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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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ebenfalls fünf. Im Verlauf der letzten fünf Jahre gab es vierundzwanzig Selbstmorde, obwohl man höchstens fünf hätte erwarten können.«
    Nightingale zog lange an seiner Zigarette, erwiderte aber nichts.
    » Ich habe eine Gegenprobe mit einer ähnlich großen Bevölkerung in Südwales gemacht«, erklärte sie. » Die entsprach genau den Erwartungen.«
    » Und die Sache ist bisher niemandem aufgefallen?«
    Sie drückte eine Taste auf ihrer Tastatur. Ein Artikel der Cardiff Mail erschien auf ihrem Bildschirm. » Die lokale Presse hat ein paar Artikel darüber veröffentlicht und versucht, die Selbstmorde mit Vorgängen in verschiedenen sozialen Netzwerken in Verbindung zu bringen.«
    » Nach dem Motto, Selbstmord wird Mode, darum will jetzt jeder ihn begehen? So haben sie das in London bewertet. Der Ich-auch- Faktor. Gruppendruck.«
    Jenny nickte ernst. » Das ist ziemlich genau die Art, wie sie es sehen, ja«, sagte sie. » Es sind ein paar Artikel erschienen, aber dann ist die Geschichte einfach eingeschlafen.«
    Nightingale nickte zum Bildschirm hinüber. » Warum interessierst du dich so sehr für das alles?«
    » Wir haben ihren Namen vom Ouija-Brett erhalten. Dafür muss es doch irgendeinen Grund geben.«
    » Zufall«, sagte Nightingale.
    » Das glaubst du doch selber nicht«, entgegnete Jenny. » Wir haben versucht, Robbie zu kontaktieren, wurden nach Abersoch geschickt, und Connie Miller bringt sich genau in dem Moment um, als du dorthin kommst. Das kann kein Zufall sein, und das weißt du auch. Du wurdest aus einem bestimmten Grund dorthin geschickt, Jack.«
    » Und der wäre?«
    Jenny holte tief Luft. » Okay, hier ist das, was ich denke. Was, wenn jemand Frauen tötet und es so aussehen lässt, als wäre es Selbstmord?«
    » Du meinst, ein Serienmörder?«
    » Gibt es eine bessere Methode, seine Morde zu kaschieren, als sie wie Selbstmorde aussehen zu lassen?«
    » Und du willst behaupten, dass jener Unbekannte in den letzten fünf Jahren zwei Dutzend Frauen getötet hat?«
    » Ich sage, dass das eine Möglichkeit ist, ja.«
    » Und warum ist die Waliser Polizei dann nicht dahinter her?«
    » Vielleicht ist sie das ja«, erwiderte sie. » Vielleicht waren die Cops deswegen so scharf darauf, dir einen Mord an Connie Miller in die Schuhe zu schieben. Du hättest ihr Serienmörder sein können.«
    » Aber sie wollen keine Panik auslösen, deshalb halten sie den Mund?«, fragte Nightingale. Er nickte nachdenklich. » Du könntest recht haben.« Er nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch aus. » Und warum hat Robbie uns dann aufgefordert, nach Abersoch zu gehen? Warum hat er uns zu Constance Miller geschickt?«
    » Das ist die Frage, nicht wahr?«, meinte Jenny.
    » Was für ein gottverfluchter Fehler. Wir fragen ihn, wo meine Schwester ist, und er schickt mich zum jüngsten Opfer eines Serienmörders.« Er zuckte mit den Schultern. » Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich, ob Constance Miller wirklich meine Schwester ist. Oder war.«
    » Ich dachte, die walisischen Polizisten hätten das ausgeschlossen?«
    » Bullen sind Bullen«, erwiderte Nightingale. » Meistens haben sie einen Tunnelblick. Nur weil sie glauben, dass sie nicht meine Schwester ist, steht das noch nicht in Stein gemeißelt. Bis vor ein paar Wochen war ich überzeugt, Bill und Irene wären meine biologischen Eltern. Hätte mir irgendjemand gesagt, dass ich ein Adoptivkind bin, hätte ich ihm ins Gesicht gelacht. Gosling hat seine Spuren sehr geschickt verwischt.« Er blies noch mehr Rauch zur Decke hinauf. » Ich muss nach Abersoch zurück.«
    » Warum das?«
    » Vielleicht ist sie doch meine Schwester. Vielleicht irren sich die Cops ja. Ich muss es genau wissen.« Er deutete auf Jennys Computer. » Kannst du online gehen und mir für heute Nacht ein Hotel suchen? Ich fahre heim und packe ein paar Sachen. Und schau mal, ob im Wählerverzeichnis die Adresse von Constance Millers Eltern steht.«
    Jenny zuckte zusammen. » Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?«
    Nightingale erhob sich von ihrer Schreibtischkante und ging zur Tür. » Nein, aber es ist die einzige Idee, die ich im Moment habe.«

13
    Als Nightingale in Abersoch ankam, war es Abend und bereits seit mehreren Stunden dunkel. Jenny hatte ein Zimmer im Riverside Hotel für ihn reserviert, das nicht weit vom Hafen am Ufer des Flusses Soch lag. Er parkte den MGB hinter dem Hotel und trug seinen kleinen Koffer hinein. Eine hübsche Rothaarige erledigte

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