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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mar­sia­ni­schen Trans­la­tor, wenn er sich mit uns un­ter­hielt. Das Ge­rät hing an ei­ner Kor­del vor sei­ner Brust.
    »Glau­ben Sie mir, wenn das mög­lich wä­re, hät­te ich es längst ge­tan. Ich bin eben­so wie Sie dar­auf an­ge­wie­sen, daß der Zeit­de­for­ma­tor funk­tio­niert. Es ist wie in der Ma­schi­ne, mit der ich in die­se Zeit ge­kom­men bin. Auch dort ist ein Zer­fall der Ghueyth-Schwing­quar­ze ein­ge­tre­ten. Al­ler­dings zer­brö­ckel­ten die Quar­ze noch we­sent­lich schnel­ler als hier, weil ent­schei­den­de kon­struk­ti­ve Un­ter­schie­de zwi­schen den bei­den Zeit­wand­lern vor­han­den sind.«
    Gold­stein zog sich nach­denk­lich zu­rück. We­nig spä­ter un­ter­hielt er sich lei­se mit Sa­my Ku­lot. Dr. Fra­mus G. Al­li­son be­ob­ach­te­te sie ei­ni­ge Se­kun­den und ging dann zu ih­nen. Er wisch­te sich im­mer wie­der mit der blo­ßen Hand über das schweiß­nas­se Ge­sicht, ob­wohl es kei­nes­wegs heiß in der Ka­bi­ne war.
    Gold­stein stell­te dem At­lan­ter ei­ni­ge Fra­gen, die mein tech­ni­sches Ver­ständ­nis weit über­stie­gen. Da­nach blick­te er mich mut­los an.
    »Es hät­te kaum schlim­mer kom­men kön­nen«, er­läu­ter­te er. »Ich bin jetzt da­von über­zeugt, daß das Jahr 1916 in den un­er­schöpf­lich vie­len ener­ge­ti­schen Über­la­ge­run­gen der Zeit ei­ne ganz be­son­de­re Stel­lung ein­nimmt. Hier, in der all­ge­gen­wär­ti­gen Wan­del­kon­stan­te der Da­seins­mög­lich­kei­ten, muß ein hy­pe­re­ner­ge­ti­scher Kreu­zungs­punkt zwi­schen den ver­schie­de­nen Kräf­ten vor­han­den sein. Die­ser Punkt wan­dert, so ver­mu­te ich, kon­ti­nu­ier­lich mit der re­al ver­strei­chen­den Zeit mit. Je­de Zeit­rei­se in sehr weit zu­rück­lie­gen­de Epo­chen führt bei der Rück­kehr zwangs­läu­fig an die­sem Kreu­zungs­punkt vor­bei. In­fol­ge der dort herr­schen­den Aus­gleichs­wir­bel wer­den die wich­ti­gen Teil­ele­men­te im Wand­ler, die 5-D-Schwing­quar­ze, so enorm stark an­ge­zapft, daß sie ih­re Mo­du­la­ti­ons­fä­hig­keit ver­lie­ren und un­brauch­bar wer­den. Oh­ne die Ghueyth-Ele­men­te kann das Ge­rät aber nicht funk­tio­nie­ren.«
    Mir rauch­te der Kopf. Das wa­ren ei­ne gan­ze Rei­he von Be­grif­fen, mit de­nen ich mich bis­her höchs­tens am Ran­de be­faßt hat­te. Ich über­dach­te, was der Pro­fes­sor ge­sagt hat­te, und be­gann zu ah­nen, daß er die Wahr­heit in ih­rer gan­zen Kon­se­quenz er­faßt hat­te. Er war­te­te ab, bis ich al­les we­nigs­tens an­nä­hernd ver­daut hat­te.
    »Taf­kar, der füh­ren­de At­lan­ter in der Grup­pe der mar­sia­ni­schen Hel­fer, ist in die glei­chen Schwie­rig­kei­ten ge­ra­ten. Er muß je­doch ei­ne Mög­lich­keit ge­fun­den ha­ben, sei­nen Zeit­de­for­ma­tor aus dem Jahr 1916 her­aus­zu­rei­ßen, nach­dem die neun Be­sat­zungs­mit­glie­der, un­ter ih­nen Ta­ka­lor, aus­ge­stie­gen wa­ren. Er hat sei­ne Chan­ce au­gen­blick­lich und oh­ne Rück­sicht auf sie ge­nutzt. Er hat es ge­schafft, den Wand­ler noch wei­ter in die Zu­kunft zu brin­gen, wie wir wis­sen.«
    Mir war jetzt klar, daß ich die rich­ti­ge Ent­schei­dung ge­trof­fen hat­te. Ich war Taf­kar be­geg­net, und ich hat­te ihn in sei­ne Zeit zu­rück­keh­ren las­sen. Er war durch den Zeit­strom um 187.000 Jah­re in die Ver­gan­gen­heit ge­stürzt. Das hat­te so sein müs­sen, denn er hat­te die Auf­ga­be ge­habt, fest­zu­stel­len, ob die mar­sia­ni­sche Lang­zeit­waf­fe ge­gen die De­ne­ber funk­tio­niert hat­te oder nicht.
    Hät­te ich Taf­kar auf­ge­hal­ten oder ge­tö­tet, dann wä­re frag­los ei­ne zwei­te oder drit­te Ex­pe­di­ti­on in un­se­re Zeit des Jah­res 2011 ge­kom­men. Und sie hät­ten wir viel­leicht nicht be­merkt. Sie hät­te das Un­heil vol­len­den kön­nen, das vor 187.000 Jah­ren ge­gen En­de des Krie­ges zwi­schen Mars und De­neb er­son­nen wor­den war.
    »Wir ha­ben den Ti­me­trans­mit­ter nicht zum ers­ten­mal be­nutzt«, wand­te Han­ni­bal zwei­felnd ein. »Bei den vor­he­ri­gen Vor­stö­ßen in die Ver­gan­gen­heit ist nichts pas­siert. Das Jahr 1916 hat uns voll­kom­men in Ru­he ge­las­sen.«
    »Die­se

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