Brutlabor OKOLAR-Trabant
verloren«, erklärte Takalor. »Auf dem Mars sind mit Sicherheit größere Bestände an Schwingquarzen vorhanden, aus denen wir unseren Bedarf decken können.«
»Wie beruhigend«, sagte Dr. Nishimura sarkastisch. »Auf dem Mars. Und ich fürchtete schon, wir müßten etwas weiter von hier suchen.«
»Ich verstehe Sie nicht«, sagte Takalor. Er war sichtlich verwirrt. »Der Mars ist nahe.«
Hannibal lachte verbittert auf. »Wollen Sie sich über uns lustig machen, Takalor?«
»Keineswegs, Major. Warum denken Sie nicht an die Transmitterverbindungen? Sollten die Depots ausgeräumt worden sein, werden wir mit einem solchen Gerät zum Mars springen und uns dort holen, was wir benötigen.«
Er hatte vollkommen recht. Uns war lediglich der Gedanke nicht genügend vertraut, ein solches Gerät zu benutzen. Noch immer gingen wir von der Voraussetzung aus, daß unübersehbare Schwierigkeiten zu überwinden waren, solange ZONTA sich nicht absolut eindeutig auf unsere Seite gestellt hatte. Wahrscheinlich war diese Haltung falsch. Wir konnten und mußten den Weg wählen, den der Atlanter uns vorgeschlagen hatte.
Ich nickte ihm zu.
»Alles klar, Takalor«, sagte ich.
»Sie sollen wissen, daß ich meine Einstellung zu Ihnen geändert habe«, gestand er. »Sie haben keine Schwierigkeiten mehr von mir zu erwarten.«
»Tatsächlich?« fragte ich zweifelnd. »Wie können Sie das jetzt schon so überzeugend sagen?«
»Sie meinen, es stünde noch etwas zwischen uns?«
»Allerdings, Takalor. Wir haben noch nicht über die marsianische Zeitbombe miteinander gesprochen, die Sie kontrollieren sollen.« Er erschrak sichtlich und wich vor mir zurück. Damit hatte er nicht gerechnet. Er wich meinen Blicken aus.
Du hast ihn in die Enge getrieben , stellte der Zwerg besorgt fest.
Ich antwortete nicht. Ich beobachtete den Atlanter. Es wurde Zeit, daß wir über das Problem sprachen. Ich konnte es nicht länger zwischen uns stehenlassen, als sei es nicht vorhanden.
»Sie wissen davon?« fragte Takalor zögernd. »Von wem?«
»Von Tafkar selbstverständlich«, antwortete ich.
Er biß sich auf die Lippen und ging zu einer hüfthohen Schaltbank, um sich zu setzen. Meine Eröffnung machte ihm sichtlich zu schaffen. Einige Minuten vergingen, bis er aufblickte. Ich hat te das Gefühl, daß in ihm etwas zerbrochen war, obwohl er sich bemühte, sich den Anschein zu geben, als sei nichts weiter passiert.
»Es war nicht gerade fair von Ihnen, mir diese Dinge vorzuenthalten«, erklärte er.
Ich lächelte.
»Muß ich Sie daran erinnern, daß Sie ebenfalls geschwiegen haben?«
Seine Wangenmuskeln zuckten. Er erhob sich und atmete tief durch.
»Erzählen Sie«, bat er mit belegter Stimme.
Ich berichtete ihm von unserer Begegnung mit Tafkar und davon, daß dieser um 187.000 Jahre in die Vergangenheit zurückgekehrt war. Ich sagte Takalor, daß er die Bombe nicht mehr zu kontrollieren brauchte, weil Tafkar das erledigen und nach dem Ende seiner Zeitreise die Atomexplosion in der Albara-Senke veranlassen würde.
Erschüttert sträubte er sich gegen die Erkenntnis, daß alle sei ne Mühen vergeblich gewesen waren und daß sein konsequenter Einsatz im Sinne des ihm von den Marsianern erteilten Auftrags bedeutungslos gewesen war.
»Sie haben das alles gewußt, General«, sagte er erbittert.
»Sie dürfen mir daraus keinen Vorwurf machen, Takalor«, erwiderte ich. »Ich mußte meine Chancen nutzen, ebenso wie Sie es getan hätten. Steigen Sie jetzt nicht aus, sondern bleiben Sie bei uns und helfen Sie uns. Wir brauchen Sie. Für uns sind Sie unendlich viel wertvoller, als Sie für Atlantis je sein können. Ich verlange ja nicht von Ihnen,
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