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Brutlabor OKOLAR-Trabant

Brutlabor OKOLAR-Trabant

Titel: Brutlabor OKOLAR-Trabant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ziel ge­we­sen. Wir hat­ten ei­ne Zeit an­ge­steu­ert, die um 187.000 Jah­re in der Ver­gan­gen­heit lag. In ihr be­fan­den sich die Mar­sia­ner in ei­nem er­bit­ter­ten Kampf ge­gen die De­ne­ber. Da­bei ver­füg­ten sie über ei­ne Or­tungs­tech­nik, de­ren Leis­tung und Per­fek­ti­on ge­ra­de­zu be­ängs­ti­gend war. Sich ihr mit ei­nem mo­der­nen Flug­glei­ter zu stel­len, wä­re ris­kant ge­we­sen.
    Als ich mich dem Al­ten zu­wand­te, merk­te ich, daß er noch viel auf­merk­sa­mer war als vor­her. In­stink­tiv spür­te er, daß ei­ne Ent­schei­dung ge­fal­len war, die sich ge­gen ihn rich­te­te. Sein Fin­ger preß­te sich fes­ter ge­gen den Ab­zug des Ka­ra­bi­ners. Er über­leg­te ernst­haft, ob er uns er­schie­ßen und über Bord wer­fen soll­te.
    Ich lä­chel­te ihm be­ru­hi­gend zu. Doch sein Miß­trau­en und sei ne Angst stei­ger­ten sich nur noch.
    »Takk skal De ha«, sag­te ich zu ihm. Gleich­zei­tig griff ich zum Kom­bistrah­ler. Er blin­zel­te. Noch im­mer glaub­te er, daß die­ses Ge­rät ein ver­rück­tes Schmuck­stück war, und er nahm an, daß ich es ihm schen­ken woll­te. Auch als ich die Waf­fe auf ihn rich­te­te, fühl­te er sich noch nicht be­droht. Ich schal­te­te auf Pa­ra­ly­se­wir­kung um und drück­te ab.
    Das Schock­feld er­faß­te den Fi­scher und fäll­te ihn. Ver­geb­lich ver­such­te er, sei­nen Ka­ra­bi­ner noch ab­zu­feu­ern.
    Ich wand­te mich dem Ge­hil­fen zu, der mich mit vor Ent­set­zen ge­wei­te­ten Au­gen an­blick­te. Er moch­te in die­sen Se­kun­den ah nen, um wie­viel an­ders al­les war, als er und sein Ka­pi­tän bis­her ge glaubt hat­ten.
    »Nicht«, bat er stam­melnd. »Tö­ten Sie mich nicht. Bit­te.«
    Er mach­te An­stal­ten, über Bord zu sprin­gen. Das konn­te ich nicht zu­las­sen. Ich muß­te ihn pa­ra­ly­sie­ren, oh­ne ihm die trös­ten de Wahr­heit sa­gen zu kön­nen, daß dies nicht sei­nen Tod be­deu­te­te. Ich drück­te ab.
    Di­rekt an der Re­ling brach er zu­sam­men. Sein Ober­kör­per kipp­te über Bord. Fra­mus G. Al­li­son be­weg­te sich über­ra­schend schnell. Er sprang zu dem Jun­gen hin­über, pack­te ihn am Kra­gen und zog ihn auf die Schiffs­plan­ken zu­rück. Er leg­te ihn auf den Rücken und blick­te in sei­ne weit­ge­öff­ne­ten Au­gen. Der Jun­ge war nur be­we­gungs­un­fä­hig, aber nicht be­wußt­los. Sei­ne Wahr­neh­mungs­sin­ne ar­bei­te­ten noch voll. So konn­te er das mit Som­mer­spros­sen über­sä­te Ge­sicht des Aus­tra­liers se­hen. Al­li­son lä­chel­te ihm be­ru­hi­gend zu, be­vor er ihm die Au­gen schloß. Das war ei­ne ab­so­lut not­wen­di­ge Maß­nah­me, oh­ne die der Fi­scher­ge­hil­fe schwe­re Au­gen­schä­den da­von­ge­tra­gen hät­te.
    »Sie kom­men«, sag­te Ta­ka­lor ru­hig.
    Ich wand­te mich nach Nor­den. Deut­lich war der Flug­schrau­ber zu er­ken­nen. Er flog in ei­ner Hö­he von nur et­wa fünf­zig Me­tern und senk­te sich noch tiefer her­ab. Ma­jor Ke­no­ne­we hat­te die Ro­tor­krän­ze be­reits aus­ge­fah­ren. Mit ei­ner Ge­schwin­dig­keit von kaum noch fünf­zig Stun­den­ki­lo­me­tern schweb­te der Flug­schrau­ber her­an. Un­ter den wir­beln­den Ro­tor­krän­zen glät­te­te sich das Was­ser. Die trop­fen­för­mi­ge Ka­bi­ne rück­te rasch nä­her. Ich mus­ter­te die Se­gel des Kahns, der in den Wel­len hef­tig schwank­te. Da der Fi­scher sich nicht mehr um ihn küm­mern konn­te, war er aus dem Ru­der ge­lau­fen. Es stand zu be­fürch­ten, daß er ken­ter­te, wenn der Flug­schrau­ber di­rekt über dem Rumpf ver­harr­te. Das Ri­si­ko konn­ten wir nicht ein­ge­hen.
    Al­li­son ver­stand mich auch oh­ne vie­le Wor­te. Er lös­te die Lei­nen mit we­ni­gen Grif­fen. Ich half ihm, das Se­gel ein­zu­ho­len. Da­nach schau­kel­te der Kahn zwar noch mehr, aber es be­stand kei­ne Ge­fahr mehr, daß er un­ter Was­ser ge­drückt wur­de.
    Ma­jor Ke­no­ne­we führ­te sei­ne Ma­schi­ne nä­her an uns her­an und ver­harr­te dann in et­wa zehn Me­ter Hö­he über uns. Ein Ber­gungs­korb schweb­te her­ab, und we­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter be­fan­den wir uns an Bord der Ma­schi­ne.
    Be­sorgt blick­te ich nach un­ten. Aus­ge­streckt

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