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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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fiel Freya ins Wasser.«
    Jordan nickte. »Ist sie ertrunken?«, fragte sie. Wie wollte er den Tod des Mädchens denn den Buchanans anlasten?
    »Nein, und es wird auch berichtet, dass sie schwimmen konnte. Aber es begann zu regnen, und das Wasser war aufgewühlt. Ein Schrei ertönte, und einer der MacKennas blickte über den See und sah, wie einer der Buchanans Freya aus dem Wasser zog. Das Mädchen lebte noch, sie schlug mit den Armen um sich.«
    »Aber das ist doch eine gute Geschichte über die Buchanans«, bemerkte Jordan. »Sie sagen, dass einer der Buchanans der Frau das Leben gerettet hat.«
    Der Professor warf ihr einen finsteren Blick zu. »Das Mädchen Freya wurde nie wieder gesehen.«
    »Was ist mit ihr geschehen?«
    »Der Buchanan hat sie mitgenommen. Er sah sie, er wollte sie, und er nahm sie.«
    Jordan musste ein Lachen unterdrücken. »Gab es nur einen einzigen Zeugen für diese – Entführung?«
    »Einen verlässlichen Zeugen.«
    »Einen MacKenna.«
    »Ja.«
    »Dann müssen Sie wohl zugeben, dass die Geschichte übertrieben dargestellt wurde, um die Buchanans dafür verantwortlich zu machen.« Bevor er ihr widersprechen konnte, fuhr sie fort: »Können Sie mir denn noch ein Beispiel nennen? Eines, für das es Beweise gibt?«
    »Nur zu gerne«, erwiderte er.
    Unglücklicherweise kam sein Salat, und während er ihn in sich hineinschaufelte, begann er zu erzählen. Jordan blickte vor sich auf den Tisch, um das Elend nicht mit ansehen zu müssen.
    »Schauen Sie in Ihren Geschichtsbüchern nach, und Sie werden lesen, dass König William III. 1691 befahl, dass alle Clan-Chefs am 1. Januar 1692 einen Treueeid ablegen sollten.
    Die MacKennas waren der Clan, der in ganz Schottland am meisten respektiert und geachtet wurde. Im November begab sich William MacKenna als Oberhaupt des Clans in Begleitung anderer Männer aus dem Clan nach Inverary, um den Eid zu unterzeichnen. Auf dem Weg dorthin begegnete ihnen ein Bote, der sagte, der König müsse den Wortlaut des Eides verändern, und sie sollten nach Hause zurückkehren und warten, bis sie gerufen würden. Als sie zu ihrem Besitz zurückkehrten, stellten sie fest, dass ihre Viehherden gestohlen und zahlreiche Häuser in Brand gesetzt worden waren. Nachdem sie endlich wieder alles in Ordnung gebracht hatten, war der ursprüngliche Termin verstrichen. Erst da erfuhren sie, dass der Bote keineswegs vom König gekommen war und dass er sie angelogen hatte. Der Treueeid war gar nicht aufgeschoben worden.«
    Wieder blickte der Professor sie finster an. Oh, oh. Jordan wusste schon, worauf er hinauswollte.
    »Und?«, fragte sie. »Was passierte dann?«
    »Ich sage Ihnen, was passierte.« Er ließ seine Gabel sinken und beugte sich vor. »König William war wütend auf die MacKennas, weil sie sich seinem Befehl widersetzt hatten. Zur Strafe mussten sie eine große Geldsumme bezahlen und einen großen Teil ihrer Ländereien abgeben. Sie fielen in Ungnade und blieben es jahrzehntelang.« Er nickte und stach mit der Gabel erneut auf den Salat ein. »Es gibt keinen Zweifel daran, wer den Boten geschickt und den MacKennas das angetan hat.«
    »Lassen Sie mich raten. Die Buchanans.«
    »Ja, genau, Liebchen. Die verabscheuungswürdigen Buchanans.«
    Er erhob seine Stimme und schrie die letzten Worte beinahe heraus. Andere Gäste im Restaurant schauten sich bereits nach ihnen um, aber Jordan war es gleichgültig. Wenn er ihr eine Szene machen wollte, würde sie ihm Kontra geben.
    »Gab es irgendeinen Beweis dafür, dass die Buchanans den Boten geschickt oder das Land der MacKennas verwüstet haben?«
    »Ein Beweis war nicht nötig«, erwiderte er giftig.
    »Ohne einen handfesten Beweis basiert alles nur auf Hörensagen und Legenden.«
    »Die Buchanans waren der einzige Clan, der so heimtückisch die ehrwürdigen MacKennas in Verruf bringen konnte.«
    »Das behauptet ein MacKenna. Ist Ihnen jemals in den Sinn gekommen, dass man die Geschichte auch umgekehrt sehen kann und die Buchanans von den MacKennas angegriffen worden sein könnten?«
    Sein Gesichtsausdruck sagte ihr, dass sie seinen wunden Punkt getroffen hatte. Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Ich kenne meine Fakten. Und vergessen Sie nicht, die Buchanans haben angefangen. Sie haben den Schatz der MacKennas gestohlen.«
    »Worin bestand eigentlich dieser Schatz?«, fragte Jordan.
    »Es war etwas Wertvolles, das rechtmäßig den MacKennas gehörte«, antwortete er. Plötzlich jedoch setzte er sich aufrecht hin und

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