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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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Sie war psychisch gestört«, erklärte Nightingale. » Sie können mit den Leuten im Heim reden.«
    » Warum war sie psychisch gestört?«
    » Sie hat Medikamente genommen, Chalmers. Sie war seelisch krank. Ja, ich habe sie zweimal besucht, aber sie konnte nicht viel sagen. Ich glaube nicht, dass sie auch nur wusste, dass ich da war.«
    » Warum hat sie Sie zur Adoption freigegeben?«
    Nightingale zuckte wieder mit den Schultern. » Ich weiß es nicht«, log er. Er würde Chalmers auf keinen Fall erzählen, dass Keeley gezwungen worden war, ihr Neugeborenes wegzugeben, um einen Vertrag zu erfüllen, den Ainsley Gosling mit einem Dämonen aus der Hölle geschlossen hatte.
    Der Superintendent nickte zum Korridor hinüber. » Sind Sie allein hier?«
    » Was wollen Sie, Chalmers?«, fragte Nightingale.
    » Ich möchte, dass Sie mir sagen, wer sonst noch mit Ihnen im Haus ist«, erklärte der Superintendent. » Ich hatte mich gefragt, ob vielleicht die reizende Miss McLean da ist, dann könnten wir nämlich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.«
    Nightingale runzelte die Stirn. » Wovon reden Sie eigentlich?«
    » Ist Jenny McLean auch hier oder nicht?«, fragte der Superintendent. » Ich albere nicht herum, Nightingale.«
    » Ja, sie ist da. Warum?«
    » Weil wir mit ihr und mit Ihnen darüber reden wollen, was in Battersea passiert ist.« Er grinste Nightingale mit unverhüllter Verachtung höhnisch an. » Für wie dumm halten Sie uns eigentlich, Nightingale? Haben Sie etwa geglaubt, wir würden die Überwachungskameras nicht überprüfen und nicht herausfinden, dass Sie in der Wohnung waren, als George Harrison sich vom Balkon gestürzt hat?«

10
    Der uniformierte Beamte, der so aussah, als hätte er seine Teenagerzeit gerade erst hinter sich gelassen, führte Nightingale in ein Verhörzimmer und fragte ihn, ob er einen Tee oder einen Kaffee wolle. Nightingale bat um einen Kaffee und setzte sich an den Tisch. Chalmers und die Kriminalbeamtin hatten Jenny in ein anderes Verhörzimmer gebracht. Nach zehn Minuten kam der Constable mit einer Tasse Kantinenkaffee zurück.
    » Sie haben doch wohl nicht reingespuckt?«, scherzte Nightingale.
    Der Constable sah ihn ausdruckslos an und setzte sich ihm gegenüber.
    » Dauert das lange? Ich brauche nämlich bald eine Zigarettenpause«, sagte Nightingale.
    Der Constable zuckte mit den Schultern, erwiderte aber nichts. Nightingale schaute auf die Uhr, doch in diesem Moment ging die Tür auf, und Chalmers kam mit einem Klemmbrett und zwei leeren Audiokassetten herein. Hinter ihm stand ein weiterer Kriminalbeamter, den Nightingale erkannte. Dan Evans. Evans war ein Detective Inspector Ende dreißig mit vorzeitig ergrautem Haar und einem beträchtlichen Leibesumfang, der seine Vorliebe für Bier verriet.
    » Es ist beinahe Mitternacht«, sagte Nightingale. » Hat das nicht bis morgen Zeit?«
    » Nein«, entgegnete Chalmers.
    » Sie brauchen Jenny hier nicht«, erklärte Nightingale.
    » Das werde ich selbst entscheiden«, erwiderte der Superintendent. Er nickte dem Constable zu. » Du kannst gehen, Junge, wir übernehmen jetzt.«
    » Jawohl, Sir«, antwortete der Constable und eilte nach draußen.
    Evans nahm Chalmers die beiden Kassetten ab, setzte sich Nightingale gegenüber und schob sie in den Rekorder.
    » Sie ist einfach nur meine Assistentin«, sagte Nightingale.
    » Sie war an einem Tatort«, erklärte Chalmers.
    » Es war kein Verbrechen; er ist hinausgesprungen«, sagte Nightingale, doch der Superintendent brachte ihn mit erhobener Hand zum Schweigen.
    » Warten Sie auf das Band, bitte.«
    Evans drückte auf »Aufnahme« und nickte dem Superintendent zu. Chalmers blickte zur Wanduhr. » Heute ist der erste Dezember, und es ist jetzt dreiundzwanzig Uhr fünfundzwanzig. Ich bin Superintendent Ronald Chalmers, verhört wird Jack Nightingale.« Er sah Nightingale an. » Bitte sagen Sie Ihren Namen für das Band.«
    » Jack Nightingale.«
    » Außerdem anwesend ist…« Chalmers nickte Evans zu.
    » Detective Inspector Dan Evans«, sagte der.
    » Für das Band. Würden Sie bitte bestätigen, dass ich weder beschuldigt werde noch eine Belehrung erhalten habe«, sagte Nightingale.
    » Sie sind hier, um uns bei unseren Ermittlungen zu helfen«, erwiderte der Superintendent. » Aber ich werde Detective Inspector Evans jetzt bitten, Ihnen die Belehrung vorzulesen.«
    Der Inspector folgte der Aufforderung, obwohl sie alle wussten, dass Nightingale die Belehrung auswendig

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