Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
Vom Netzwerk:
Jahren bearbeitet habe. In dem Tagebuch stehen Einzelheiten, die nur der Mörder gekannt haben kann.«
    » Das soll wohl ein Scherz sein.«
    » Sehe ich aus wie ein Komiker, Nightingale? Anscheinend war er immer mit einer Münze zugange. Kopf– man stirbt, Zahl– man bleibt am Leben, etwas in der Art. Haben Sie ihn eine Münze werfen sehen?«
    » Ich war betäubt«, log Nightingale.
    » Ja, nun, anscheinend hat er die Münze entscheiden lassen, ob seine Opfer am Leben blieben oder starben. Es sieht übrigens so aus, als hätte er Ihren Reifen zerstochen. Was den Gedanken nahelegt, dass er Sie aufs Korn genommen hatte.«
    » Ich habe ihn nie zuvor gesehen«, sagte Nightingale.
    » Sind Sie sich sicher? Haben Sie in Ihrer Zeit als Polizist nie seinen Weg gekreuzt? Oder haben Sie sich vielleicht als Privatdetektiv mit ihm befasst?«
    » Ich bin mir sicher«, antwortete Nightingale. » Dann haben Sie ihn jetzt also? Alles hieb- und stichfest?«
    » Am Rasiermesser klebt Blut. Von zwei verschiedenen Personen. Wir nehmen jetzt eine DNA -Analyse vor und gleichen das Ergebnis mit Mordfällen ab, aber das Tagebuch allein reicht, um ihn einzubuchten.«
    » Dann bin ich also ein Held?«
    » Nein, Nightingale, Sie sind ein Arschloch. Aber dafür kann ich Sie leider nicht einsperren.« Er zeigte mit dem Daumen auf die Tür. » Und jetzt machen Sie, dass Sie aus meiner Dienststelle verschwinden, bevor ich meine Meinung änd ere .«

60
    Jenny saß an ihrem Schreibtisch und las einen Stapel Computerausdrucke durch, als Nightingale kurz vor Mittag ins Büro kam. » Ich habe deine Nachricht bekommen«, sagte sie. » Stimmt in Gosling Manor irgendwas nicht?«
    » Nö, ich habe ein Buch gesucht«, antwortete er. Er hielt eine Supermarkttüte von Sainsbury’s hoch. » Und ich habe es gefunden. Der Yankee möchte es haben, und er ist morgen in der Stadt.«
    » An Heiligabend?«
    » Das hat er gesagt.«
    » Prima, das Geld können wir gut gebrauchen.«
    » Vielleicht eher nicht«, entgegnete er. » Das Buch ist mit einer Art Fluch belegt.« Er zog seinen Regenmantel aus und hängte ihn an die Innenseite der Tür.
    » Was meinst du damit?«
    » Wenn man es verkauft, stirbt man. Diese Art von Fluch.«
    » Na ja, tausche es jedenfalls nicht gegen eine Handvoll magische Bohnen ein, das ist alles. Wir schwimmen nicht gerade im Geld, und Weihnachten ist immer die ruhige Jahreszeit.«
    Nightingale blickte auf die Seiten hinunter, die sie studierte. » Was ist denn das?«, fragte er.
    » Mitchells Tagebuch«, antwortete sie. » Das Buch, das du aus seinem Haus geholt hast. Geholt im Sinne von gestohlen natürlich.«
    » Aber das da ist ja gar keine Spiegelschrift. Ich meine, da steht immer noch Quatsch, aber die Buchstaben sind richtig herum.«
    » Das ist kein Quatsch, es ist Lateinisch«, gab sie zurück. » Ich habe wieder mit dem Spiegel angefangen, aber dann hatte ich einen Geistesblitz. Ich habe alle Seiten in den Computer eingescannt und sie dann mit Photoshop gespiegelt.«
    » Kluges Mädchen.«
    » Wenn ich klug wäre, wäre mir der Gedanke schon früher gekommen«, erwiderte Jenny.
    » Wird Frimost irgendwo erwähnt? Oder Lucifuge Rofocale?«
    » Bisher noch nicht«, antwortete sie. » Ich werde eine Weile brauchen, um mich da durchzuarbeiten. Die Spiegelschrift bin ich jetzt los, aber es ist immer noch Lateinisch, und mein Latein ist ein bisschen rostig.«
    » Tja, meines ist inexistent.«
    » Was ist mit deinem Kopf passiert?«, fragte Jenny, der die genähte Wunde jetzt erst auffiel. » Das stammt doch nicht von den Schlägen, die du in Wales abbekommen hast, oder?«
    » Ich bin angegriffen worden«, antwortete Nightingale.
    » Wann denn?«
    » Gestern Abend. Nachdem ich dich heimbegleitet hatte.«
    » Was ist passiert?«
    » Nichts.«
    » Das da ist eindeutig nicht nichts, Jack. Also, was ist passiert?«
    Nightingale lächelte. » Da wollte mich jemand rasieren.«
    Sie zog die Augenbrauen zusammen. » Schluss mit dem Quatsch, Jack. Raus mit der Sprache.«
    » Ich sag dir was– wenn du mir einen Kaffee kochst, erzähle ich dir die ganze Geschichte.«
    Jenny hob eine Augenbraue hoch. » Hast du unsere Abmachung vergessen?«
    » War die mit Blut unterschrieben?«
    » Es war ein Versprechen, mir für den Rest der Woche Kaffee zu kochen«, antwortete sie. » Und ich bestehe darauf.«
    Nightingale kochte Kaffee für sie beide, und dann gingen sie in sein Büro. » Ich bin von einem Serienmörder angegriffen worden«, erzählte

Weitere Kostenlose Bücher