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Buch des Todes

Buch des Todes

Titel: Buch des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brekke
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Hüttennachbarn.
    »Er hält durch, so gut er kann«, antwortete Singsaker und spürte, wie ihm das Klischee den Mund zusammenzog.
    Krangsås blieb stehen und starrte in die Ferne.
    »Ein Schatz von einem Buch«, sagte er schließlich und war plötzlich wieder im Gespräch. »Jens Dahle hat genau diese Worte benutzt. Ein Schatz von einem Buch. Für uns war das Johannesbuch nur ein Buch, das hier im Regal stand und Staub sammelte.«
    »Womit waren diese Archäologen damals beschäftigt?«
    »Wenn ich das richtig verstanden habe, ging es um eine alte Grabstätte, hier auf unseren Ländereien. Diese Grabstätte ist über Jahrhunderte hinweg parallel zu dem Friedhof der Ørland-Kirche genutzt worden.Aber ab Mitte des 16. Jahrhunderts sind dann alle Toten zur Hauptkirche verfrachtet und dort beerdigt worden. Die Grabstätte ist daraufhin zugewachsen und in Vergessenheit geraten und später von dem Hof genutzt worden. Heute grasen da unsere Ochsen.An dieser Stelle der Weide ist das Gras immer besonders grün.« Der Bauer amüsierte sich.
    »Wie gut kennen Sie Jens Dahle?«
    »Abgesehen davon, dass wir Nachbarn sind, meinen Sie? Seine Eltern hatten hier draußen einen Hof. Merkwürdige Leute. Jens war zugänglicher.«
    »Aber warum wohnte Jens während der Ausgrabung hier auf dem Hof, wenn er doch ganz in der Nähe eine Hütte hat?«
    »Das ist nicht seine Hütte. Die gehört Gunn Britas Familie. Sie stammte auch von hier. Er war damals aber noch nicht mit ihr verheiratet. Sie war ja viel jünger als er. Zum Hof seiner Eltern ist es noch ein Stück weiter, und ich glaube, er war in ihren letzten Lebensjahren nicht gerade oft zu Besuch.«
    »Wo liegt die Hütte?«
    »Gleich hinter den Bäumen, wo der grüne Nissan steht, sehen Sie den? Das sind bestimmt Gäste in der Hütte, die oben an der Straße geparkt haben, vermutlich ist die Zufahrt nach dem Regen sehr schlammig. Ich weiß nicht, wem das Auto gehört. Gunn Brita und Jens haben die Hütte oft Freunden und Kollegen überlassen.«
    Singsaker war aus dem Haus gelaufen, ehe Krangsås zum Ende gekommen war.Auf dem Weg nach draußen hatte er Felicia zugerufen, dass sie ihm folgen sollte.Als er sich in den Wagen setzte, sah er sie durch den Regen auf das Auto zujoggen. Erst jetzt bemerkte er, dass er die Waffel noch immer in der Hand hielt. Marmelade tropfte auf seine Finger.
    »Gier tut selten gut«, konstatierte sie trocken, als sie mit nassen Haaren neben ihm Platz nahm und den Sicherheitsgurt anlegte. Die roten Wangen standen ihr gut. Er versuchte die Waffel in drei Bissen herunterzuwürgen, brauchte aber vier. Dann leckte er sich die Marmelade von den Fingern. Leider nicht sehr elegant.
    »Warum hast du es plötzlich so eilig?«, fragte sie.
    »Hast du nicht zugehört?«
    »Ich habe nur gehört, wie Elin Krangsås in unglaublich grammatikfreiem Englisch über die Stickerei auf dem Tischtuch gesprochen hat.Außerdem hatte ich mein Wörterbuch nicht dabei.Wenn ich das richtig gehört habe, habt ihr Norwegisch miteinander gesprochen.«
    »Ja, klar, natürlich, tut mir leid.Also, die Sache ist die:Auf der Straße vor der Hütte von Jens Dahle steht ein grüner Nissan. Und Silvia Freud fährt einen grünen Nissan.«
    Felicia Stone pfiff durch die Zähne. Er setzte den Wagen in Bewegung.
    »Dann sind beide daran beteiligt? Jens Dahle und Silvia Freud?«, fragte sie.
    »Nicht notwendigerweise, obwohl das natürlich ein interessanter Gedanke ist.Anscheinend überlässt Dahle seine Hütte gerne mal anderen Leuten.«
    »Auch ein paar Tage nachdem seine Frau geköpft worden ist?«
    »Stimmt, das passt irgendwie nicht zusammen.Aber vielleicht war das ja schon lange vorher vereinbart. Das Entscheidende ist, dass Silvia Freud dort ist.«
    Sie folgten dem Weg bis wenige hundert Meter von der Stelle entfernt, an der das grüne Auto parkte. Die Hütte lag noch immer versteckt hinter den Bäumen.Auf einem Wendeplatz hielt Singsaker den Wagen an.
    »Von hier gehen wir lieber zu Fuß«, sagte er.
    »Hast du deine Waffe dabei«, fragte sie, als wollte sie nur sichergehen.
    »Eine Waffe?«, fragte er verblüfft. »Was für eine Waffe? Du meinst doch wohl nicht meinen umwerfenden Charme?« Er fragte sich, wo er plötzlich diesen Humor herholte. Das war gar nicht seine Art. Und ganz sicher nicht bei der Arbeit. Die wenigen Male, die er Anikken zum Lachen gebracht hatte, waren reine Glückstreffer gewesen.
    »Deine Dienstwaffe, du großer Pavian!«, sagte sie.
    Sie kamen wirklich aus zwei

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