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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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Kofferraum hob, eilte ein Diener in Livree herbei.
    » Den trage ich für Sie, Sir«, sagte er mit breitem Norfolk-Akzent.
    Nightingale überließ dem Mann seinen Koffer und folgte ihm eine Freitreppe hinauf zu einer doppelt mannshohen Tür und in eine riesige Eingangshalle, deren Wände mit Gemälden in vergoldeten Rahmen bedeckt waren. Dort erwartete sie ein leicht übergewichtiger Butler mit beginnender Glatze. Er nickte Nightingale zu.
    » Das Dinner hat bereits begonnen, Sir«, sagte der Butler. » Sie möchten bitte direkt ins Speisezimmer kommen, es sei denn, Sie wollen sich zuerst frisch machen.«
    » Ich gehe sofort hinein«, antwortete Nightingale. Er zog seinen Mantel aus und gab ihn dem Mann, der seinen Koffer trug.
    » Simon wird Ihre Sachen auf Ihr Zimmer bringen, Sir, und ich führe Sie ins Speisezimmer. Bitte folgen Sie mir.«
    Der Butler ging durch einen holzgetäfelten Korridor zu einer Flügeltür aus Eiche, die er mit Schwung öffnete. » Mr Nig htingale ist eingetroffen«, sagte er. Er trat zur Se it e, um Nightingale einzulassen, und schloss dann die Tür hi nte r ihm.
    Das Speisezimmer war mit hellem Holz getäfelt, und Terrassentüren gingen auf die Gartenanlagen hinaus. Der Tisch war für zehn Personen gedeckt, mit drei großen, silbernen Kandelabern und schimmerndem Silbergeschirr. Die Gäste waren gerade mit der Suppe fertig geworden, und eine Servierfrau in einer schwarz-weißen Uniform räumte die Teller ab. Jenny hatte sich auf ihrem Stuhl umgedreht und lächelte ihn an. Er zwinkerte ihr zu.
    Am einen Ende des Tisches saß ein großer Mann mit teurer Sonnenbräune und kurz geschnittenem Haar. Er war Mitte fünfzig und trug einen dunkelgrauen Anzug über einem schwarzen Seidenhemd, das bis ganz oben zugeknöpft war. Er stand auf und ging mit ausgestreckter Hand auf Nightingale zu. » James McLean«, sagte er. » Ich freue mich sehr, Sie endlich kennenzulernen, Jack. Allmählich haben wir uns schon Sorgen gemacht, dass es Sie gar nicht gibt.«
    Nightingale schüttelte McLean die Hand. » Oh, ich bin durchaus real«, sagte er.
    Der Mann hatte einen festen Händedruck, und seine Hand umschloss die von Nightingale mühelos. Am Handgelenk trug er eine goldene Rolex und am Ringfinger einen schlichten Ehering.
    » Wir wollten gerade mit dem Hauptgang anfangen, und der Küchenchef hasst es, wenn wir ihn warten lassen. Nun ja, weil sein letztes Restaurant zwei Michelin-Sterne hatte, darf er ruhig ein wenig reizbar sein, und so will ich bei der Vorstellungsrunde schnell machen«, sagte McLean und legte Nightingale eine Hand auf die Schulter. » Die reizende Dame am Kopfende des Tischs ist meine Frau Melissa.«
    Melissa McLean war ein paar Jahre jünger als ihr Mann und hatte die hübschen, nicht mehr ganz so kantigen Züge eines ehemaligen Models. Sie trug ein rotes Kleid, das gerade tief genug ausgeschnitten war, um einen Ansatz der Brust zu zeigen. Ihren Hals zierte ein großer Diamantanhänger, die Ohren dazu passende Steine. Als sie ihm zuwinkte, sah er weitere Diamanten an ihren Fingern blitzen.
    » Neben ihr, auf der anderen Seite des Tischs, sitzt Marc Allen und neben ihm Lesley Smith. Sollte sie Ihnen bekannt vorkommen, liegt das daran, dass sie an den meisten Abenden auf Channel4 zu sehen ist.«
    Allen und Smith nickten lächelnd. Smith formte mit dem Mund das Wort » Hallo«.
    » Sie sitzen zwischen Lesley und Sally, Sally ist Marcs Frau. Sie hat bei den Allens den Grips und ist auch die Schönheit der Familie.«
    Allen hob sein Glas. » Darauf stoße ich an, James.« Er war Ende vierzig und übergewichtig, mit mehrfachem Doppelkinn und hängenden Augenlidern. Seine Frau war viel jünger; sie war hübsch und wie Mrs McLean mit teurem Schmuck behängt.
    » Sally gegenüber sitzt Wendy Bushell, die oft mit George Soros zusammenarbeitet.«
    Bushell war in den Sechzigern, hatte schulterlanges, graues Haar und trug kein Make-up. Als sie aber lächelte, enthüllte sie makellose, strahlend weiße Zähne, die auf ein Gebiss oder Implantate schließen ließen.
    » Neben Wendy sitzt Danny, Lesleys Mann.«
    Wie McLean war Danny Smith ein großgewachsener Mann und noch immer gut in Form. Er hatte einen kastanienbraunen Haarschopf, der gerade erst an den Schläfen zu ergrauen begann. Er trug ein schwarzes Seidenjackett, das im Kerzenlicht glänzte. Er prostete Nightingale zu.
    » Neben Danny sitzt Ihre hart arbeitende und unterbezahlte Assistentin. Zumindest beschreibt sie sich so.«
    » Daddy«, rief

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