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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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Nightingale. » Was ist denn mit dem letzten passiert?«
    Jenny stieß mit den Stäbchen nach ihm. » Mein Liebesleben ist und bleibt ein Buch mit sieben Siegeln für dich, Jack. Und du hast schon wieder das Thema gewechselt.«
    » Ich dachte, das Gespräch hätte sich weiterentwickelt«, erwiderte Nightingale. » Sich vorwärtsbewegt.«
    » Ich weiß, was weiterentwickelt bedeutet«, erklärte Jenny.
    » Ich habe mich wiederholt, um dem Gesagten Nachdruck zu verleihen«, sagte Nightingale.
    » Nein, du hast dich wiederholt, um mich abzulenken«, erwiderte sie lachend. » Und das funktioniert nicht.«
    Nightingale trank sein Tsintao-Bier. » Meine Schwester befindet sich in einer Irrenanstalt«, sagte er. » Sie nennen es Hochsicherheitseinrichtung, aber es ist eine Klapsmühle. Ich weiß nicht recht, ob die Information, dass ihre Seele einem Dämonen aus der Hölle versprochen ist, ihr tatsächlich helfen würde.«
    » Falls es stimmt, hat sie das Recht, Bescheid zu wissen.«
    Nightingale zog die Augenbrauen zusammen. » Falls es stimmt? Was soll das denn heißen?«
    » Stell doch nicht gleich die Stacheln auf, Jack.«
    » Nein, ich möchte wissen, was du damit meinst.«
    » Jack, bitte…«
    » Du glaubst mir nicht, oder?«
    » Doch, natürlich glaube ich dir.«
    » Schau mich an, Jenny.« Er beugte sich zu ihr vor. » Ich meine es ernst, schau mich an. Ich habe genug Mühe damit, mich selbst zu überzeugen, dass das alles wirklich passiert. Wenn du mir nicht glaubst, muss ich vielleicht einfach akzeptieren, dass ich verrückt werde.«
    Sie blickte ihm in die Augen und lächelte. » Ich glaube dir, Jack. Hand aufs Herz, großes Pfadfinderehrenwort, bei allem, was mir heilig ist, und so weiter. Ich glaube dir.«
    Er lächelte. » Danke.«
    » Es war ein Versprecher. Aber gerade weil ich dir glaube, bin ich so überzeugt, dass sie das Recht hat, Bescheid zu wissen. Wenn es Unsinn wäre, wäre es so oder so egal.«
    » Stell dir vor, ich erzähle es ihr, und das gibt ihr den Rest«, meinte Nightingale.
    » Sie hat fünf Kinder ermordet«, entgegnete Jenny. » Dieser Zug ist wohl schon abgefahren.«
    » Okay, aber wenn ich es ihr sage, was dann? Sie ist eingesperrt; es gibt nichts, was sie tun könnte. Sie wird dann also zwei Jahre in einer Zelle sitzen und wissen, dass der Teufel sie holen wird.« Er trank wieder von seinem Bier.
    » Dann ist sie also besser daran, wenn sie diese Zeit in Unwissenheit verbringt?«
    » Was kann ich tun?« Er legte seine Stäbchen weg. » Schau mal, ich will ihr erst von dem Problem erzählen, wenn ich ihr eine Lösung anbieten kann. So einfach und so kompliziert ist das. Und im Moment habe ich nichts, was einer Lösung auch nur nahe käme.«
    » Aber du hast einen Plan, stimmt’s? Du hast doch immer einen Plan.«
    » Ich werde mit dem Kriminalbeamten reden, der ihren Fall bearbeitet hat«, erklärte Nightingale. » Damit fange ich an. Er hat schon zugesagt, mich morgen zu treffen.«
    » Ein großartiger Plan ist das ja nicht gerade, oder?«
    Nightingale zuckte mit den Schultern. » Schätzchen, im Moment ist es alles, was ich habe.«
    Als sie fertig waren, brachte die ältliche Kellnerin einen Teller mit zwei chinesischen Keksen und der Rechnung. Jenny zog die Rechnung unter den Keksen hervor und schob Nightingale den Teller zu.
    » Ich verzichte«, sagte der.
    » Feigling«, meinte Jenny, nahm einen der Kekse und zerdrückte ihn mit den Fingern. Sie fischte einen schmalen Papierstreifen heraus, las ihn, lächelte und hielt ihn ihm hin. » Er, der weiß, dass er genug hat, ist reich.«
    » Ein bisschen sexistisch«, sagte Nightingale. » Die Chance, dass eine Frau den Zettel bekommt, steht eins zu eins.«
    » Du bist so ein Spielverderber.« Sie hielt ihm den Teller hin. Nightingale rutschte verlegen auf seinem Stuhl herum. » Ich glaube, das ist keine gute Idee«, meinte er. » Das Schicksal herauszufordern.«
    » Was meinst du damit?«
    » Ich habe in letzter Zeit schon genug beschissene Nachrichten aus dem Jenseits bekommen. Da brauche ich nicht unbedingt auch noch eine in meinem Glückskeks.« Er nickte auf den Teller hinunter. » Mach du ihn für mich auf. Als Teil deiner Sekretärinnenpflichten.«
    » Ich glaube, es bringt Unglück, wenn man den Glückskeks eines anderen aufmacht.«
    » Jenny, Unglück ist die einzige Art von Glück, die ich in letzter Zeit gehabt habe«, erwiderte er. » Ich glaube nicht, dass es noch schlimmer werden kann, wenn du meinen Keks öffnest.«
    »

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