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Brut des Teufels

Brut des Teufels

Titel: Brut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Leather
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Schwester verwickelt, und er sagte, sie könnten mir vielleicht helfen.«
    Mit gespitzten Lippen stieß Wainwright die Luft aus. » Das sind gefährliche Leute, Jack.«
    » Das hatte ich mir schon gedacht«, erwiderte Nightingale. » Stichwort Menschenopfer.«
    Wainwright lachte. » Ich weiß, dass du Polizist warst, und ich weiß, dass du ein kluger Kopf bist, aber diese Leute stehen an der vordersten Front des Satanismus. Sie sind die Speerspitze. Und das ist nicht so, weil sie sich so gerne mit Fremden unterhalten.«
    » Kapiert«, antwortete Nightingale. » Und ich weiß die Warnung zu schätzen. Aber ich muss mit einem der Mitglieder reden.«
    Wainwright fuhr sich mit der Hand durchs Haar und schlug die Beine übereinander. Er trug Cowboystiefel aus grau-weißer Schlangenhaut und Silbersporen, die bei jeder Bewegung klirrten. » Diese Leute werden Fremden nichts erzählen«, erwiderte er. » Und schon gar nicht Fremden, die früher einmal Polizisten waren.«
    Nightingale grinste. » Ich passe auf«, sagte er.
    Wainwright senkte die Stimme. » Und ich hätte es nicht gerne, wenn jemand erführe, wer dich in ihre Richtung gewiesen hat.«
    » Wie du eben sagtest, das hier ist ein Beichtstuhl.«
    Wainwright nickte langsam. » Es gibt einen Mann namens Marcus Fairchild. Er ist Anwalt in der City. Er ist Mitglied des Ordens, schon seit mehr als zwanzig Jahren. Aber sei sehr, sehr vorsichtig, Jack.«
    » Hast du ihn kennengelernt?«
    Wainwright schüttelte den Kopf. » Ich kenne nur seinen Ruf. Er hat sehr gute Verbindungen, sowohl in der realen Welt als auch in der anderen.«
    » Danke«, sagte Nightingale.
    » Ich weiß nicht recht, ob du mir dafür danken solltest«, erwiderte der Amerikaner.
    Die Cockpit-Tür ging auf, und ein Mann mittleren Alters in einem gestärkten, weißen Hemd mit golden-schwarzen Epauletten trat heraus, eine Flasche Evian-Wasser in der Hand. » Entschuldigen Sie, Mr Wainwright, aber wir müssen jetzt losrollen, wenn wir unsere Startzeit einhalten wollen«, sagte er.
    » Kein Problem, Don«, antwortete Wainwright. Er wandte sich achselzuckend an Nightingale. » Wenn du nicht mit zum Skifahren kommen willst, musst du jetzt von Bord gehen«, sagte er.
    Nightingale stand auf und schüttelte dem Amerikaner die Hand. » Wann kommst du das nächste Mal nach England?«
    » Wenn in der Schweiz alles gut läuft, wahrscheinlich an Heiligabend. Nächsten Freitag.«
    » Ich versuche, mich vorher wegen der Bücher bei dir zu melden«, versprach Nightingale.
    Die Triebwerke des Gulfstream erwachten zum Leben, und Nightingale eilte aus dem vibrierenden Flugzeug die Treppe zum Vorfeld hinunter.

46
    Nightingale fuhr zu seiner Wohnung in Bayswater zurück, stellte den MGB auf seinem Stellplatz in dem nahe gelegenen Parkhaus ab und ging um die Ecke zu seinem indischen Lieblingsrestaurant in Queensway. Maneesh, der Besitzer, hatte sein Essen zum Mitnehmen schon fertig.
    » Hähnchen, Tikka Masala, Aloo Gobi, Pilau-Reis und zwei Papadams«, sagte er und reichte ihm die Tragetasche. » Sie sind ein sehr vorhersehbarer Mensch, Mr Nightingale.«
    » Ich weiß, was ich mag, Maneesh«, gab er zurück.
    » Aber wir haben eine große Karte und einen Koch, der Preise gewonnen hat. Sie sollten ein wenig mutiger sein.«
    » Vielleicht nächstes Mal«, versprach Nightingale. » Wie geht es Ihren Jungs?« Maneesh hatte zwei Söhne, der eine ein Medizinstudent im letzten Jahr, der andere ein Anleihehändler in der City.
    » Beide arbeiten zu hart, um mir Enkel zu schenken«, antwortete Maneesh. » Ich habe ihnen gesagt, wenn sie nicht innerhalb des nächsten Jahres eine Frau finden, schleppe ich sie nach Bangladesch und zwinge sie mit vorgehaltener Waffe zum Heiraten.«
    » Die Mädchen aus Bangladesch sind verdammt hübsch«, meinte Nightingale.
    » Ich könnte Ihnen eine vorstellen, Mr Nightingale«, erwiderte Maneesh. » Sie sind ein zu gut aussehender Mann, um Single zu sein.«
    Nightingale lachte. » Und Sie raspeln zu viel Süßholz, um ernst genommen zu werden.« Er bezahlte für das Essen und ging, noch immer lachend.
    Obwohl es beinahe zwanzig Uhr war, herrschte noch Leben auf den Straßen. Der Stadtteil Bayswater, in dem er wohnte, war nie still, Läden und Restaurants schienen nie zu schließen, und es brummt und summte nur so von Gesprächen oder Streitereien in einer Vielzahl von Sprachen. Auf dem dreiminütigen Weg vom Restaurant zu seiner in Inverness Terrace gelegenen Wohnung im zweiten Stock hörte er

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