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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Sa­my Ku­lot, der Pa­ra­dia­gno­s­ti­ker, ru­hig und be­herrscht. Die Si­tua­ti­on war aber nicht nor­mal. Wir wa­ren im Zeit­strom ge­stran­det und ge­fähr­de­ten durch un­se­re An­we­sen­heit im Jah­re 1916 die Zu­kunft, aus der wir ka­men.
    Al­les, was wir ta­ten, konn­te zu ei­nem Zeit­pa­ra­do­xon füh­ren. Wir wuß­ten zu­we­nig über die klei­nen Din­ge und de­ren Be­deu­tung. So konn­te be­reits die Ent­füh­rung des Flug­zeugs, mit dem wir ge­flo­hen wa­ren, in ei­ne Ka­ta­stro­phe aus­ar­ten, vor­aus­ge­setzt, es spiel­te in den kom­men­den Wo­chen oder Mo­na­ten ei­ne ge­schicht­lich re­le­van­te Rol­le.
    Nie­mand von uns hat­te sich auf das Jahr 1916 vor­be­rei­ten kön­nen.
    Un­ter der Last der Ver­ant­wor­tung, die auf ihm ruh­te, war Pro­fes­sor Gold­stein of­fen­bar schweig­sam ge­wor­den. Er hat­te dar­auf ver­zich­tet, die an­de­ren Be­sat­zungs­mit­glie­der über den Stand der Din­ge zu in­for­mie­ren. Das konn­te nur dar­an lie­gen, daß sich prak­tisch nichts ver­än­dert hat­te.
    »Es gibt al­so kei­ne Fort­schrit­te«, stell­te ich nüch­tern fest.
    Ke­no­ne­we nick­te. Die­ser An­sicht war er auch.
    Die nor­we­gi­sche Küs­te tauch­te vor uns auf. Die Ma­schi­ne ver­zö­ger­te stark. Der Afri­ka­ner ließ sie ab­fal­len und fuhr die Ro­tor­krän­ze aus. Kurz dar­auf ver­nahm ich das dump­fe Knat­tern der Flü­gel, die über un­se­ren Köp­fen kreis­ten.
    Wir konn­ten nicht ver­hin­dern, daß uns die Be­völ­ke­rung von Kris­ti­an­sand und Um­ge­bung sah. Ganz ge­wiß stell­te man dort nun auch mi­li­tä­ri­sche Über­le­gun­gen an. Viel­leicht glaub­te man, sich mit ei­ner neu­en deut­schen Waf­fe kon­fron­tiert zu se­hen. Wir konn­ten kei­ne Rück­sicht dar­auf neh­men. Die Nor­we­ger wür­den da­mit fer­tig wer­den. Eben­so wie mit dem star­ten­den Zeit­de­for­ma­tor, falls die­ser sich je­mals wie­der in die Lüf­te er­he­ben soll­te.
    Dar­an schie­nen er­heb­li­che Zwei­fel zu be­ste­hen.
    Die Ma­schi­ne schweb­te in das Tal ein, in dem der Wür­fel aus dem blau­schim­mern­den MA-Me­tall der mar­sia­ni­schen Kon­struk­teu­re stand.
     
     
2.
     
    Pro­fes­sor Gold­stein sah mü­de und er­schöpft aus. Er mach­te sich nur noch ge­rin­ge Hoff­nun­gen. Und auch Nis­hi­mu­ra bot das Bild ei­nes ent­täusch­ten Man­nes. Dr. Sa­my Ku­lots laus­bu­ben­haf­tes Ge­sicht zeig­te ein ein­ge­fro­re­nes Lä­cheln, das nichts mit der Hei­ter­keit zu tun hat­te, die die­sen Mann sonst cha­rak­te­ri­sier­te. Le­dig­lich das Lä­cheln von Ki­ny Ed­wards wirk­te echt und un­ge­zwun­gen, ob­wohl sie die pre­kä­re Si­tua­ti­on voll und ganz er­faß­te. Sie hat­te ein fast be­ängs­ti­gen­des Ver­trau­en zu mir.
    Ta­ka­lor ging zu den Schalt­ele­men­ten hin­über, die Gold­stein aus­ein­an­der- und wie­der zu­sam­men­ge­baut hat­te. Er schüt­tel­te den Kopf, ließ aber gleich­zei­tig auch ei­ne ge­wis­se An­er­ken­nung für den Pro­fes­sor er­ken­nen.
    »Da­mit kom­men Sie nicht wei­ter«, er­klär­te er. »Das Übel liegt beim Ghueyth, dem 5-D-Schwing­kris­tall. Er ist zer­brö­ckelt.«
    Der At­lan­ter beug­te sich über den aus­ge­fal­le­nen Par­al­le­le­be­nen-Wand­ler des Zeit­de­for­ma­tors und öff­ne­te die Quer­schal­tung mit ei­ner ge­schick­ten Dre­hung sei­ner Hand. Gold­stein zog über­rascht die Au­gen­brau­en hoch. Er hat­te die­se Schal­tung für ver­sie­gelt ge­hal­ten, da es ihm trotz al­ler Mü­he nicht ge­lun­gen war, die Ab­de­ckung da­für zu ent­fer­nen.
    »Es ist, wie ich be­fürch­tet ha­be«, sag­te Ta­ka­lor. Gold­stein und Nis­hi­mu­ra er­ho­ben sich von ih­ren Plät­zen. Sie gin­gen eben­so wie Han­ni­bal, Al­li­son und ich zu dem At­lan­ter und blick­ten auf die of­fen­lie­gen­den Tei­le des Zeit­wand­lers, auf die Ta­ka­lor zeig­te. »Die Ghueyth-Schwing­quar­ze in­ner­halb al­ler Ap­pa­ra­tu­ren, die auf fünf­di­men­sio­na­ler Ba­sis ar­bei­ten, sind zer­brö­ckelt oder zer­fal­len noch.«
    »Ist die­ser Vor­gang nicht auf­zu­hal­ten?« frag­te Gold­stein.
    Ta­ka­lor schüt­tel­te den Kopf. Er be­nutz­te im­mer noch den

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