Brutlabor OKOLAR-Trabant
Eindruck. Dieses schlichte Gemüt beispielsweise zweifelt an deiner Männlichkeit.
Ich bin zutiefst gekränkt , gab ich zurück.
Der Zwerg reagierte auf diese spöttische Bemerkung mit einem albernen Kichern.
Der Fischer gab seinem Helfer Anweisungen. Wir waren etwa zehn Kilometer vom Land entfernt. Nördlich von uns befand sich die winzige Insel Sprogö. Westlich von uns war Nyborg. Die Masten knarrten, und das Segel blähte sich, als der Kahn auf Westkurs ging. Das lag absolut nicht in unserem Interesse. Wir dachten gar nicht daran, uns nach Nyborg bringen zu lassen oder in irgendeinen anderen Hafen. Wir warteten auf Kenonewe.
»Was machen wir mit dem Alten?« fragte Framus G. Allison schnaufend. Er fuhr sich immer wieder durch die Stachelhaare, die im Licht der untergehenden Sonne rötlich glänzten. »Wir müssen ihm beibringen, daß er uns auf der Insel absetzt.«
»Es bleibt uns nichts anderes übrig«, antwortete ich.
Die Blicke des Fischers gingen von einem zum anderen. Er spürte, daß wir mit seiner Entscheidung nicht zufrieden waren, und er fühlte sich bedroht. Er bedauerte bereits, daß er uns aus der See gerettet hatte. Ihm war jedoch keine andere Möglichkeit geblieben. Selbst in Kriegszeiten wie in denen des Jahres 1916 sah ein jeder Seemann es als seine Pflicht an, auf See zu helfen.
Ich zeigte auf Sprogö.
»Dorthin«, sagte ich. »Verstehen Sie mich?«
Er schüttelte den Kopf und schwieg. Als Telepath hatte ich keine Schwierigkeiten, seine Gedanken zu erfassen. Er dachte gar nicht daran, sich auf irgend etwas einzulassen. Er wollte nach Nyborg und uns dort der Polizei übergeben.
»Okay«, sagte ich zu Hannibal. »Lassen wir ihn in Ruhe. Versuche inzwischen, Kiny zu erreichen.«
Er nickte und setzte sich auf eine Fischkiste. Der Gischt schoß über ihn hinweg, aber er spürte es nicht. Seine Augen wurden ausdruckslos. Ich stellte einen Fuß auf die Kiste neben ihn und stützte ihn, damit er nicht umkippte. Der kleine Kahn schwankte so stark, daß ich hin und wieder glaubte, er würde kentern. Aber der Fischer verstand etwas von seinem Handwerk. Er lenkte das Schiff geschickt durch die Wellen und zielte gleichzeitig weiter auf mich. Sein Gehilfe hielt dem Kleinen eine Flasche Rum hin. Befremdet steckte er sie wieder ein, als Hannibal nicht reagierte.
Ich wußte, daß der Zwerg in diesen Sekunden mit Kiny Edwards Verbindung aufgenommen hatte, die in der Gegend von Kristiansand im Süden Norwegens im Zeitdeformator auf uns wartete. Professor Goldstein war damit beschäftigt, das Gerät wieder funktionsfähig zu machen.
Hannibal atmete tief durch. Seine Augen wurden wieder lebhafter. Er blickte mich an.
»Ich hatte gehofft, Goldstein könnte mit dem Würfel hierherkommen«, sagte er. »Daraus wird jedoch nichts. Das Ding funk tioniert nach wie vor nicht so, wie der Professor es gerne möchte.«
»Was ist mit dem Flugschrauber?« fragte ich ihn.
»Ist bereits gestartet«, erklärte er. »Kenonewe hat den Schaden behoben.«
Ich atmete unwillkürlich auf. Keiner von uns hatte damit gerechnet, daß auch diese Maschine ausfallen könnte. Sie war jedoch nicht einsatzfähig gewesen. Es war ein altertümlicher Flugschrauber mit doppelten, gegenläufigen Rotoren. Er verfügte über ein primitives, kernchemisches Triebwerk. Dieses Aggregat war so primitiv, daß ich mich für diese Maschine entschieden hatte. Ein modernerer Flugschrauber wäre für uns ungeeignet gewesen, da er durch die Marsianer allzu leicht zu orten gewesen wäre. Im Jahre 1916, in dem wir uns zur Zeit befanden, spielte das jedoch keine Rolle. Wir hätten beste marsianische Technik einsetzen können. Aber 1916 war nicht unser
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