Brutlabor OKOLAR-Trabant
schwang herum, füllte den gesamten Steg aus und rückte langsam auf uns zu. An seiner Vorderseite erkannte ich mehrere Greif- und Schneidewerkzeuge. Darüber wölbte sich etwas, das wie der Panzer einer Schildkröte aussah.
Wir blieben stehen.
»Was soll das?« fragte der Zwerg. »So etwas ist uns meines Wissens noch nie über den Weg gelaufen.«
Takalor nestelte nervös an seiner Waffe.
»Was ist das für eine Maschine?« forschte ich.
»Sie wird normalerweise zum Ausschlachten von Raumschiffswracks eingesetzt«, erklärte er. »Unterschätzen Sie die Werkzeuge nicht. Sie sind ohne weiteres in der Lage, unsere Raumanzüge zu zerfetzen.«
Die Maschine rückte schnell näher. Sie war schließlich nur noch zehn Meter von uns entfernt. Heulend sprang eine Säge aus MA-Metall an. Ich zögerte.
»Ein Freundschaftsgruß von ZONTA«, bemerkte Dr. Nishimura.
»Auf gar keinen Fall«, erwiderte ich, während wir langsam rückwärts schritten. »Warum sollte ZONTA so etwas gegen uns einsetzen? Das Riesenhirn hat andere Möglichkeiten.«
Zwischen verbogen erscheinendem Gestänge flammten grüne Lichter auf.
»Achtung, General«, rief Takalor. »Schweißgeräte werden eingeschaltet. Sie sind nicht weniger gefährlich als Energiestrahler.«
»Welch freundliche Aussichten«, sagte der Zwerg wütend.
Ich hob meine Waffe und gab den anderen ein Zeichen. Unse re marsianischen Hochenergiestrahler flammten auf. Unwillkürlich schloß ich die Augen zu schmalen Schlitzen, als die Energiestrahlen röhrend auf die Maschine zurasten und sich in sie hineinbohrten. Ich wich zurück, als es sonnenhell inmitten des Gestänges aufblitzte. Eine blaue Stichflamme zuckte nach oben, und dann platzte das gesamte Instrumentarium mit einem ohrenbetäubenden Krachen auseinander.
Trümmerstücke wirbelten nach allen Richtungen davon. Wir ließen uns fallen. Ein glühender Splitter zischte über meinen Kopf hinweg. Dr. Nishimura rollte sich zur Seite und entging auf diese Weise einem kopfgroßen Bruchstück, das ihn ohne weiteres getötet hätte, wenn es ihn getroffen hätte.
Nur Takalor war stehengeblieben. Ich sah es, als ich mich aufrichtete. Seine Miene war unbewegt und wie aus Stein geschlagen.
Die Verwertungsmaschine war nur noch ein Trümmerhaufen, der weit zur Seite gerutscht war und nun schwankend an der Kan te des Bandes hing. Dr. Framus G. Allison eilte darauf zu und versetzte ihm einen Tritt. Das genügte. Der brennende Metall- und Plastikwirrwarr stürzte in die Tiefe. Fast zwanzig Sekunden verstrichen, bis die Trümmer auf dem Boden der Halle landeten.
Ich trat an den Rand des Bandes heran und beobachtete, wie Spezialroboter heranrückten, um den Schrott zu beseitigen. Mit einem Handzeichen gab ich den anderen Bescheid, daß wir weitergehen wollten.
»Ich verstehe das nicht«, sagte Dr. Nishimura. »Was hatte das zu bedeuten?«
»Ich habe vorläufig nur einen Verdacht«, antwortete ich. »ZONTA kann für diese Aktion nicht verantwortlich sein, obwohl das Robothirn sämtliche Roboter unter seiner Kontrolle haben müßte. Es würde uns niemals mit so primitiven Mitteln angreifen, wenn es die Absicht hätte, uns aus der Mondfestung zu entfernen. Das Riesenhirn arbeitet streng logisch.«
»Das war diese Aktion aber ganz und gar nicht«, bemerkte Allison.
»Eben deshalb vermute ich, daß ZONTA daran unbeteiligt war. Wir haben es mit einem anderen Gegner zu tun.«
»Deneber«, sagte Nishimura.
»Vermutlich«, entgegnete ich. »Man hat uns entdeckt und sich zu einer übereilten Abwehr verleiten lassen. Wahrscheinlich wollte man uns nur aufhalten, um sich Luft für wirksamere
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