Brutlabor OKOLAR-Trabant
marsianischen Translator, wenn er sich mit uns unterhielt. Das Gerät hing an einer Kordel vor seiner Brust.
»Glauben Sie mir, wenn das möglich wäre, hätte ich es längst getan. Ich bin ebenso wie Sie darauf angewiesen, daß der Zeitdeformator funktioniert. Es ist wie in der Maschine, mit der ich in diese Zeit gekommen bin. Auch dort ist ein Zerfall der Ghueyth-Schwingquarze eingetreten. Allerdings zerbröckelten die Quarze noch wesentlich schneller als hier, weil entscheidende konstruktive Unterschiede zwischen den beiden Zeitwandlern vorhanden sind.«
Goldstein zog sich nachdenklich zurück. Wenig später unterhielt er sich leise mit Samy Kulot. Dr. Framus G. Allison beobachtete sie einige Sekunden und ging dann zu ihnen. Er wischte sich immer wieder mit der bloßen Hand über das schweißnasse Gesicht, obwohl es keineswegs heiß in der Kabine war.
Goldstein stellte dem Atlanter einige Fragen, die mein technisches Verständnis weit überstiegen. Danach blickte er mich mutlos an.
»Es hätte kaum schlimmer kommen können«, erläuterte er. »Ich bin jetzt davon überzeugt, daß das Jahr 1916 in den unerschöpflich vielen energetischen Überlagerungen der Zeit eine ganz besondere Stellung einnimmt. Hier, in der allgegenwärtigen Wandelkonstante der Daseinsmöglichkeiten, muß ein hyperenergetischer Kreuzungspunkt zwischen den verschiedenen Kräften vorhanden sein. Dieser Punkt wandert, so vermute ich, kontinuierlich mit der real verstreichenden Zeit mit. Jede Zeitreise in sehr weit zurückliegende Epochen führt bei der Rückkehr zwangsläufig an diesem Kreuzungspunkt vorbei. Infolge der dort herrschenden Ausgleichswirbel werden die wichtigen Teilelemente im Wandler, die 5-D-Schwingquarze, so enorm stark angezapft, daß sie ihre Modulationsfähigkeit verlieren und unbrauchbar werden. Ohne die Ghueyth-Elemente kann das Gerät aber nicht funktionieren.«
Mir rauchte der Kopf. Das waren eine ganze Reihe von Begriffen, mit denen ich mich bisher höchstens am Rande befaßt hatte. Ich überdachte, was der Professor gesagt hatte, und begann zu ahnen, daß er die Wahrheit in ihrer ganzen Konsequenz erfaßt hatte. Er wartete ab, bis ich alles wenigstens annähernd verdaut hatte.
»Tafkar, der führende Atlanter in der Gruppe der marsianischen Helfer, ist in die gleichen Schwierigkeiten geraten. Er muß jedoch eine Möglichkeit gefunden haben, seinen Zeitdeformator aus dem Jahr 1916 herauszureißen, nachdem die neun Besatzungsmitglieder, unter ihnen Takalor, ausgestiegen waren. Er hat seine Chance augenblicklich und ohne Rücksicht auf sie genutzt. Er hat es geschafft, den Wandler noch weiter in die Zukunft zu bringen, wie wir wissen.«
Mir war jetzt klar, daß ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ich war Tafkar begegnet, und ich hatte ihn in seine Zeit zurückkehren lassen. Er war durch den Zeitstrom um 187.000 Jahre in die Vergangenheit gestürzt. Das hatte so sein müssen, denn er hatte die Aufgabe gehabt, festzustellen, ob die marsianische Langzeitwaffe gegen die Deneber funktioniert hatte oder nicht.
Hätte ich Tafkar aufgehalten oder getötet, dann wäre fraglos eine zweite oder dritte Expedition in unsere Zeit des Jahres 2011 gekommen. Und sie hätten wir vielleicht nicht bemerkt. Sie hätte das Unheil vollenden können, das vor 187.000 Jahren gegen Ende des Krieges zwischen Mars und Deneb ersonnen worden war.
»Wir haben den Timetransmitter nicht zum erstenmal benutzt«, wandte Hannibal zweifelnd ein. »Bei den vorherigen Vorstößen in die Vergangenheit ist nichts passiert. Das Jahr 1916 hat uns vollkommen in Ruhe gelassen.«
»Diese
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