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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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mit der DNA einen Treffer gelandet habe. Eindeutig eine Schwester. Derselbe Vater wie du, aber eine andere Mutter. Sie ist eine einunddreißigjährige Frau, das stimmt also mit deinen Angaben überein.«
    » Das ist ja großartig, Colin.«
    » Ja, aber freu dich nicht zu früh. Warte, bis du gehört hast, wer sie ist.«

36
    Nightingale beendete das Gespräch, ging in sein Büro und setzte sich. Er steckte sich eine Zigarette an und legte die Füße auf den Schreibtisch.
    Jenny stand auf und folgte ihm. » Was ist los?«, fragte sie.
    Nightingale blies einen Rauchring zur Decke hinauf. » Ich weiß, wer meine Schwester ist. Und ich weiß, wo sie ist.«
    » Jack, das ist ja großartig. Wirst du sie besuchen?«
    Nightingale blickte gequält drein. » Ich bin mir nicht sicher.«
    » Gibt es ein Problem?«
    Nightingale nickte. » Ja, es gibt ein Problem. Ein großes Problem.«
    » Komm schon, spann mich nicht auf die Folter.« Sie lächelte. » Wie schlimm kann es schon sein?«
    » Sie heißt Robyn. Robyn Reynolds.«
    Jenny runzelte die Stirn. » Wo habe ich diesen Namen nur schon mal gehört?«
    » Er stand dick in den Schlagzeilen und kam in den Abendnachrichten. Sie ist die Serienmörderin, die vor zwei Jahren gefasst wurde.«
    Jenny legte die Hand vor den Mund und riss die Augen auf. » Nein«, sagte sie.
    » Leider doch.«
    » Sie hat fünf Kinder ermordet, nicht wahr?«
    » Sie hat sie abgeschlachtet, sagt Colin. Sie ist jetzt in Rampton. In der Klapsmühle.«
    » Ach, Jack…«, stöhnte Jenny. » Das tut mir schrecklich leid.«
    » Uns beiden, Kid. Uns beiden.«
    » Es gibt keinen Zweifel, oder?«
    Nightingale schüttelte den Kopf. » Der gemeinsame Vater steht eindeutig fest.«
    » Würde es die Mühe lohnen, sicherheitshalber ihre DNA mit deiner zu vergleichen?«
    » Das wäre sinnlos, da wir ja verschiedene Mütter haben.« Er seufzte. » Es gibt keinen Zweifel, Jenny. Meine Schwester ist eine überführte Serienmörderin.« Er zwang sich zu einem Lächeln. » Wenigstens wissen wir, wo sie sich befindet. Und dass sie in nächster Zeit nicht von dort verschwinden wird.« Er schnippte Asche in den Aschenbecher. » Es ist nicht das, was ich erwartet hatte, das ist mal sicher.«
    » Ich schaue mal, was ich im Internet finde«, meinte Jenny und kehrte zu ihrem Schreibtisch zurück.
    Nightingale lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und blies Rauchringe zur Decke empor. Er erinnerte sich an den Robyn-Reynolds-Fall und die Morde, für die sie verantwortlich war. Während Nightingales letzten drei Monaten als Polizeibeamter hatten die Morde auf den ersten Seiten der Zeitungen gestanden, und Reynolds war kurz nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst gefasst worden.
    Er rauchte seine Zigarette auf und drückte die Kippe im Aschenbecher aus. Dann zog er die unterste Schreibtischschublade auf und holte die Flasche Brandy heraus, die er dort für seine Klienten vorrätig hielt, falls sie einen ordentlichen Schluck brauchten, um mit einer schlechten Nachricht fertigzuwerden. Er blickte sich nach einem Glas um, entdeckte aber keines in der Nähe. Neben seinen Füßen stand ein Becher, aber in dem war kalter Kaffee. Er stöhnte und lehnte sich wieder auf seinem Stuhl zurück.
    Jenny kehrte mit einer Handvoll Ausdrucke zurück. » Ist es nicht noch ein bisschen früh für Schnaps?«
    » Ich brauche einen Drink.«
    » Ich mache dir einen Kaffee.«
    » Einen alkoholischen Drink«, widersprach er.
    Sie gab ihm die Seiten und nahm ihm die Flasche weg. » Ich mache dir einen Irish Coffee.«
    » In einen Irish Coffee gehört Whisky«, entgegnete er. » Irish Whiskey, um genau zu sein. Wenn man Weinbrand nimmt, ist es ein Pariser Kaffee.«
    » Und wenn ich hineinspucke, wird ein ›Rache der Assistentin‹ daraus.« Sie ging zur Kaffeemaschine. » Sei einfach dankbar für das, was du bekommst.«
    » Du würdest nicht in meinen Kaffee spucken«, sagte er.
    » Würde nicht, sollte nicht, könnte nicht«, erwiderte sie und schenkte Kaffee in einen Becher ein.
    Nightingale blätterte die Seiten in seiner Hand durch. » Sie hat eine eigene Wikipedia-Seite?«
    » Ja, aber dort steht nicht viel.« Sie blickte über seine Schulter. » Ist dir der Geburtstag schon aufgefallen?«
    Nightingale blickte auf das erste Blatt. » Der siebenundzwanzigste November. Wir haben am gleichen Tag Geburtstag.«
    » Das kann doch kein Zufall sein«, meinte Jenny.
    » Wie hat Gosling es geschafft, dass zwei Kinder mit zwei Jahren Abstand am gleichen Tag geboren

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