Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
Vom Netzwerk:
Keiner kann mir helfen.« Dann hatte sie ihre Puppe auf den Kopf geküsst, war vollkommen lautlos vom Balkon geglitten und dreizehn Stockwerke in den Tod gestürzt. Er erschauerte bei der Erinnerung an den schrecklichen, dumpfen Aufprall, mit dem ihr kleiner Körper unten auf dem Asphalt aufgeschlagen war.
    » Meine Tochter ist elf«, sagte Evans. » Wenn irgendjemand sie anfassen würde, würde ich ihn umbringen, ohne auch nur einen Moment lang darüber nachzudenken.«
    » Sie würden darüber nachdenken«, entgegnete Nightingale. » Aber Sie haben recht– wer mit Kindern rummacht, hat alles verdient, was er bekommt.«
    » Und die Mutter wusste Bescheid, oder? Sie wusste, was der Drecksack gemacht hat?«
    Nightingale nickte. » Sie hat das Gegenteil behauptet, aber das konnte unmöglich wahr sein, dafür hatte Sophie zu viele blaue Flecken. Jedenfalls hat sie sich kurz nach der Beerdigung des Mädchens selbst getötet.«
    Evans stampfte auf den Boden, um die Blutzirkulation in den Füßen anzuregen. » Verdammt, ist das kalt«, sagte er. » Angeblich soll es bald schneien.«
    » Weiße Weihnachten«, meinte Nightingale. » Leise rieselt der Schnee.« Er nahm eine zweite Zigarette heraus.
    Evans zeigte auf das Päckchen. » Haben Sie vielleicht eine übrig?«
    Nightingale hob eine Augenbraue. » Sie rauchen?«
    » Früher schon«, antwortete Evans. » Meine Frau hat mich überredet, damit aufzuhören, als unser Sohn zur Welt kam.«
    Nightingale klopfte eine Zigarette hervor und reichte sie dem Inspector.
    Evans zuckte mit den Schultern. » Ich sage mir, wenn ich sie nicht selber kaufe, bin ich eigentlich kein Raucher.«
    » Nette Philosophie«, meinte Nightingale. Er zündete Evans die Zigarette an, und dieser inhalierte dankbar. » Chalmers glaubt doch nicht wirklich, dass ich rumlaufe und Menschen umbringe, oder?«
    Evans stieß eine Rauchwolke aus und hustete. Er klopfte sich auf die Brust und lächelte verschämt. » Er glaubt, dass Sie Simon Underwood umgebracht haben und mit einem Mord davongekommen sind«, antwortete er.
    » Da ist er nicht der Einzige«, sagte Nightingale.
    » Ja, aber Chalmers hat es persönlich genommen«, erwiderte Evans. » Er denkt, dass Sie Freunde an hoher Stelle haben und deswegen nicht wegen Underwoods Tod angeklagt wurden.«
    Nightingale sog mit zusammengezogenen Augenbrauen an seiner Zigarette. Er versuchte, einen Rauchring zu blasen, aber der Wind riss ihn weg, sobald er seinen Mund verließ. » Ja, das glaubt er wohl.«
    » Ganz verkehrt liegt er vielleicht nicht, oder? Sie sind mit Underwood allein im Büro, und er macht einen Abgang durchs Fenster. Wie viele Stockwerke nach unten?«
    » Zwanzig«, antwortete Nightingale.
    » Und am nächsten Tag haben Sie den Dienst quittiert. Chalmers denkt, Sie hätten wegen Mordes angeklagt werden sollen.«
    » Es gab keine Beweise, keine Überwachungskamera, nichts Handfestes.« Nightingale zuckte mit den Schultern. » Und keine Zeugen.«
    » Mir ist das völlig egal«, meinte Evans. » Ein Pädophiler weniger auf der Welt, dem weine ich keine Träne nach. Aber Chalmers hat es auf Sie abgesehen.«
    » Er verschwendet seine Zeit«, sagte Nightingale. Er warf seine Zigarettenkippe auf den Boden und trat sie aus. Dann zeigte er auf die Tür zur Wache. » Kommen Sie, bringen wir es hinter uns. Und wenn wir fertig sind, brauche ich eine Mitfahrgelegenheit zu Tylers Haus, um meinen Wagen abzuholen.«
    » Fahren Sie noch immer den MGB ? Wann legen Sie sich wohl einmal ein vernünftiges Auto zu?«
    » Es ist ein Oldtimer.«
    » Es ist eine alte Klapperkiste. Aber okay, ich sorge dafür, dass jemand Sie zurückbringt. Sagen Sie nur Chalmers nichts davon.«

23
    Jenny saß an ihrem Schreibtisch und las die Daily Mail, als Nightingale Montagmorgen gleich als Erstes ins Büro kam. » Der Wanderer kehrt zurück«, sagte sie. » Wie ist es gelaufen?«
    » Gute Nachrichten und schlechte Nachrichten.« Nightingale schwang seinen Aktenkoffer auf den Schreibtisch und öffnete mit einem Fingerdruck die Schlösser. Er klappte den Koffer auf und reichte ihr eine DVD . » Hier ist das, was ich von Connies Computer kopiert habe. Lass mich wissen, ob es irgendetwas Interessantes gibt.« Er nahm zwei Ziploc-Tüten heraus und legte sie vor Jenny. » Eine Haarbürste und eine Zahnbürste«, sagte er. » Da sollte irgendwo DNA zu finden sein.«
    » Bitte sag mir, dass die Hintertür offen war«, meinte Jenny.
    » Besser, du weißt es nicht«, gab er zurück. » Tu

Weitere Kostenlose Bücher