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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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Jetzt hast du also Angst vor Gespenstern?«
    » Es hat nichts mit Angst zu tun.« Sie seufzte. » Na gut, vielleicht ja doch. Vielleicht könnte ich Barbara bitten, mich zu begleiten. Wäre das okay?«
    » Natürlich. Warum denn nicht?«
    » Du hast es ja vielleicht nicht gerne, wenn eine Fremde in deinem Haus herumlatscht.«
    » Es ist nur dem Namen nach mein Haus«, gab Nightingale zurück. » Ich habe keine persönliche Beziehung dazu. Und Barbara ist ja auch keine Fremde. Sie ist deine Freundin, eine Psychologin, die ich letzten Monat kennengelernt habe, oder?«
    » Eine Psychiaterin. Richtig.«
    » Sicher, nimm sie nur mit. Ich rufe dich später noch mal an.«
    Nachdem er das Gespräch beendet hatte, ging er hinunter. Der Rotschopf an der Rezeption gab ihm gerne einen Stadtplan, und Nightingale nahm ihn mit in die Front-Door-Bar und bestellte ein Corona und ein Club-Sandwich. Er setzte sich mit seinem Bier an einen Ecktisch und studierte den Stadtplan, während er auf sein Essen wartete. Connie Millers Haus lag ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt, und ihre Eltern wohnten am Stadtrand.
    Ein junger Barkeeper, das blonde Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, brachte ihm sein Sandwich, und Nightingale aß es langsam, während er darüber nachdachte, was er als Nächstes tun sollte. Er wusste, dass er ein Risiko einging, noch dazu ein dummes, und es gab ein Dutzend Gründe, einfach in seinen MGB zu steigen und zurück nach London zu fahren. Aber ihm war auch klar, dass er nicht eher Ruhe finden würde, bis er mit Sicherheit wusste, ob Connie Miller nun seine Schwester gewesen war oder nicht.

14
    Nightingale nahm die Hände aus den Manteltaschen, zündete sich eine Zigarette an und betrachtete Connie Millers Haus. Von außen wies nichts darauf hin, dass jemand darin gestorben war. Es sah aus wie alle anderen Häuser in der Straße, nur war es das einzige, das vollständig in Dunkel gehüllt war. Kurz nach dreiundzwanzig Uhr, und die Bürgersteige lagen verlassen da. Abersoch war kein Städtchen, wo die Leute abends lange ausgingen, vor allem nicht im Winter. Ein kalter Wind zerzauste sein Haar, und er schlug den Kragen seines Regenmantels hoch. Der Wetterbericht hatte Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt angekündigt und Schnee vorausgesagt.
    Seine Zigarette rauchend, ging er am Haus vorbei zum Ende der Straße und warf die Kippe in einen Gully. Er holte ein Paar schwarze Lederhandschuhe hervor und zog sie an. Als einziges Geräusch war gelegentlich ein Wagen in der Ferne zu hören. Er ging zum Haus zurück, nicht zu schnell und nicht zu langsam, blickte wie zufällig nach links und rechts, um sich zu vergewissern, dass keiner ihn beobachtete, und machte das Tor auf. Er verzog das Gesicht, als die Angeln quietschten, schloss das Tor hinter sich und ging leise über einen gepflasterten Weg zur Rückseite der Doppelhaushälfte.
    Bei der Küchentür angekommen, verharrte er. Bei seinem letzten Besuch war die Küchentür offen gewesen, aber diesmal war sie abgesperrt. Er überprüfte das Küchenfenster, und das war ebenfalls verschlossen. Als er zurücktrat und nach oben sah, fiel ihm auf, dass die Fenster im ersten Stock alle ordentlich geschlossen waren. Eine Terrassentür führte ins Wohnzimmer. Er drückte mit den behandschuhten Händen dagegen. Sie bewegte sich, war aber abgeschlossen. Er legte die Hand ans Fenster und spähte hinein. Es waren keinerlei Alarmsensoren zu sehen, und außen am Haus war auch kein Signalgeber angebracht.
    Nightingale drehte sich um und spähte in den Garten. Im hinteren Bereich stand ein hölzerner Gartenschuppen mit Teerpappedach vor einer gestutzten, mannshohen Ligusterhecke. Er ging im Schatten der Hecke zu seiner Linken dorthin und behielt dabei das Nachbarhaus im Auge. Die Tür des Schuppens war nicht verschlossen, aber wie das Gartentor quietschte auch sie beim Öffnen. Drinnen standen ein Benzinrasenmäher sowie verschiedene alte Gartengeräte, darunter auch ein Spaten. Mit diesem Spaten ging er zum Haus zurück, brach damit die Terrassentür auf und trat ein. Das einzige Geräusch war sein Atem, und er bemühte sich bewusst, sich zu beruhigen. Er legte den Spaten auf den Boden und schloss die Terrassentür.
    Dann ging er durchs Esszimmer und machte die Tür zum Flur auf. Er hatte zwar eine kleine Taschenlampe eingesteckt, verwendete sie aber nicht; schließlich wollte er nicht, dass irgendjemand von außen den Strahl entdeckte, außerdem konnte er im Mondlicht

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