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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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fragte er.
    » Es ist Sonntag, Jack. Du sagtest, ich solle dich zurückrufen, und da dachte ich, es sei etwas passiert.«
    » Ich wollte einfach nur mit dir reden.«
    » Reden?«
    » Hören, wie es dir geht. Wie es der Familie geht.«
    » Uns geht es allen gut. Zufällig sind wir gerade mit dem Essen fertig.«
    » Ach ja? Ich auch.«
    » Ein Currygericht?«
    » Woher wusstest du das?«
    » Es ist Sonntagabend. Hähnchen Tikka Masala?«
    » Ich bin wirklich sehr vorhersehbar, oder?«
    » Ich fürchte, ja. Was hast du heute gemacht?«
    » Ich habe Wainwright besucht. Eine Stippvisite. Er hat mir eine Einkaufsliste von Büchern gegeben, die er gerne hätte.«
    » Das sind gute Nachrichten.«
    » Ich muss morgen früh wohl mal im Keller wühlen.«
    » Viel Glück dabei«, antwortete sie.
    » Gibt es irgendeine Möglichkeit, dich zu überreden, mir dabei zu helfen?«
    » Im Keller?«
    » Nur für ein paar Stunden.«
    » Das soll wohl ein Scherz sein, oder?«
    » Wir machen keine komischen Sachen, versprochen. Wir lassen das Licht an. Das Problem letztes Mal, das kam vom Ouija-Brett. Und da lasse ich diesmal die Finger von.«
    » Jack…«
    » Bitte, Jenny. Ich hole dich ab und bringe Frühstück mit, Kaffee und Croissants.«
    Sie seufzte. » Schoko-Bananen-Muffins. Zwei Stück.«
    » Abgemacht«, sagte er.
    » Irgendwelche Bücher, die runterfallen, oder ein kalter Wind, und ich bin da raus wie ein geölter Blitz.«
    » Das gilt für uns beide«, sagte Nightingale.

47
    Nightingale traf am nächsten Morgen um acht Uhr vor Jennys Haus ein. Er parkte hinter ihrem Audi und klingelte. Sie öffnete die Tür in einem weißen Zopfmusterpullover und verblichenen Bluejeans. » Du bist früh dran«, sagte sie.
    Nightingale hielt eine braune Papiertüte hoch. » Ein fettarmer Latte macchiato und zwei Schoko-Bananen-Muffins«, sagte er.
    » Ich hab dich leicht davonkommen lassen«, meinte sie.
    » Und ein Croissant.«
    Sie winkte ihm, in die Küche zu gehen, und folgte ihm durch den Flur. » Wainwright ist also für weitere Bücher offen?«
    » Unbedingt.«
    Er stellte die Tüte auf die Küchentheke und nahm ihren Latte macchiato und den Caffè americano heraus, den er für sich selbst mitgebracht hatte. Sie reichte ihm einen Teller für die Muffins und das Croissant und setzte sich dann an den Küchentisch. Er setzte sich ihr gegenüber und trank seinen Kaffee.
    » Was hast du Weihnachten vor?«, fragte Jenny.
    » Wann ist das?«
    » Ist das dein Ernst? Wie kannst du nicht wissen, wann Weihnachten ist? Samstag. Nächsten Samstag. Was hast du für Pläne?«
    Nightingale zuckte mit den Schultern. » Dieselben wie immer«, antwortete er.
    » Mit einem Mikrowellengericht und einer Flasche Corona vor dem Fernseher sitzen?«
    » Bei dir klingt es unterhaltsamer, als es ist.« Er prostete ihr mit seinem Kaffeebecher zu. » Mach dir keine Sorgen um mich– ich bin kein großer Weihnachtsfan.«
    » Komm doch mit aufs Land und feiere Weihnachten mit meinen Eltern.«
    » Weihnachten ist was für die Familie, Kid. Ich glaube nicht, dass deine Eltern mich als Eindringling wünschen.«
    » Du kennst Mummy und Daddy nicht«, gab sie zurück. » Über die Feiertage haben wir praktisch ein offenes Haus. Mein Bruder ist in Shanghai, aber schon jetzt sind ein halbes Dutzend Leute eingeladen. Und Mummy und Daddy fragen mich ständig nach dir. Ich arbeite jetzt schon länger als ein Jahr für dich, und sie haben dich noch immer nicht kennengelernt. Sie fragen sich allmählich, ob du wirklich existierst.«
    » Das frage ich mich allmählich selbst«, erwiderte Nightingale. » Okay, ich würde liebend gerne kommen. Was soll ich ihnen mitbringen?«
    » Eine Flasche Wein wäre prima. Oder, wenn du Daddy wirklich beeindrucken willst, schenke ihm eine gute Flasche Scotch. Ich fahre Freitag hin, denn du wirst ja bestimmt nicht von mir erwarten, dass ich an Heiligabend arbeite. Komm einfach mit.«
    » Abgemacht, dann haben wir also ein Date«, sagte er.
    » Nein, wir haben kein Date«, entgegnete Jenny. » Sondern ich habe Mitleid mit einem bedauernswerten Mann, der Hähnchen Tikka Masala für die passende Weihnachtsverpflegung hält.«
    Nightingale fuhr mit dem Finger um den Rand seines Kaffeebechers. » Ich habe nie begriffen, warum du bei mir bleibst. Du bist enorm überqualifiziert, ich bezahle nicht gut genug, und ich rauche zu viel.«
    » Du hast deine Vorzüge, Jack.«
    » Ja, aber falls das stimmt, sind sie dünn gesät. Was auch immer der Grund sein

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