, dass die Haut davon prickelt, es muss also gut sein, oder?«
    » Okay, aber du tauchst besser auf, Jack. Ich habe meinen Leuten gesagt, dass du kommst.«
    » Ich enttäusche dich nicht, versprochen.«

61
    Nightingale traf mittags im Hotel Savoy ein. Auf dem Weg über den Marmorboden zum Empfang knöpfte er, seine Supermarkttüte von Sainsbury’s schwenkend, den Regenmantel auf.
    Der Rezeptionist war ein Mann Mitte dreißig mit einem fünfzig Pfund teuren Haarschnitt und einem Maßanzug, der wahrscheinlich so viel gekostet hatte wie Nightingales MGB . Er schenkte Nightingale ein professionelles Lächeln und gab den Namen Whistler in eine diskret verborgene Tastatur ein. » Wen soll ich anmelden?«
    » Sagen Sie ihm, es ist seine Mutter«, meinte Nightingale.
    Der Rezeptionist runzelte die Stirn.
    » Whistlers Mutter«, erklärte Nightingale. » Das war ein Scherz.« Der Rezeptionist sah ihn weiter ausdruckslos an, und Nightingale musste plötzlich daran denken, wie er als Schuljunge einem Lehrer erklären musste, warum er ein Päckchen Marlboro und eine Schachtel Streichhölzer in der Schultasche hatte. » Andererseits, vielleicht auch nicht«, meinte er. » Nightingale. Jack Nightingale.«
    Das Lächeln erschien wieder, und der Rezeptionist gab erneut etwas auf der Tastatur ein. » Mr … Whistler hat sich noch nicht angemeldet.«
    » Er sollte eigentlich um zwölf Uhr hier sein«, sagte Nightingale.
    » So lautet auch unsere Information, Sir, aber, wie schon gesagt, er ist noch nicht eingetroffen. Möchten Sie ihm eine Nachricht hinterlegen?«
    » Ich warte«, sagte Nightingale. » Seien Sie so gut und notieren Sie für ihn, dass ich im Empfangsbereich bin.«
    Nightingale ließ den Rezeptionisten tippend zurück und ging zu einem Sessel. Er setzte sich und wartete. Von dort, wo er saß, konnte er die Hoteltür und den gesamten Empfangsbereich überblicken, aber eine Stunde verging, und von dem Amerikaner war nichts zu sehen. Er rief auf Wainwrights Handy an, doch es klingelte einfach nur und schaltete nicht auf die Mailbox um. Um ein Uhr ging er wieder zum Empfang und sprach mit einer anderen Rezeptionistin, diesmal einer hübschen, blonden jungen Frau. Sie bestätigte ihm, dass Wainwright immer noch nicht eingecheckt hatte.
    Nightingale setzte sich wieder und wartete weiter. Noch eine Stunde verging, und dann tauchte ein Mann in einem schwarzen Anzug, einem gestärkten, weißen Hemd und mit einer schwarzen Krawatte vor ihm auf. Sein Schädel war rasiert, und unterhalb des linken Ohrs hatte er eine kleine Narbe. Zuerst hielt Nightingale ihn für einen Hotelangestellten, doch dann entdeckte er ein unauffälliges Earpiece aus durchsichtigem Kunststoff in seinem Ohr.
    » Mr Nightingale?«, fragte er mit weichem, amerikanischem Akzent.
    » Das bin ich.«
    » Mr Wainwright

Weitere Kostenlose Bücher