Brut des Teufels
Einbrüche in einem Pub in Elephant and Castle war, und deshalb meint er, nur das eine Alibi nachweisen zu müssen, damit die Vorwürfe zurückgezogen werden. Sein Problem ist, dass die Polizei mit dem Wirt und der Bedienung gesprochen hat und dass keiner sich daran erinnert, Eddie gesehen zu haben.«
» Er möchte also, dass ich einen Gast des Pubs auftreibe, der sich für ihn verbürgen kann?«
» Das ist der Plan.«
» Bei der Sorte Freunde, die Eddie hat, tun die das doch sowieso, ob er nun da war oder nicht.«
» Er hat hoch und heilig versichert, dass er unschuldig ist, Jack. Ich denke, er hofft, dass du einen Stützpfeiler der Gemeinde findest, der mit der Hand auf der Bibel schwört, dass Eddie in der Kneipe war.«
» Ich rufe ihn an«, erwiderte Nightingale. » Wenn wir sonst nichts zu tun haben, werde ich wohl mal nach Gosling Manor rausfahren und an der Bestandsliste arbeiten. Bist du Freitag hingefahren?«
» Barbara und ich waren etwa drei Stunden dort«, antwortete sie. Sie ging in ihr Büro zurück und nahm zwei Schreibblöcke vom Tisch. » Wir haben etwa fünfhundert Bücher aufgelistet.« Sie reichte ihm die Blöcke.
» Du bist ein Schatz«, sagte Nightingale, der einen Block durchblätterte.
» Barbara war fasziniert«, erzählte sie. » Ich glaube, sie möchte sogar mit dir darüber sprechen, ob du ihr ein paar Bände lei hst, damit sie vielleicht etwas dazu veröffentlichen kann.«
» Wozu genau?«
» Es ist besser, wenn sie dir das selbst sagt, aber ich glaube, sie möchte etwas über die Tatsache schreiben, dass es im dritten Jahrtausend immer noch Menschen gibt, die an Hexerei glauben.«
» Vielleicht funktioniert sie ja tatsächlich«, meinte Nightingale.
» Oder vielleicht müssen sich die Menschen an irgendeinem Glaubenssystem festhalten, da die Welt immer technologischer wird. Ich denke, Barbara möchte der Argumentationslinie folgen, dass die Hexerei sich in dem Vakuum ausbreitet, das der Rückgang der Religion hinterlässt.«
» Ich werde ihre Publikation ganz bestimmt kaufen«, sagte Nightingale.
» Es war sehr nett von ihr, dass sie mir geholfen hat«, meinte Jenny. » Es wurde dunkel, als wir dort waren, und ich wäre nicht gerne allein gewesen.«
» Weißt du, das ist eine ziemlich verrückte Bemerkung. Du bist doch im Keller, da spielt es keine Rolle, ob es draußen Tag oder Nacht ist. Es ist dasselbe. Du musst so oder so Licht machen.«
» O doch, das spielt eine Rolle«, entgegnete Jenny. » Glaub mir, das spielt wirklich eine Rolle.«
» Wie sieht es heute aus? Hast du Lust, mir zu helfen?«
» Lässt du mir eine Wahl?«
» Na ja, es gehört ja eigentlich nicht zu deiner Stellenbeschreibung, oder?«
» Ich kann mich genau genommen nicht erinnern, dass es eine richtige Stellenbeschreibung gegeben hätte«, erwiderte sie. » Außer dass ich als deine Assistentin arbeiten würde.«
» Ich begreife immer noch nicht, warum du angesichts deiner Qualifikationen die Stelle angenommen hast.«
Jenny zuckte mit den Schultern. » Ich bin ein Leistungsverweigerer«, sagte sie. » Weder Ehrgeiz noch Dynamik.«
» Du bist der intelligenteste Mensch, den ich kenne«, meinte Nightingale.
» Danke für die Blumen.«
» Würdest du fahren? Ich bin heute nicht mit dem MGB gekommen.«
» Klar. In einem Auto mit Airbags fühle ich mich ohnehin wohler.« Sie ging in ihr Büro zurück und schaltete den Computer aus. » Was hast du mit der Bibliothek vor, wenn du einmal mit der Bestandsaufnahme fertig bist?«
» Hoffentlich kann ich einen großen Teil davon verkaufen«, antwortete er. » Ich habe ja kein Interesse an Hexerei oder sonstigem Gruselkram. Gosling hat für diese Sammlung ordentlich geblecht, und ich nehme gerne alles, was ich dafür kriegen kann.«
» Wie läuft es mit dem Nachlass deines Vaters?«, fragte Jenny. » Wann wirst du wissen, ob du mit Geld rechnen kannst?«
» Ich habe von Turtledove noch nichts erfahren. Er sagte, im Januar wüssten wir mehr. Aber er hat mir wenig Hoffnungen gemacht, dass ich finanziell viel zu erwarten hätte, da Gosling Manor schwer mit Hypotheken belastet ist. Wie wäre es mit einem Kaffee, bevor wir fahren?«
» Bietest du an, einen zu machen?«
Nightingale deutete auf seine Füße, die auf dem Schreibtisch lagen. » Ich sitze gerade so bequem, und du bist ohnehin auf.« Er lächelte sie an. » Den nächsten besorge ich, versprochen.«
24
Jenny parkte ihren Audi vor Gosling Manor neben dem Meerjungfrauenbrunnen. » Ich werde
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