Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
Vom Netzwerk:
Tee. » Weil du Psychiaterin bist. Ich hätte nicht gedacht, dass du an Geister glaubst.«
    » Das tue ich auch nicht«, gab sie zurück. » Aber das bed eutet nicht , dass ich Ouija-Bretter nicht für gefährlich hatte.«
    » Aber Jenny hat dir erzählt, was passiert ist?«
    » Sie sagte, ihr hättet im Keller mit dem Brett gespielt, und dann hättest du dich aufgeregt, und die Kerzen wären ausgegangen. Und dass du sie dann gezwungen hättest, in den Keller zurückzukehren, um die Séance zu beenden.«
    » Die Sitzung musste abgeschlossen werden; der Geist musste gebannt werden.«
    » Jack, komm schon, du glaubst doch wohl nicht an Geister, oder? Du glaubst nicht ernsthaft, dass du dich mit einem Verstorbenen unterhalten hast?«
    Nightingale verschränkte die Arme und blickte zu Jenny hinüber. Sie warf ihm einen warnenden Blick zu, und er begriff, dass sie ihrer Freundin nicht alles gesagt hatte. Ja, sie hatte Barbara gewiss nicht gesagt, dass Nightingale mit einem Dämonen aus der Hölle verhandelt hatte, um seine Seele vor der ewigen Verdammnis zu retten. » Was ist deiner Meinung nach geschehen, Barbara?«, fragte er leise.
    » Ich glaube, dass ihr euch von eurer Einbildungskraft habt hinreißen lassen. Ich glaube, dass das Spiel ein bisschen zu weit gegangen ist und Jenny wohl oder übel den Preis dafür bezahlt hat.« Sie legte die Hände um ihren Becher. » Ouija-Bretter sind eine Möglichkeit, mit Gedanken und Emotionen in Kontakt zu kommen, die man normalerweise unterdrückt. Die meisten Leute nehmen an, jemand schiebe das Glas oder den Zeiger oder was auch immer absichtlich, aber das ist tatsächlich sehr häufig nicht der Fall. Es könnten drei oder vier Leute um das Brett herumsitzen, und alle würden hoch und heilig schwören, dass sie nicht versucht haben, das Ergebnis zu beeinflussen. Und die Sache ist die: Wahrscheinlich würde jeder von ihnen die Wahrheit sagen.«
    » Du meinst, dass sie es vielleicht unbewusst tun?«, fragte Nightingale.
    » Genau.«
    » Und warum sollten sie das tun?«
    Barbara zuckte mit den Schultern. » Dafür gibt es eine Menge Gründe«, antwortete sie. » Du musst bedenken, dass Menschen das Ouija-Brett häufig zu dem Versuch verwenden, einen geliebten Menschen zu kontaktieren, der gestorben ist. Sie stehen also schon zu Beginn unter beträchtlichem Stress. Und oft gibt es etwas, was sie dem geliebten Menschen sagen wollen, und etwas, was sie als Antwort von ihm hören wollen. Es gibt da also das Element der Wunscherfüllung. Zum Beispiel wollen sie vielleicht einfach nur hören, dass sie noch immer geliebt werden. Außerdem gibt es da natürlich die Angst vor dem Tod.«
    » Angst vor dem Tod?«, wiederholte Nightingale.
    » Die meisten Menschen wollen glauben, dass der Tod nicht das Ende ist«, erklärte Barbara. » Sie wollen eine Nachricht von jenseits des Grabes erhalten, und so schaltet sich das Unbewusste ein und verschafft ihnen das, was sie sich wünschen. Es ist kein harmloses Spiel, Jack. Nicht einmal einvernehmlich und unter Erwachsenen. Jenny sagte, du hättest versucht, deinen Partner zu kontaktieren, Robbie?«
    Nightingale nickte. » Er ist vor ein paar Wochen gestorben.«
    » Und ich vermute mal, irgendetwas zwischen euch war noch unerledigt?«
    » Sicher«, antwortete Nightingale. Jenny hielt noch immer den Kopf gesenkt und war nicht bereit, ihn anzusehen. » Ich weiß, dass es dumm war.«
    » Und der Keller eines leerstehenden Hauses war nicht gerade der beste Schauplatz. Ich meine, das Haus ist ganz reizend, aber im Keller gibt es einige sehr verstörende Dinge.«
    » Dem kann ich nicht widersprechen«, gab Nightingale zu. Jenny blickte zu ihm auf und lächelte. » Du brauchst heute nicht ins Büro zu kommen«, sagte er. » Du kannst mit Barbara hierbleiben.«
    Sie schüttelte den Kopf. » Nein, ich habe eine Menge zu tun. Ich zieh mich an.«
    » Jack hat recht«, meinte Barbara. » Wir könnten es mit einer Shoppingtherapie versuchen. Bei Karen Millen gibt es eine Adventsaktion.«
    » Nein, ich möchte wirklich lieber arbeiten.«
    » Lieber arbeiten als shoppen?« Barbara sah Nightingale mit misstrauisch zusammengezogenen Augenbrauen an. » Du hast irgendetwas Magisches mit ihr angestellt, oder? Sie deinem Willen gefügig gemacht?«
    » Ich wünschte, du hättest recht.« Nightingale lachte etwas gezwungen.

32
    Nightingale setzte Jenny beim Büro ab und fuhr dann nach Camden. Er stellte den MGB im dritten Geschoss des Parkhauses beim Camden Lock Market

Weitere Kostenlose Bücher