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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Bruder zu haben.

7
    Jordan zog in das Zuhause in der Fremde und bekam ein geräumiges Zimmer hinten im Hof. Die Tür hatte solide Doppelschlösser. Das Zimmer war quadratisch und sauber. Die Einrichtung bestand aus einem großen Bett, einem Schreibtisch und zwei Stühlen am Fenster. Es gab keinen Internetanschluss, aber für eine Nacht würde sie wohl ohne auskommen.
    Angelas Freundin Amelia Ann gab ihr das Gefühl, ein Ehrengast zu sein. Sie brachte ihr zusätzliche Stücke Seife und flauschige Handtücher.
    Nachdem Jordan ausgepackt hatte, zog sie sich aus und duschte. Sie wusch und trocknete sich die Haare und schlüpfte in Rock und Bluse. Dann hatte sie gerade noch genug Zeit, um zum Brandeisen zu fahren. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal um sechs Uhr zu Abend gegessen hatte, aber da das Frühstück ihre letzte Mahlzeit gewesen war, verspürte sie tatsächlich Hunger.
    Das Abendessen würde ihr ewig im Gedächtnis bleiben, allerdings nicht als besonders angenehm. Wie sich herausstellte, raubte Professor MacKenna einem den Appetit.
    Es war zwar erst sechs Uhr, aber der Parkplatz des Brandeisens war bereits voll. Eine Kellnerin erwartete sie an der Tür und führte sie zu einer Nische ganz hinten im Lokal.
    »Wir haben bessere Tische, aber der Mann, mit dem Sie sich treffen, wollte ungestört sein. Ich zeige Ihnen, wo er sitzt. Und nehmen Sie auf keinen Fall Fisch. Er riecht komisch«, flüsterte sie ihr zu, als sie sie durch das Lokal führte. »Ich bin für Ihren Tisch zuständig«, fügte sie dann lächelnd hinzu.
    Professor MacKenna erhob sich nicht, als Jordan an den Tisch trat. Er nickte nur mit dem Kopf, als sie sich ihm gegenüber setzte. Er hatte den Mund voller Brot, ließ sich dadurch aber nicht davon abhalten, mit ihr zu reden.
    »Sie sind zu spät«, sagte er.
    Da es erst ein paar Minuten nach sechs war, reagierte Jordan gar nicht auf seine lächerliche Kritik. Sie ergriff ihre Leinenserviette, entfaltete sie und legte sie auf ihren Schoß. Seine Serviette lag noch auf dem Tisch, stellte sie fest. Verzweifelt versuchte sie, nicht auf seinen Mund zu schauen, während er kaute. Wäre es nicht so vulgär gewesen, hätte er komisch gewirkt.
    Am liebsten wäre sie aufgesprungen und gegangen. Was wollte sie eigentlich hier? War sie nicht glücklich und zufrieden gewesen, bevor sie dieses blöde Gespräch mit Noah auf der Hochzeit geführt hatte? Und jetzt saß sie mit Professor Unrat am Tisch.
    Na, reizend, dachte sie. Was für ein nettes Abenteuer.
    Okay, neuer Plan, sagte sie sich. Übersteh dieses Essen so schnell und schmerzlos wie möglich, nimm die Forschungsunterlagen und verschwinde.
    »Ich habe schon bestellt«, sagte er. »Schauen Sie in die Speisekarte und suchen Sie sich etwas aus.«
    Sie schlug die Speisekarte auf und bestellte das erste Gericht, das ihr ins Auge fiel, ein scharfes Hühnercurry, dazu ein Mineralwasser. Die Kellnerin brachte ihr das Getränk und bedachte sie mit einem mitleidigen Blick. Den Professor, der mit dem leeren Brotkorb wedelte, übersah sie geflissentlich.
    Jordan wartete, bis sein Mund leer war. Dann sagte sie: »Als Geschichtsprofessor wissen Sie ja sicher, dass der Buchanan-Clan nicht nur aus schlechten Menschen bestanden haben kann. Über all die Jahrhunderte hinweg …« Sie verstummte, als er heftig den Kopf schüttelte. Dann fragte sie: »Glauben Sie wirklich, dass sie alle so schrecklich waren?«
    »Ja, in der Tat. Sie benahmen sich abscheulich.«
    »Was haben denn die Buchanans den heiligen MacKennas so Entsetzliches angetan?«, fragte sie herausfordernd.
    Sein Benehmen veränderte sich sofort, als er über seine Forschungen zu sprechen begann. Zum Glück kaute er nicht, während er eine Geschichtsvorlesung hielt – mit einer sehr einseitigen, verzerrten Darstellung der Geschichte.
    »Im Jahr 1784 schickte der ehrwürdige Laird Ross MacKenna seine einzige Tochter, Freya, zum Clan der Mitchells. Sie war Laird Mitchells ältestem Sohn versprochen, der nach dem Tod seines Vaters den Titel erben würde. Ich habe herausgefunden, dass es auf dem Weg zum Besitz der Mitchells einen furchtbaren Überfall gab.«
    »Haben die Buchanans das Mädchen angegriffen?«, fragte Jordan.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, nicht die Buchanans. Der MacDonald-Clan. Laird MacDonald war gegen die Verbindung zwischen den MacKennas und den Mitchells, weil er fand, sie mache sie zu mächtig. Sie lauerten ihnen am Ufer des großen Loch auf, und während des Gemetzels

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