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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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hatte erwähnt, dass man in der Boulevardpresse damals schrieb, Reynolds solle in der Hölle schmoren. Da erzählte Jenny, jemand hätte das zu Ihnen gesagt.«
    Nightingale zuckte mit den Schultern und bemühte sich, unbekümmert auszusehen. » Wie schon gesagt, wahrscheinlich habe ich es mir nur eingebildet.«
    » Ich dachte, vielleicht geben Angehörige der Öffentlichkeit ihre Meinung zum Besten«, sagte der Anwalt. Er blies eine Rauchwolke über den Garten. » Damals gab es sehr viel böses Blut, vielleicht erinnern Sie sich. Eine Menge Menschen hätten sie gern hängen sehen, wäre das möglich gewesen.«
    » Sie waren von ihrer Schuld überzeugt?«
    » Daran gab es keinen Zweifel«, antwortete Fairchild. » Der Fall war von Anfang an klar. Aber es gab Andeutungen, dass ihr Vater sie missbraucht hatte.«
    » Wurde das vor Gericht zum Thema gemacht?«
    Der Anwalt schüttelte den Kopf. » Sie hat es nicht zugelassen. Ich muss sagen, ich wünschte, ich hätte damals schon gewusst, dass sie ein Adoptivkind ist. Das wäre nützlich gewesen.«
    » Wir sind beide bei der Geburt adoptiert worden«, erzählte Nightingale. » Ich glaube nicht, dass das allein sie schon zu einer Mörderin gemacht hätte.«
    » Da haben Sie wohl recht«, stimmte Fairchild zu. Er lächelte Nightingale an. » Überdies haben Sie sich ja gut entwickelt.«
    Sie hörten hinter sich Schritte, drehten sich um und sahen Jenny in der Terrassentür stehen. » Der Pudding wird aufgetragen«, sagte sie. » Mummy möchte, dass ihr ins Speisezimmer kommt.«
    Fairchild stemmte sich stöhnend aus dem Teakholzstuhl hoch. » Banoffee-Pie?«, fragte er. Er drückte seine Zigarre im Aschenbecher aus.
    Jenny lachte. » Haargenau.«
    Fairchild tätschelte seinen Bauch. » Euer Koch bringt mich noch ins Grab«, sagte er. » Wenn ich von hier aufbreche, wiege ich immer gut fünf Kilo mehr als bei meiner Ankunft.«
    Jenny hängte sich bei Fairchild ein. » Komm, Jack«, sagte sie.
    Banoffee-Pie war das Letzte, was Nightingale sich im Moment wünschte. Dagegen wünschte er sich mehr als alles, Jenny zu fragen, warum sie Marcus Fairchild so gut kannte, und Marcus Fairchild zu fragen, ob er wirklich einer Sekte angehörte, die Menschenopfer propagierte. Natürlich konnte er weder die eine noch die andere Frage stellen, und so lächelte er einfach nur, drückte seine Zigarette aus und folgte den beiden zurück ins Speisezimmer.

64
    Erst spät am Abend, als bis auf Jennys Vater und Fairchild, die auf der Terrasse eine letzte Zigarre rauchten, alle zu Bett gingen, bekam Nightingale Gelegenheit, mit Jenny allein zu reden. Sie brachte ihn nach oben, um ihm sein Gästezimmer zu zeigen.
    » Warum hast du mir nicht von Fairchild erzählt?«, fragte er, als sie durch den scheinbar endlos langen Korridor gingen.
    Sie runzelte die Stirn. » Was meinst du damit?«
    » Er hat meine Schwester vor Gericht verteidigt. Wie konntest du mir das verschweigen?«
    » Ich habe es erst heute Abend erfahren«, erklärte Jenny. » Du bist ja erst gekommen, als das Dinner schon angefangen hatte, und ich wollte nicht vor anderen darüber reden.«
    » Und du hast ihm von den Botschaften erzählt? Dass der Teufel meine Schwester holt?«
    » Ich habe ihm natürlich nicht von Alfie Tyler oder Connie Miller erzählt.«
    » Natürlich hast du das.«
    » Jack, was ist los?«
    Nightingale beherrschte sich, um sie nicht anzuschnauzen. Er holte tief Luft und rieb sich den Nacken. » Ich bin der Meinung, dass du ihm gar nichts hättest sagen sollen.«
    » Er war ihr Anwalt. Er kennt sie. Er könnte vielleicht helfen. Das habe ich gedacht. Das Gespräch ist darauf gekommen, bevor du da warst. Ich wollte es dir erzählen, aber dann fing auch schon das Abendessen an, und anschließend bist du mit ihm zum Rauchen nach draußen gegangen.«
    » Das habe ich begriffen, aber warum hast du ihm gegenüber überhaupt die Leute erwähnt, die mir gesagt haben, dass der Teufel sie holt? Warum sollte ihn das etwas angehen?«
    » Er hat erzählt, dass Robyn einen großen Teil der Zeit psychisch gestört wirkte. Unausgeglichen. Er hat sich nach dir erkundigt, hat gefragt, wie du reagiert hast, als du herausgefunden hast, dass sie deine Schwester ist.« Sie blieb vor einer der Türen stehen. » Das ist dein Zimmer«, sagte sie. » Es ist das grüne Zimmer. Sehr erholsam.«
    » Ja, erholsam kann ich brauchen«, meinte Nightingale. » Du hast ihm erzählt, dass ich Stimmen gehört habe, richtig?«
    » So war es nicht«,

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