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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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beug­te, dann blieb uns nur noch der Er­sti­ckungs­tod in der Mond­wüs­te.
    »Las­sen Sie sich durch uns nicht ab­len­ken«, sag­te Al­li­son mit rau­her Stim­me.
    Ich hob ab­weh­rend ei­ne Hand. Er ver­stumm­te.
    Er­neut sand­te ich die Im­pul­se aus, die bis­her stets er­folg­reich ge­we­sen wa­ren. Mir wur­de be­wußt, daß dies das ers­te­mal seit 187.000 Jah­ren war, daß die­ses Schott sich be­we­gen soll­te. Zwei­fel ka­men in mir auf, daß es nach so lan­ger Zeit noch ein­wand­frei funk­tio­nier­te.
    Doch sie wa­ren un­be­rech­tigt.
    Im Wun­der­werk der mar­sia­ni­schen Tech­nik schi­en es kei­ne Ver­sa­ger zu ge­ben, die ZON­TA re­ak­ti­ons­los hin­nahm. Das Rie­sen­hirn hat­te uns nicht aus dem Zeit­de­for­ma­tor ent­kom­men las­sen, um uns hier er­sti­cken zu las­sen.
    Das Mann­schott öff­ne­te sich. Die Schleu­se wur­de frei. Mat­tes Licht er­hell­te sie. Das be­deu­te­te, daß ZON­TA mir we­nigs­tens teil­wei­se ge­horch­te. Zu­gleich war dies das ers­te ein­deu­ti­ge An­zei­chen da­für, daß uns das Rie­sen­hirn nicht als Fein­de an­sah.
    Als ich die Schleu­se be­trat, hör­te ich Ta­ka­lor et­was in ei­ner mir un­be­kann­ten Spra­che sa­gen. Er schob sich an mir vor­bei, da ich mich an die Sei­ten­wand stell­te, um den an­de­ren Platz zu ma­chen. Mehr als zwei Mann paß­ten je­doch nicht zur glei­chen Zeit in den klei­nen Aus­gleichs­raum. Ich blick­te auf die spie­geln­de Helm­schei­be des At­lan­ters, konn­te sein Ge­sicht da­hin­ter je­doch nicht er­ken­nen.
    Das Au­ßen­schott schloß sich. Wir wand­ten uns dem In­nen­schott zu. Ta­ka­lor zog sei­nen mar­sia­ni­schen Ener­gie­strah­ler und ent­si­cher­te ihn.
    »Hof­fent­lich ist das kei­ne Fal­le«, sag­te er. Sei­ne Stim­me klang in mei­nen Helm­laut­spre­chern auf. »Ich wä­re nicht ge­ra­de be­geis­tert, von Ro­bo­tern oder gar von De­ne­bern emp­fan­gen zu wer­den.«
    Auch ich hielt mei­ne Waf­fe in der Hand.
    »Ich kann Sie be­ru­hi­gen, Ta­ka­lor«, sag­te ich. »De­ne­ber sind be­stimmt nicht vor uns. Ich kann je­den­falls nichts fest­stel­len.«
    »Ro­bo­ter aus MA-Me­tall wür­den mir schon ge­nü­gen«, er­wi­der­te er.
    Wir lie­ßen un­se­re Kampf­an­zü­ge vor­läu­fig noch ge­schlos­sen, und wir at­me­ten den Sau­er­stoff aus den mit­ge­führ­ten Ver­sor­gungs­sys­te­men.
    Das in­ne­re Schott schob sich zur Sei­te.
    Es gab den Blick auf einen Raum frei, der et­wa fünf­zig Me­ter lang, zwan­zig Me­ter breit und vier Me­ter hoch war. Ich kann­te die­sen Raum, denn ich war hier schon oft ge­we­sen. In dem Zu­stand, in dem er sich zur Zeit be­fand, hat­te ich ihn al­ler­dings noch nicht ge­se­hen.
    Ei­ni­ge Ma­schi­nen la­gen auf dem Bo­den. Es wa­ren Ge­rä­te, die nor­ma­ler­wei­se über An­ti­gra­v­ag­gre­ga­te ver­füg­ten und da­mit flug­fä­hig wa­ren. Jetzt aber war ih­nen deut­lich an­zu­se­hen, daß sie ab­ge­stürzt wa­ren. Ei­ni­ge von ih­nen wa­ren mit an­de­ren zu­sam­men­ge­prallt. Ein Rei­ni­gungs­ro­bo­ter war um­ge­kippt. Er hat­te einen Teil des auf­ge­nom­me­nen Stau­bes und der zer­bro­che­nen Er­satz­tei­le aus sei­nem Sam­mel­be­häl­ter wie­der aus­ge­spuckt.
    Ein mar­sia­ni­scher Kampfro­bo­ter stand mit­ten im Raum. Er wand­te uns sei­ne Sei­te zu. Auf den ers­ten Blick war zu er­ken­nen, daß er des­ak­ti­viert war. Auch für ihn muß­te der Stil­le­gungs­be­fehl mit­ten in der Be­we­gung ge­kom­men sein. Zwei sei­ner vier Ar­me wa­ren noch an­ge­ho­ben. Sie hiel­ten ein Ge­stän­ge un­be­kann­ter Funk­ti­on, das halb her­ab­ge­rutscht war.
    Staub wir­bel­te un­ter un­se­ren Schrit­ten auf.
    Ich hör­te, wie Al­li­son, Nis­hi­mu­ra und Han­ni­bal hin­ter uns durch die Schleu­se ka­men. Als das In­nen­schott sich öff­ne­te, hör­te ich die schril­le Stim­me des Klei­nen. Er spuck­te Gift und Gal­le, da der ge­wich­ti­ge Aus­tra­lier ihm in der en­gen Schleu­se auf die Fü­ße ge­tre­ten war. Aus die­sem Grun­de ver­glich er Fra­mus mit ei­nem Nil­pferd und sprach die Ver­mu­tung aus, daß die Vor­fah­ren des Hy­pe­re­ner­ge­ti­kers ir­gend­wo zwi­schen Tram­pel­tie­ren und Ele­fan­ten

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