Brutlabor OKOLAR-Trabant
Fähigkeiten, sondern eine Armee!«
»Still«, bat ich, während wir langsam vor dem roten Leuchten zurückwichen. Der Roboter schritt neben uns her.
Ich konzentrierte mich voll auf die Deneber.
Sie hatten sich beruhigt. Ihre Angst war einer zuversichtlichen Ruhe gewichen. Sie waren davon überzeugt, daß sie bereits gesiegt hatten. Uns räumten sie keinerlei Chancen mehr ein. Sie fühlten sich ihrer Sache so sicher, daß die meisten von ihnen darauf verzichteten, ihre Individualschirme einzuschalten. Dadurch konnte ich zumindest bei ihnen den Geistesinhalt ausloten. Mit Hilfe der so erfaßten Daten konnte ich darüber hinaus ihre exakte Position feststellen.
Nur noch zwanzig Meter trennten uns von dem Hauptschott zum Brutlabor OKOLAR-Trabant.
Ich gab dem Kampfroboter einen Befehl. Er blieb stehen. Ich richtete ihn genau aus, indem ich ihm die Anweisung gab, sich um einige Zentimeter weiter zur Seite zu wenden. Dann eilte ich hinter ihn. Hannibal, Allison und Nishimura beobachteten mich, als hätte ich den Verstand verloren. Ich hatte jedoch keine Zeit mehr, ihnen meinen Plan zu erklären. Allzu schnell rückte das rote Leuchten auf uns zu.
Uns blieben nur noch Sekunden.
»Richte die Energiestrahler auf den vierten Buchstaben von links in der oberen Schriftreihe am Schott«, befahl ich der Kampfmaschine.
Sie gehorchte.
Ich mußte noch einmal korrigieren. Die Energiestrahler schwenkten um einige Millimeter zur Seite.
»Achtung, aufpassen«, rief ich den anderen zu.
»Feuer«, brüllte ich dann.
Der Roboter reagierte erst etwa zwei Sekunden später. Diese kleine Zeitspanne erschien mir wie die längste meines Lebens.
Als die beiden mächtigen Energiestrahler endlich aufbrüllten, warfen Hannibal, Allison, Nishimura und ich uns zu Boden. Die armdicken Energiebündel zuckten auf das Türschott zu und durchschlugen es mühelos. Während wir unsere Raumanzüge schlossen, rasten die Energiestrahlen quer durch das Brutlabor OKOLAR-Trabant auf den Projektor des roten Leuchtens zu. Sie überwanden den vor der Apparatur errichteten Energieschirm und zerstrahlten danach die wichtigste Waffe der Deneber.
Ich hatte erwartet, daß der Projektor des roten Leuchtens einfach zerschmelzen würde.
Doch ich hatte mich getäuscht.
Die Maschine explodierte unter unvorstellbarer Lärmentwicklung. Plötzlich lagen wir in blendend weißer Helle. Lichtfinger stachen mir in die Augen, obwohl ich diese bereits geschlossen hatte. Die automatische Blendvorrichtung meines Raumhelms half mir nur wenig. Ich schrie gepeinigt auf. Gleichzeitig packte mich eine Druckwelle und schleuderte mich davon.
Vergeblich versuchte ich, mich zu halten. Ich glaubte, mitten in das rot pulsierende Energiefeld hineingewirbelt zu werden, das die Deneber hinter uns errichtet hatten. Doch das war nicht der Fall. Es existierte nicht mehr.
Als ich weit von dem Kampfroboter zu Boden stürzte, fürchte te ich, die gesamte Mondfestung sei geborsten. Jemand kroch über mich hinweg und trat mir dabei in den Nacken. Ich richtete mich auf. Der Wurzelzwerg fluchte.
»Kannst du nicht ein bißchen Rücksicht nehmen, Großer?« fragte er.
Allison und Nishimura kamen neben uns auf die Beine. Ich blickte zurück. Der Kampfroboter verschwand bereits wieder in dem Seitenschott. Dort, wo das Brutlabor OKOLAR-Trabant gewesen war, tobte nun ein Flammenmeer. Wir kümmerten uns nicht darum, sondern flüchteten durch die Mondfestung, bis wir das Spiralband erreichten.
Hier war es still. Die Robotmaschinen arbeiteten tief unter uns, als habe sich nichts Ungewöhnliches ereignet. Ich wußte, daß ZONTA den Brand löschen und
Weitere Kostenlose Bücher