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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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gehabt haben muss, die Kinder zu töten. Sie hat nicht einem Impuls folgend oder im Jähzorn gehandelt. Sie hat die Morde geplant.«
    » Sie scheinen eine Menge über Mord zu wissen«, meinte der Arzt.
    » In meinem früheren Leben war ich Polizist.«
    » Ein Kriminalbeamter?«
    Nightingale schüttelte den Kopf. » Bewaffnete Polizei, aber außerdem war ich Polizeivermittler. Psychologie war Teil meiner Ausbildung.«
    » Nun, was Sie sagen, stimmt, nur dass Ihre Schwester eine Soziopathin ist, was heißt, dass die allgemeinen Regeln nicht immer zutreffen. Sie hat vielleicht einfach getötet, weil sie Lust dazu hatte, und die normalen Hemmungen, die Sie oder mich am Morden hindern würden, fehlten und hielten sie deshalb nicht auf. Sie hatte den Impuls zu töten, und sie ist ihm gefolgt. Sie und ich und die anderen sogenannten normalen Menschen gehorchen unseren gewalttätigen Impulsen nicht. Wir lernen, sie zu kontrollieren. Dieser Mechanismus fehlt in der Psyche eines Soziopathen. Morden kann für so jemanden ein natürlicher Impuls sein, so wie zum Beispiel essen oder ausscheiden.«
    » Aber um zu meiner ursprünglichen Frage zurückzukommen, es war nichts auch nur annährend Satanisches an dem, was sie getan hat?«
    Dr. Keller spitzte die Lippen und schüttelte den Kopf. » Falls überhaupt, war es eher das Gegenteil.«
    » Was meinen Sie damit?«
    » Ihr letztes Opfer, Timmy Robertson. Sie hat ihn in einer Kirche getötet. Auf einem Altar, glaube ich.«

41
    » Du hast es ihr also nicht gesagt?«, fragte Jenny, angelte sich mit ihren Stäbchen geschickt eine Garnele und tunkte sie in ein kleines Schälchen mit scharfer Sauce. » Du bist die ganze, weite Strecke gefahren und hast ihr trotzdem nicht erzählt, dass Gosling ihre und deine Seele verkauft hat? Und dass es an ihrem dreiunddreißigsten Geburtstag Leb wohl und Gute Nacht heißt?«
    Nightingale zuckte mit den Schultern. Er versuchte, ein Stück Rindfleisch zu erwischen, aber es war glitschig von der Austernsauce, fiel auf das weiße Papiertischtuch und fügte dem Dutzend Flecken, die seinen Mangel an Stäbchen-Geschick bezeugten, einen weiteren hinzu. » Du hast dich für den Chinesen entschieden, weil du weißt, dass ich mit diesen Dingern nicht umgehen kann, stimmt’s?«
    Sie aßen in einem Restaurant in der Nähe von Jennys Haus, einem ihrer Lieblingslokale. Nightingale war auf dem Rückweg von Nottinghamshire in einen Stau geraten und hatte sie per Handy verständigt, um ihr zu sagen, dass er spät kommen und gerne mit ihr essen gehen würde.
    » Ich habe mich für den Chinesen entschieden, weil es meine Einladung war und weil ich gern kantonesisch esse«, gab Jenny zurück. Sie lächelte strahlend. » Ich kann dir eine Gabel besorgen, wenn du magst.«
    » Ich müh mich lieber weiter ab«, erwiderte Nightingale.
    » Denk nicht, mir wäre nicht aufgefallen, dass du das Thema gewechselt hast. Warum hast du ihr nicht gesagt, dass an ihrem dreiunddreißigsten Geburtstag ein Teufel kommen wird, um ihre Seele einzufordern? Dass Gosling ihre Seele verkauft hat und dass sie nichts daran ändern kann?«
    Nightingale seufzte. » Wie hätte ich ihr das sagen sollen, Jenny? Sie hat mich schon wie einen Verrückten angeschaut, als ich ihr erklärt habe, ich sei ihr Halbbruder. Und selbst nachdem ich ihr von der DNA erzählt hatte, die unsere Verwandtschaft beweist, hat sie noch Zweifel gehegt. Wenn ich ihr berichtet hätte, dass Gosling ihre Seele vor ihrer Geburt an einen Teufel verkauft hat, hätte sie mich rausschmeißen lassen. Oder einweisen. Kannst du dir vorstellen, was die Ärzte getan hätten, wenn sie davon gewusst hätten? Sie hätten mich in eine Zwangsjacke gesteckt, bevor man auch nur ›paranoide Schizophrenie‹ sagen kann.«
    Eine ältere Kellnerin in einer Art schwarzem chinesischem Schlafanzug brachte eine Stahlschale mit Bok Choi in Knoblauchsauce zum Tisch. Sie sprach in gutturalem Chinesisch mit Jenny, und diese antwortete ihr. Die alte Frau kicherte und ging davon, o-beinig wie ein alter Seemann.
    » Du hast über mich geredet, nicht wahr?«, fragte Nightingale, der erfolglos versuchte, sich ein weiteres Stück Rindfleisch zu angeln.
    » Sie hat mich gefragt, ob du mein neuer Freund bist, und ich habe geantwortet, dass ich lieber auf allen vieren über Glasscherben krabbeln würde, als mit dir ein Date zu haben.« Sie steckte sich ein Stück Hähnchen in den Mund. » Auf Kantonesisch klingt das besser.«
    » Dein neuer Freund?«, fragte

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