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Buch des Todes

Buch des Todes

Titel: Buch des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brekke
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anderes, oder?«
    »Wissen Sie, ob Jens Dahle an seiner Hütte ein Boot hat?«, fiel ihm Siri Holm ins Wort.
    »Ja, das hat er. So ein rasantes Speedboot. Er fährt damit ab und zu in die Stadt und meint, dass es genauso schnell ist wie mit dem Auto.«
    »Noch mal im Klartext: Wenn er vorhat, in wenigen Stunden nach Trondheim und zurückzukommen, ohne irgendwo registriert zu werden, müsste er also nur sein Boot nehmen? Und wenn jemand seine Kinder fragt, wo er gewesen ist, würden sie antworten: in der Hütte?«
    Ein Signalton verkündete den Eingang einer SMS. Felicia Stone holte ein iPhone aus der Tasche ihres Anoraks, den sie nicht ausgezogen hatte, und las.
    »Ja, ich denke, das wäre möglich.Aber worauf wollen Sie damit hinaus? Sie glauben doch wohl nicht, dass Jens Dahle etwas mit der Sache zu tun hat? Er ist doch nicht der Typ dafür, so ruhig und vernünftig, wie er ist«, sagte Krangsås.
    Felicia räusperte sich.
    »Euren Gesichtern entnehme ich, dass ihr mitten in einem wichtigen Gespräch seid«, sagte sie. »Ich weiß ja nicht, worüber ihr redet, Odd, aber ich glaube, du solltest dir das hier anhören.«
    »Okay«, sagte er geduldig.
    »Du hattest mich doch gebeten, zu checken, wer rund um den Mordzeitpunkt nach Richmond gereist ist«, fuhr sie fort.
    »Lass mich raten«, sagte er. »Ihr habt einen Treffer bei Jens Dahle.«
    »Woher weißt du das«, fragte Felicia und sah ihn mit einer Mischung aus Bewunderung und Staunen an.
    »Wenn du Norwegisch verstehen würdest, wüsstest du, warum«, sagte er. »Komm, ich erkläre es dir im Auto.« Er stand auf und ging zur Tür.
    Bevor er den Raum verließ, sagte er zu Siri Holm:
    »Du bleibst hier.« Es ärgerte ihn, dass er sich wie ihr Vater anhörte.
    »Aber warum ich? Das ist doch ein schlechter Schachzug«, sagte Vatten. »Ich bin der Hauptverdächtige in diesem Fall. Hätten Sie mich in Ruhe gelassen, wäre ich aller Wahrscheinlichkeit nach für den Mord in den Knast gewandert, und Sie hätte niemand verdächtigt.«
    Jens Dahle hatte Vatten an einem Dachbalken der Hütte aufgehängt. Er hing an den Füßen, den Kopf etwa einen Meter über dem Boden, sodass er seinen Peiniger falsch herum sah. Aus dieser Perspektive sah Dahle fast unnatürlich aus.
    »Mag sein. Ich habe in dieser Sache tatsächlich einen Fehler gemacht, aber sicher nicht den, mich Ihrer anzunehmen«, sagte Dahle und studierte die Spitze des Skalpells. »Sie haben mit der fetten Hure geschlafen und dachten doch wohl nicht, so etwas ungestraft tun zu können? Glauben Sie etwa, ich hätte die Rotweinflasche und die beiden Gläser nicht bemerkt, als ich am Samstag in die Bibliothek gekommen bin? Wer hat die denn wohl bitte weggeräumt? Außerdem habe ich Gunn ein Geständnis abgerungen, bevor ich ihr die Kehle durchgeschnitten habe. Nett von euch, den Sicherheitstrakt offen zu lassen, so konnte ich die ganze Arbeit da drinnen erledigen und anschließend die Tür verriegeln.Auf diese Weise hatte ich reichlich Vorsprung vor der Polizei.«
    »Ich kann mich an nichts erinnern, aber ich denke, Sie haben recht. Ich habe mit Ihrer Frau geschlafen.Aber wäre eine Verurteilung wegen Mordes nicht eine angemessene Strafe dafür?«
    »Das dachte ich erst auch.Aber dann wurde ich mir meines Fehlers bewusst. Erinnern Sie sich noch an das Stück Pergament, das ich Ihnen geschickt habe, nachdem ich Ihre Familie ausgelöscht hatte? Wissen Sie noch, was darauf geschrieben stand?«
    Es ist das erste Mal, dass er es offen zugibt, dachte Vatten. Seit er den Leichnam von Gunn Brita gesehen hatte, wusste er, dass Gunn Britas Mörder auch Hedda und Edvard auf dem Gewissen hatte. Doch mit einem derart klaren Geständnis hatte er nicht gerechnet.
    »Das Zentrum des Universums ist überall und sein Umkreis nirgends«, sagte er.
    »Richtig. Ich wusste doch, dass Sie ein gutes Gedächtnis haben. Nun, ich war dumm genug, mit einem Polizisten über dieses Zitat zu sprechen. Im Nachhinein war mir klar, dass das ganz und gar nicht schlau war. Ich weiß zwar, dass Sie der Polizei nichts von dem Pergament, das sie erhalten haben, gesagt haben, was mir viel über Sie verraten hat.Aber wenn Sie irgendwann keinen anderen Ausweg mehr gesehen hätten, um nicht wegen Mordes verurteilt zu werden, hätten Sie Ihre Meinung womöglich geändert. Und wenn Sie das Pergament dann der Polizei gezeigt hätten, hätte dieser Singsaker sicher eins und eins zusammengezählt.«
    »Ich habe die Haut von Hedda verbrannt«, sagte Vatten.
    Dahle

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