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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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flackernd zum Leben. Ein Mann in einem dunklen Mantel stand, die Hände in die Taschen gesteckt, vor der Haustür.
    » Wer ist es?«, rief Jenny.
    » Der letzte Mensch, den ich jetzt sehen möchte«, antwortete Nightingale.

9
    Nightingale öffnete die Haustür. Superintendent Chalmers stand in der Zufahrt, die Hände in die Taschen seines Kaschmirmantels gesteckt. In seinem dunklen Nadelstreifenanzug und mit der perfekt gebundenen, blau und cremeweiß gestreiften Krawatte sah er eher wie ein konservativer Politiker denn wie ein Polizist aus. Hinter ihm stand mit strenger Miene eine Frau in einem beigefarbenen Regenmantel mit Gürtel. Ihr kurz geschnittenes Haar war blond gefärbt. Sie war Anfang dreißig und wahrscheinlich Detective Sergeant. Unter den Augen hatte sie dunkle Ringe, als hätte sie in der Nacht zuvor nicht gut geschlafen.
    » Wieso arbeiten Sie denn noch so spät?«, fragte Nightingale. » Ein Superintendent bekommt doch keine Überstunden bezahlt.«
    » Ich dachte, ich schau mir einmal die neue Nightingale-Villa an«, antwortete der Superintendent. » Nett. Sehr nett. Aber ein bisschen abgelegen.« Er blickte sich um und nickte langsam. » Ich konnte Sie in Ihrem Büro nicht finden, habe Sie vergebens in Ihrer Wohnung in Bayswater gesucht, und da dachte ich, ich fahre mal zu Ihrer Erbschaft raus.«
    » Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte Nightingale. Er schaute auf die Uhr. » Ich muss nach London zurück.«
    Der Superintendent überging die Frage. » Was machen Sie, wenn man Ihnen demnächst Ihren Führerschein wegen Alkohol am Steuer wegnimmt? Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es hier ja schwierig, und ein Taxi wird Sie von London aus so um die hundert Pfund kosten.«
    » Deswegen sind Sie also hier? Wegen meiner Promillefahrt? Wissen Sie nichts Besseres mit Ihrer Zeit anzufangen?«
    » Ich sage es Ihnen einfach nur. Sie hatten den Grenzwert überschritten, und das bedeutet Führerscheinentzug für mindestens zwölf Monate und dazu noch eine Geldstrafe. Bis zu fünftausend Pfund und vielleicht sogar ein paar Monate hinter Gittern.« Chalmers blickte zum Dach hinauf. » Die Bleiziegel sind bestimmt eine Tonne schwer. Wie steht es mit der Sicherheit hier draußen im Nirgendwo? Wahrscheinlich hält die Polizei von Surrey ein Auge auf das Haus, oder?«
    » Was wollen Sie?«, fragte Nightingale. Er holte sein Päckchen Marlboro hervor und steckte sich eine an.
    » Erst einmal ein bisschen Respekt«, sagte Chalmers.
    Nightingale schüttelte den Kopf. » Ich bin nicht mehr bei der Polizei, und selbst als ich das noch war, hatte ich verdammt wenig Respekt vor Ihnen. Sie befinden sich auf Privatbesitz, und wenn Sie keinen Haftbefehl haben, muss ich Sie bitten zu gehen.« Er blies Rauch in den Himmel.
    » Wie ich höre, haben Sie dieses Haus geerbt«, sagte Chalmers. Nightingale zuckte mit den Schultern, erwiderte aber nichts. » Und der Mann, der es Ihnen hinterlassen hat, hat sich den Kopf mit einer Schrotflinte weggeschossen. Stimmt das?«
    » Sie wissen, dass es stimmt«, antwortete Nightingale. » Das hier ist mein Grundstück, und ich möchte, dass Sie davon verschwinden.«
    » Dieser Ainsley Gosling war Ihr lange verschollener Vater, nicht wahr?«
    » Mein biologischer Vater«, erklärte Nightingale. » Ich wurde bei der Geburt adoptiert.«
    » Ich wünschte, ich hätte auch einen reichen Vater, der mir ein großes Haus hinterlässt«, sagte Chalmers.
    Nightingale blickte nachdrücklich auf seine Uhr. » Ich habe noch zu tun«, sagte er.
    » Ich habe einen Anruf von meinem Kollegen in Abersoch erhalten. Anscheinend waren sie dort noch an einem anderen Tatort.«
    » Es war ein Selbstmord«, erklärte Nightingale.
    » Derzeit scheinen um Sie herum ja ständig Leute zu Tode zu kommen«, erwiderte Chalmers. » Ihr Onkel und Ihre Tante. Robbie Hoyle. Barry O’Brien, der am Steuer des Taxis saß, das Hoyle überfahren hat. Und natürlich der gute, alte Simon Underwood, der einen Abgang durch sein Bürofenster gemacht hat, während Sie mit ihm geredet haben.«
    Nightingale zog an seiner Zigarette, sagte aber nichts.
    » Ihre Mutter hat sich ebenfalls umgebracht, oder?«
    » Meine Eltern starben vor Jahren bei einem Autounfall.«
    » Sie wissen, wen ich meine, Nightingale. Ihre leibliche Mutter. Genetische Mutter. Rebecca Keeley. Wie auch immer Sie sie nennen wollen. Nach einem Besuch von Ihnen hat sie sich die Handgelenke aufgeschnitten, oder? Dachten Sie, ich würde das nicht herausfinden?«
    »

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