Brutlabor OKOLAR-Trabant
Ziel gewesen. Wir hatten eine Zeit angesteuert, die um 187.000 Jahre in der Vergangenheit lag. In ihr befanden sich die Marsianer in einem erbitterten Kampf gegen die Deneber. Dabei verfügten sie über eine Ortungstechnik, deren Leistung und Perfektion geradezu beängstigend war. Sich ihr mit einem modernen Fluggleiter zu stellen, wäre riskant gewesen.
Als ich mich dem Alten zuwandte, merkte ich, daß er noch viel aufmerksamer war als vorher. Instinktiv spürte er, daß eine Entscheidung gefallen war, die sich gegen ihn richtete. Sein Finger preßte sich fester gegen den Abzug des Karabiners. Er überlegte ernsthaft, ob er uns erschießen und über Bord werfen sollte.
Ich lächelte ihm beruhigend zu. Doch sein Mißtrauen und sei ne Angst steigerten sich nur noch.
»Takk skal De ha«, sagte ich zu ihm. Gleichzeitig griff ich zum Kombistrahler. Er blinzelte. Noch immer glaubte er, daß dieses Gerät ein verrücktes Schmuckstück war, und er nahm an, daß ich es ihm schenken wollte. Auch als ich die Waffe auf ihn richtete, fühlte er sich noch nicht bedroht. Ich schaltete auf Paralysewirkung um und drückte ab.
Das Schockfeld erfaßte den Fischer und fällte ihn. Vergeblich versuchte er, seinen Karabiner noch abzufeuern.
Ich wandte mich dem Gehilfen zu, der mich mit vor Entsetzen geweiteten Augen anblickte. Er mochte in diesen Sekunden ah nen, um wieviel anders alles war, als er und sein Kapitän bisher ge glaubt hatten.
»Nicht«, bat er stammelnd. »Töten Sie mich nicht. Bitte.«
Er machte Anstalten, über Bord zu springen. Das konnte ich nicht zulassen. Ich mußte ihn paralysieren, ohne ihm die trösten de Wahrheit sagen zu können, daß dies nicht seinen Tod bedeutete. Ich drückte ab.
Direkt an der Reling brach er zusammen. Sein Oberkörper kippte über Bord. Framus G. Allison bewegte sich überraschend schnell. Er sprang zu dem Jungen hinüber, packte ihn am Kragen und zog ihn auf die Schiffsplanken zurück. Er legte ihn auf den Rücken und blickte in seine weitgeöffneten Augen. Der Junge war nur bewegungsunfähig, aber nicht bewußtlos. Seine Wahrnehmungssinne arbeiteten noch voll. So konnte er das mit Sommersprossen übersäte Gesicht des Australiers sehen. Allison lächelte ihm beruhigend zu, bevor er ihm die Augen schloß. Das war eine absolut notwendige Maßnahme, ohne die der Fischergehilfe schwere Augenschäden davongetragen hätte.
»Sie kommen«, sagte Takalor ruhig.
Ich wandte mich nach Norden. Deutlich war der Flugschrauber zu erkennen. Er flog in einer Höhe von nur etwa fünfzig Metern und senkte sich noch tiefer herab. Major Kenonewe hatte die Rotorkränze bereits ausgefahren. Mit einer Geschwindigkeit von kaum noch fünfzig Stundenkilometern schwebte der Flugschrauber heran. Unter den wirbelnden Rotorkränzen glättete sich das Wasser. Die tropfenförmige Kabine rückte rasch näher. Ich musterte die Segel des Kahns, der in den Wellen heftig schwankte. Da der Fischer sich nicht mehr um ihn kümmern konnte, war er aus dem Ruder gelaufen. Es stand zu befürchten, daß er kenterte, wenn der Flugschrauber direkt über dem Rumpf verharrte. Das Risiko konnten wir nicht eingehen.
Allison verstand mich auch ohne viele Worte. Er löste die Leinen mit wenigen Griffen. Ich half ihm, das Segel einzuholen. Danach schaukelte der Kahn zwar noch mehr, aber es bestand keine Gefahr mehr, daß er unter Wasser gedrückt wurde.
Major Kenonewe führte seine Maschine näher an uns heran und verharrte dann in etwa zehn Meter Höhe über uns. Ein Bergungskorb schwebte herab, und wenige Minuten später befanden wir uns an Bord der Maschine.
Besorgt blickte ich nach unten. Ausgestreckt
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